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Fußball: Regionalliga Bayern
Kann der TSV Aubstadt mal wieder selbst vorlegen?
Zwei sind im Urlaub, einer ist verletzt, einer gesperrt: Für das Spiel gegen den FC Augsburg II ist Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz zum Umbau der Mannschaft gezwungen.
Jens Trunk (links) ist ein Kandidat für die Startelf des TSV Aubstadt gegen den FC Augsburg II.
Foto: Rudi Dümpert | Jens Trunk (links) ist ein Kandidat für die Startelf des TSV Aubstadt gegen den FC Augsburg II.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:10 Uhr

Zum zwölften Spiel der Fußball-Regionalliga Bayern seit dem 15.  Juli empfängt der Tabellenachte TSV Aubstadt an diesem Samstag, 14 Uhr, den FC Augsburg II. Die U23 des Bundesligisten ist auch wegen zwei weniger ausgetragenen Spielen mit der Bilanz drei Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen auf Platz 15 zurückgerutscht.

Wie bei den anderen zweiten Mannschaften von Profiklubs verändert sich der Kader von Jahr zu Jahr erheblich. Geschuldet dem Umstand, dass sich viele Spieler für flügge halten: Wenige schaffen es in der Regel in den Kader der Ersten, viele suchen deshalb woanders ihr Glück als Profi. Inzwischen setzt sich ja die Auswahl des TSV Aubstadt überwiegend aus solchen sehr gut ausgebildeten Fußballern zusammen, die es – noch – nicht ganz ins obere Stockwerk der Profi-Pyramide geschafft haben.

Die Augsburger spielen unter Profi-Bedingungen

An diesen beiden Vereinen lässt sich die Zwitter-Situation dieser Regionalliga Bayern zwischen Professionalismus und Amateurstatus exemplarisch erklären: Die Spieler des FC Augsburg II sind wie die des FC Bayern München II und einer handvoll weiterer Vereine per Vollzeit im Fußballgeschäft, trainieren täglich, meist zweimal, und gehen keinem Beruf nach. Ausnahmefälle studieren, teils präsent, teils als Fernstudium.

Währenddessen die Spieler des TSV Aubstadt Vertragsspieler mit steuer- und sozialversicherungsrechtlicher Anmeldung durch den Verein sind. Soweit bekannt, gehen alle regelmäßig einer beruflichen Tätigkeit nach. Trainiert wird normalerweise während der Saison dreimal die Woche. Doch selbst das war bisher seit Saisonbeginn nicht möglich wegen dauernder Englischer Wochen und Pokalspielen.

Aus dieser Situation heraus ergibt sich aber auch ein Vorteil für die Aubstädter: Spieler wie Christoper Bieber und Jens Trunk - die Torschützen zum 2:1-Sieg in der Vorrunde der Saison 2019/21 - sowie Behr, Köttler, Grader, Müller, Dellinger, Feser, Leicht und Pitter aus der Startelf von jenem Spiel sind auch heute noch beim TSV, Mack, Benkenstein und Thomann nicht mehr. Das Rückspiel im Herbst 2020 in Augsburg ging 0:4 verloren. Es war das erste Auswärtsspiel von Cheftrainer Victor Kleinhenz.

Das zweite folgte damals in Nürnberg und endete mit einer 3:6-Niederlage. Die Teil-Revanche dafür folgte am Dienstagabend mit dem 1:1 auf dem Max-Morlock-Platz. Zur selben Zeit war Augsburg II spielfrei und konnte Kräfte sammeln für dieses Spiel. Davor gewann das Team von Trainer Sepp Steinberger in Rain/Lech mit 4:2.

In Nürnberg in der ersten Halbzeit zu passiv

Kleinhenz sah seine Mannschaft beim Club in der ersten Halbzeit "etwas zu passiv. In der zweiten war es ein ganz anderes Spiel. In Überzahl ging es mehr oder weniger auf ein Tor". Und trotzdem musste bei einem Konter Steffen Behr mal auf der Linie retten. Dellinger und Endres hätten nach der Einwechslung viel Schwung gebracht. "Michael hat sowohl die Rote Karte als auch den Elfmeter rausgeholt", den Joshua Endres sicher verwandelte. "Dann hätten wir auch noch gewinnen können."

Seine Informationen über den Gegner sind überschaubar. "Grundsätzlich verhält es sich mit ihnen wie mit Nürnberg II oder Fürth II, dass sie gern und gut Fußball spielen wollen. Da legen sie den Fokus drauf. Es sind junge und unerfahrene Spieler, was definitiv auch Torchancen für uns ergeben wird. Schade, dass Philipp Harlaß mit einer Bänderverletzung rausmusste. Er wird uns ein paar Wochen fehlen", sagt Kleinhenz. Fehlen wird auch Marcel Volkmuth (fünfte Gelbe Karte), "sodass ein leichter Umbau nötig sein wird".

Eine unschöne Regelmäßigkeit bei Aubstadt 

Welche Schlüsse gilt es daraus zu ziehen, dass Aubstadt in den letzten Spielen mit einer unschönen Regelmäßigkeit Rückständen nachlaufen musste, was bekanntlich mehr Kräfte frisst, als wenn man selber vorlegen kann? Denn so wie sich bis vor ein paar Spielen im Kopf der Spieler festsetzte, dass man hinten raus immer zusetzen und gewinnen oder wenigstens noch einen Punkt holen kann, so kann sich einbrennen, dass man immer erst hinten liegt. "Stimmt, das war auffällig", bekennt Kleinhenz. "Es gefällt uns selber nicht und wir arbeiten auch daran, weil es mit viel Kraftaufwand verbunden ist, das Spiel noch zu drehen."

Tim Hüttl ist wieder ein Kandidat für den Kader, genauso wie Chris-Stephan Dierke und Björn Schönwiesner. Leonard Langhans und Timo Pitter fehlen urlaubsbedingt. "Sie sind keine Profis und wollen halt auch mal ein paar Tage weg", zeigt Kleinhenz viel Verständnis. Es wird aber doch keinen kleinen, sondern einen mittleren Umbau geben.

 
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