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Handball: 3. Liga
HSC: Wieder jubelt nur der Gegner
Benedikt Kleinhenz (links) verlor mit dem HSC Bad Neustadt gegen HaSpo Bayreuth in eigener Halle mit 20:30.
Foto: Anand Anders | Benedikt Kleinhenz (links) verlor mit dem HSC Bad Neustadt gegen HaSpo Bayreuth in eigener Halle mit 20:30.
Peter Balthasar
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:09 Uhr

Die Rotmilane des HSC Bad Neustadt wurden neuerlich zerrupft. In eigener Halle verloren sie in der 3. Liga, Staffel E, mit 20:30 (12:13) gegen HaSpo Bayreuth. Die Höhe der Niederlagen in den vergangenen Wochen dürfte nicht nur auf die Spieler und Verantwortlichen demoralisierend wirken. Bei den Fans tut es das, wenn man die Kommentare nach dem Abpfiff richtig zu deuten hat.

Was auffällig seit dem Saisonbeginn ist: Die Schützlinge von Trainer Frank Ihl absolvieren die erste Halbzeit mit einem Ergebnis, dass sie bei der Rückkehr aus der Kabine hoffen lässt. Zehn Minuten später ist dann schon jeder Gegner enteilt. Die notwendigen Aufholjagden verpuffen, weil die Akteure "sich zu viele Fehlwürfe, technische Fehler und Fehlpässe leisten", so Frank Ihl, der "trotz unserer vielen Baustellen" unverdrossen Durchhalteparolen ausgibt.

Eine Baustelle lässt sich allerdings nicht beseitigen. Sie wurde schon vor dem Anpfiff offensichtlich. Auch die Oberfranken rückten mit vollem Kader an. Coach Matthias Bracher brachte alle Spieler kräfteschonend zum Einsatz. Beim Heimteam saßen zwölf Feldspieler auf der Bank - zehn wurden eingesetzt - und von diesen drei (Rovcanin, Früh und Ilic) nur für wenige Minuten. Irgendwann wird, spätestens ab der 40. Minute, das Match aus Sicht der Bad Neustädter zum Kraftakt.

Anfangs findet der HSC die richtigen Lösungen

Die Partie eröffnete Vilim Leskovec mit dem Führungstreffer, doch einen Zwei-Tore-Vorsprung wusste die Heimsieben nie herauszuwerfen. Die Gäste antworteten bis zum 7:7 stets mit dem Ausgleichstreffer. Dabei funktionierten ihre offensiven Deckungsvarianten (3:3 oder 3:2:1) nicht wie gewohnt. "Da hat die Mannschaft, die darauf vorbereitet war, meist die richtigen Lösungen gefunden", kommentierte Ihl das Geschehen in der ersten Viertelstunde.

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Eine Zwei-Tore-Führung schaffte dafür die HaSpo durch ihren flinken Spielmacher Tim Herrmannsdörfer und Willi Wenzel. Der Vorsprung war kurz vor der Pause dahin, weil nun Filip Susnjara auf halblinks beherzt Richtung Kreis zog und per Doppelpack zum 11:11 ausglich. Als Maximilian Drude gar zum 12:11 einwarf, sprang nicht nur die HSC-Bank hoch. Die bis zur Pause dann nur noch HaSpo-Treffer registrieren musste.

"Mit der Leistung bis dahin kann ich leben", erklärte Ihl, "wir haben mit viel Bewegung die gegnerische Deckung beschäftigt". Dem stimmte Bracher zu: "Wir gingen davon aus, dass es ein schweres Spiel wird, die erste Halbzeit möchte ich als ausgeglichen bewerten." Als Vilim Leskovec aufgrund einer Blessur von Susnjara wieder auf die angestammte Halb-Position zurückkehrte und zum 15:16 verkürzte, war die HSC-Welt in der 36. Minute noch in Ordnung. Dass die Gastgeber in der weiteren Spielzeit nur noch fünfmal Grund zum Jubel hatten, war da nicht zu erahnen.

Bayreuth trifft wiederholt ins leere HSC-Tor

"Doch in dieser Phase haben wir den Faden verloren", bilanzierte Ihl, zudem legte der Gast tempomäßig eine Schippe drauf und zog auf 21:16 davon. In der Offensive der Heimsieben ging zunehmend die Durchschlagskraft verloren, selbst die taktische Umstellung, einen siebten Feldspieler zu bringen, zeigte keine Wirkung, weil es nach HSC-Ballverlusten eher dem Kontrahenten zu Würfen in den verwaisten Kasten verhalf. Als Benedikt Kleinhenz in der 48. Minute während einer Überzahlsituation zum 19:23 verkürzte, keimte noch einmal Hoffnung im HSC-Lager auf.

Doch die Oberfranken ließen die Träume auf den ersten Punktgewinn platzen, setzte zu einem 5:0-Lauf an und entschieden die Partie vorzeitig. "Wir haben nach der Pause in der Abwehr besser gestanden, hatten mit der Einwechslung von Tizian Braun, der phänomenal gehalten hat, Glück und scheinen insgesamt zu einer Spielweise gefunden zu haben, die erfolgversprechend ist", sagte Bracher. "Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen, in zwei Wochen werden im Heimspiel gegen Kirchzell die Karten neu gemischt", sagte Ihl.

Bad Neustadt: Gorobtschuk, Schmidl (zwei Siebenmeter) – Kleinhenz 2, Wolf 2, Leskovec 5, Hahn (n.e.), Drude 5/1, Buchmüller (n.e.), Gerr 2, Rovcanin, Ilic, Früh, Herth 1, Susnjara 3. Bayreuth: Hennig, Braun (ab 49.) – Nicola 1, Baldauf, Herrmannsdörfer 3, Ruoff 5, Berthold, Berghammer, Saborowski 6, Elschner 3, Meyer-Siebert, Wopperer 1, Abend 7/6, Goeritz 2, Wenzel 2. Siebenmeter: 1/1 – 6/6. Zeitstrafen: 12– 8 Minuten. Schiedsrichter: Homa/Mehl (Stadeln). Zuschauer: 327. Spielverlauf: 2:1 (5.), 4:4 (10.), 7:7 (15.), 9:10 (20.), 11:11 (25.), 12:13 (30.) - 14:15 (35.), 16:20 (40.), 18:22 (45.), 19:24 (50.), 19:26 (55.), 20:30 (60.). 

 
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