"Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde." Das trifft uneingeschränkt für Lea Katzenberger zu. Wie viele Mädchen hat sie sehr früh, mit drei Jahren, die Liebe zu den Pferden entdeckt. Es war der Beginn einer wunderbaren, intensiven Freundschaft, die bis heute anhält.
Inzwischen ist aus dem kleinen Mädchen ein 16-jähriger Teenager geworden, der in den zurückliegenden Jahren auf der Turnier-sportlichen Bühne zahlreiche Erfolge gefeiert hat. Auch im zurückliegenden Jahr 2022, das aber zugleich einen gravierenden Einschnitt für sie bedeutete.
Nevins King kam aus Irland zur Familie Katzenberger
"Ponyzeit ade" hieß es Ende 2022, was mit ein bisschen Wehmut und auch Tränen einherging. "Der Ponysport darf nämlich nur bis zum 16. Lebensjahr ausgeübt werden", sagt Lea, die diesen Geburtstag im November 2022 feierte. Kein Turnierreiten mehr auf ihrem lieb gewonnenen Erfolgspony Nevins King. Das Pony aus Irland hatte ihr Vater und Trainer Klaus über einen Händler aus Schweinfurt, damals gekauft, als es fünf Jahre alt war. Familie Katzenberger bildete es selbst aus, Nevins King trug Lea vier Jahre lang zu Erfolgen, u. a. zur süddeutschen Meisterschaft beim Pony-Championat mit dem bayerischen Nachwuchsteam 2021. Nevins King wurde inzwischen nach Norddeutschland verkauft und soll dort andere junge Mädchen zum Erfolg tragen.
Lea Katzenberger legte mit Nevins King bei verschiedenen Springturnieren in ihrem "Pony-Abschiedsjahr" 2022 gute Auftritte hin. An erster Stelle stehen der Titel einer Fränkischen Meisterin sowie der fünfte Platz bei der bayerischen Meisterschaft. Zudem wurde sie in den Landeskader berufen und "war berechtigt, als äußeres Zeichen dafür am linken Oberarm das bayerische Staatswappen zu tragen", sagt ihre Mutter Kerstin mit Stolz.
Stolz wie Oskar nach Hause gefahren
Das absolute Highlight bildete das legendäre Ponyturnier in Legden in Norddeutschland. "Wir konnten es kaum glauben. Allein im A-Springen waren 90 Ponys mit ihren Reiterinnen und Reitern am Start, im L-Springen (Höhe 1,15 m) über 60 und im M-Springen (Höhe 1,25 m) über 35 Starterinnen und Starter", war Kerstin Katzenberger begeistert. Außerdem seien Kinder bekannter Persönlichkeiten mitgeritten wie die Tochter von Ludger Beerbaum und die Tochter von Bundestrainer Otto Becker. Lea Katzenberger und ihr Pony gingen hoch motiviert an den Start. "Sie lieferte super Runden in den L- und M-Springen ab", freute sich Kerstin Katzenberger über zwei vierte und einen fünften Platz. "Da sind wir glücklich und stolz wie Oskar nach Hause gefahren."
Wehmut und auch Tränen beim Abschied von der "Ponyzeit"
Den emotionalen Höhepunkt dieses Events bildete die Verabschiedung von 14 verdienten Reitsportlerinnen und -sportler aus dem Ponysport, darunter Lea Katzenberger. "Jeder ritt einzeln mit seinem Pony in Begleitung von Fackelträgern in die abgedunkelte Reithalle, die Erfolge wurden aufgezählt. Da flossen schon ein paar Tränen."
Leas Blick richtet sich nach vorne. Sie wird im Großpferdesport, in dem sie sich bereits erste Sporen verdiente, weiterkämpfen. Da hat sie bereits Zerman und Elysann am Start. Mit diesen zwei Großpferden stellte sie sich den Herausforderungen bei den fränkischen Meisterschaften in Ansbach. Nach zwei Springen musste sie sich für ein Pferd für das Finale entscheiden. Sie setzte auf Elysann. Und belegte bei der U 18 den dritten Platz.
Auch mit ihren Großpferden schon erfolgreich durch den Parcours
Aber nicht nur bei Meisterschaften ritt die 16-Jährige aus Heustreu und Mitglied im Reitclub Rhön in der Erfolgsspur. Nachdem sie mit ihren Großpferden schon sehr gute Platzierungen bis zur Klasse M** verbucht hatte, stellte sie sich mit ihrer Stute Elysann bei einer Veranstaltung in Dreißigacker der Herausforderung in der schweren Klasse S. Als erste Starterin in den Parcours gegangen, absolvierte sie eine blitzsaubere, fehlerfreien Runde und belegte Platz drei. Dabei sind die Trainingsbedingungen nicht immer optimal. Sie trainiert, ob Sommer oder Winter, auf einem kleinen Außenplatz ohne Halle.
Eine Pferde-verrückte Familie
Sie weiß stets um den Rückhalt und die Unterstützung ihrer Pferde-verrückten (im positivsten Sinne) Familie, die voriges Jahr sehr viel mit den Pferden unterwegs war. Am Ende des Jahres verzeichnete Lea Katzenberger über 100 Platzierungen und vier in der schweren Klasse S. Für jede Platzierung gibt es Ranglistenpunkte. Lea Katzenberger hat 2022 fast 5000 (genau: 4912) gesammelt. Damit liegt sie bei den Reiterinnen und Reitern bis 21 Jahre bayernweit auf Rang 7. "Auch für dieses Jahr 2023 kam die Berufung in den Landeskader für Großpferde", freut sie sich.