Dieser Imageschaden ist möglicherweise der schwerwiegendste seit der Gründung der Fußball-Regionalliga Bayern vor zwölf Jahren. Aus Südbayern haben in den vergangenen Wochen mehrere Vereine erklärt, trotz der Teilnahme am Zulassungsverfahren auf einen möglichen Aufstieg verzichten zu wollen. Andere hatten erst gar keinen Antrag gestellt. Wie Ex-Regionalligist SV Heimstetten, der als Zweiter der Bayernliga Süd ins Saisonfinale am Wochenende geht.
Die strukturellen Anforderungen und die Investitionskosten seien zu hoch, waren oft gehörte Argumente. Bei der viel diskutierten Flutlichtpflicht hat der Bayerische Fußball-Verband freilich einen Punkt. Wer in der vierten Liga mitspielen möchte und sich damit potenziell in den Top 100 des deutschen Fußballs tummelt, muss gewisse infrastrukturelle Vorgaben erfüllen. Diese müssen aber für alle gelten, auch die U-Mannschaften der Bundesligaklubs.
Dennoch: Eine Liga, in die es sich für unterklassige Klubs nicht aufzusteigen lohnt, hat ein Problem. Es stellt sich unweigerlich die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Liga. Diese Frage konnte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) in der Vergangenheit leicht abbügeln. Auch, indem er auf die Qualität seiner Regionalliga verwies. Deren Meister setzten sich in den Aufstiegsspielen gegen die Meister aus anderen Staffeln sechsmal durch.
Sollte das in wenigen Wochen auch den Würzburger Kickers gelingen, könnte sich nächstes Jahr ein ungleich größeres Problem auftun. Denn: Eine Liga muss sich auch dann die Frage nach ihrer Berechtigung stellen lassen, wenn sie kaum ein Verein nach oben verlassen möchte oder kann.
Am Ende der Saison 2024/25 hat die Regionalliga Bayern einen direkten Aufstiegsplatz in die Dritte Liga. Falls (wie immer) der FC Bayern München II einen Lizenzantrag für die Dritte Liga stellen wird, daneben aber kein zweiter bayerischer Verein, was dann?
München könnte aufsteigen, ohne Meister geworden zu sein. Anderswo bliebe ein Meister auf der Strecke – Nord und Nordost bestreiten im Sommer 2025 die Aufstiegsspiele. Dieser gar nicht so abwegige Fall könnte den Anfang vom Ende der Regionalliga Bayern einleiten.