Zur 44. Schacholympiade am 28. Juli im südindischen Chennai hat Yuri Yakovich, der Schach-Bundestrainer, zwei aktuelle Spielerinnen des amtierenden Meisters der Schach-Bundesliga der Frauen, dem SC Bad Königshofen, nominiert: Jana Schneider und Dinara Wagner, ehemals Dordzhieva. Dazu kommen drei Frauen, die in früheren Jahren für den SC Bad Königshofen angetreten sind: Elisabeth Pähtz, Josefine Heinemann und Hanna Marie Klek.
Beim fünfköpfigen deutschen Kader setzt der Bundestrainer auf junge Spielerinnen mit Potenzial. Ziel ist, den 28. Platz von 2018 deutlich zu übertreffen. Moskau als Austragungsort wurde aufgrund des Kriegs mit der Ukraine kurzfristig gestrichen und das Turnier nach Chennai verlegt. Außerdem wurden die Mannschaften von Russland und Belarus vom Turnier ausgeschlossen.
Bei den unterfränkischen Einzelmeisterschaften in Wertheim stellte der Schachclub Bad Königshofen mit acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern das größte Kontingent. Angesagt waren die Meisterklassen I und II sowie das Aufstiegsturnier. Neben sechs ukrainischen Flüchtlingen nahmen auch Lutz Müller und Gunter Beyersdorf teil, Jürgen Müller, Vorsitzender des SC Bad Königshofen, war Oberschiedsrichter, Harald Bittner Schiedsrichter.
Die schwangere Olga Babiy spielt gegen ihre Mutter Larissa Kalinina
Olga Babiy, ihre Mutter Larisa Kalinina und die Schwester Marianna Griaeva spielten gemeinsam in der Meisterklasse 1, das gab es bisher noch nie in den 71 Austragungen. Eine Besonderheit: Als die im siebten Monat schwangere Babiy gegen ihre Mutter spielte, saßen drei Generationen einer Familie an einem Brett.
Wie Jürgen Müller berichtete, war Olga Babiy zwischenzeitlich Führende und musste erst in Runde 8, als sie am Nachmittag dann doch etwas erschöpft war, eine Partie remis beenden. Mit acht Punkten wurde sie nur von Fabian Englert aus Klingenberg (8,5 Punkte von 9) überflügelt. Er wurde verdient Meister von Unterfranken, Olga Babiy Vizemeisterin, ihre Mutter Larisa Kalinina kam auf Platz vier. Timo Helm vom SK Bad Neustadt wurde Siebter, Markus Markert Neunter. In der Meisterklasse 2 konnte Lutz Müller als Zwölfter nicht seine optimale Leistung abliefern, aber er war auch der älteste Teilnehmer der Meisterschaften als 77-Jähriger.
Rock meets Chess ist jetzt ein Teil des kleinen Unterfränkischen Schachfestivals
Das kleine Unterfränkische Schachfestival, das der SC Bad Königshofen vom 5. bis 12. Juni zum zehnten Mal veranstaltet, wartet in diesem Jahr mit einer Besonderheit auf. Am ersten Abend, Pfingstsonntag, 21 Uhr, heißt es "Rock meets Chess". Normalerweise muss Ruhe herrschen, während die Partien ausgetragen werden, nun müssen die Spieler beweisen, dass sie trotz lauter Musik und in der Nacht ihre Konzentration nicht verlieren.
Am nächsten Tag, 6. Juni, beginnen die unterfränkischen Blitzeinzelmeisterschaften um 14 Uhr. Am Mittwoch, 8. Juni, geht es weiter mit dem 1. Wasserschachturnier um 15 Uhr, um 19 Uhr folgt das 10. Unterfränkische Tandemturnier. Am Donnerstag, 9. Juni, startet um 10 Uhr das 6. Baskische-Turnier und um 18 Uhr das 8. Turniersimultan. Am Freitag, 10. Juni, steht um 14 Uhr zum zweiten Mal ein Neoklassisches-Schachturnier auf dem Programm. Am Samstag, 11. Juni, geht es um 10 Uhr weiter mit dem unterfränkischen Blitzmannschafts-Turnier und um 14 Uhr mit dem 9. Chess960-Rapid-Turnier. Am letzten Tag, Sonntag, 12. Juni, beginnt um 10 Uhr das 10. Schnellschacheinzelturnier.