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Fußball: Regionalliga Bayern
Heißes Herz, kühle Analyse: Keine Elfmeter für den TSV Aubstadt und auch keine Punkte
Der TSV Aubstadt kommt im Spitzenspiel der Regionalliga Bayern gegen die DJK Vilzing nur zu wenigen Strafraumszenen. Die haben es jedoch in sich.
Leon Heinze (links) und Michael Dellinger (rechts, beide TSV Aubstadt) konnten nicht jede Entscheidung des Schiedsrichters nachvollziehen.
Foto: Anand Anders | Leon Heinze (links) und Michael Dellinger (rechts, beide TSV Aubstadt) konnten nicht jede Entscheidung des Schiedsrichters nachvollziehen.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 27.03.2024 02:58 Uhr

Draußen wirbelt der Wind Schnee über Aubstadt. Drinnen ist es wohlig warm. Es ist voll im Sportheim des TSV Aubstadt nach diesem Spiel der Fußball-Regionalliga-Bayern gegen die DJK Vilzing. Dritter gegen Zweiter. Der TSV Aubstadt hat 0:2 (0:0) verloren, die allermeisten Zuschauerinnen und Zuschauer haben ähnlich gelagerte Meinungen, warum es so gekommen ist. Sie lauten: Der Schiedsrichter hat der Heimelf gleich in drei Situationen Strafstöße verweigert. Sie haben damit nicht unrecht.

Worum ging es? Im ersten Durchgang wurde TSV-Angreifer Marco Nickel bei einer Ecke von einem Gegenspieler mit beiden Händen in den Rücken gestoßen. In der zweiten Hälfte wertete der Schiedsrichter einen Kontakt zwischen Jim-Patrick Müller und Michael Dellinger als Foul des TSV-Kapitäns. Wenig später das Ziehen, Zupfen, Zerren von DJK-Verteidiger Tobias Hoch im Laufduell mit Marvin Weiß als nicht ausreichend für einen Strafstoß.

Jetzt warten die Fans gespannt darauf, ob es TSV-Trainer Julian Grell sieht wie sie. Mag es in ihm auch brodeln, der 37-Jährige redet nicht mit heißem Herzen. Er spricht kühl und überlegt davon, dass Schiedsrichter nun einmal Teil des Spiels seien, dass man ihre Entscheidungen annehmen müsse und dass auch die Unparteiischen Fehler nicht absichtlich machten. Glücklich darüber, dass Sebastian Stadlmayr dreimal weiterlaufen lief, war Grell nicht. "Es war schon komisch", sagt Grell. Aber auch: "So ist Fußball."

Der TSV Aubstadt und die DJK Vilzing scheuen das letzte Risiko

Viel Fußball im Sinn von packenden Torraumszenen hatten die über 700 Zuschauenden zuvor nicht zu sehen bekommen. Beide Mannschaften scheuten das letzte Risiko. Sie belauerten sich, warteten auf Fehler des Gegners. Das zog sich. Der TSV Aubstadt verzeichnete seinen ersten Abschluss in der 22. Minute, als Marco Nickel nicht genug Druck hinter seinen Kopfball brachte. Fünf Minuten später hielt DJK-Schlussmann Maximilian Putz erneut gegen Nickel. Auf der Gegenseite ging es nicht viel aufregender zu. Auch Maximilian Weisbäcker musste nur einmal eingreifen.

Intensiv geführt war die Partie dennoch. Wie in der Vergangenheit eigentlich immer, wenn diese beiden Mannschaften aufeinandertrafen. Ihre Spielweisen ähneln sich. Aubstadt wie Vilzing können es rustikal, können es aber auch filigran. Acht Gelbe Karten zeigen deutlich, worauf an diesem Samstag der Fokus lag.

Der schönste Spielzug der Partie führt zum 0:1

Der eingewechselte Martin Thomann hatte per Freistoß die erste Chance für Aubstadt nach dem Wechsel (50.). Es war auch die letzte, so man die Elfmetersituationen außer Acht lässt. Dann war es geschehen. Jim-Patrick Müller vollendete den schönsten Vortrag der 90 Minuten zum 0:1 (55.).

Die Spieler des TSV Aubstadt können nur zusehen. Nico Dantscher (Nummer 6, DJK Vilzing) köpft unbedrängt ein.
Foto: Anand Anders | Die Spieler des TSV Aubstadt können nur zusehen. Nico Dantscher (Nummer 6, DJK Vilzing) köpft unbedrängt ein.

Als Aubstadt ansetzen wollte zur Schlussoffensive im Stil des Bayreuth-Spiels, machte Nico Dantscher für die DJK den Deckel drauf (79.). "Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen", sagte Julian Grell, "dementsprechend enttäuscht sind wir".

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt - DJK Vilzing 0:2 (0:0)

Aubstadt: Weisbäcker – Langhans, Hüttl, Kireski, Behr (63. Heinze) – Pitter (46. Thomann), Volkmuth (46. Hatman), Trunk, Hofmann (46. Dellinger) – Weiß, Nickel (74. Bieber).
Vilzing: Putz – Schröder, Zitzelsberger, Dantscher – Hoch, Chr. Kufner (87. M. Kufner), Müller (71. Wendl), Grauschopf, Trettenbach – Dotzler (80. Kordick), Jünger (90. Fischer).
Schiedsrichter: Sebastian Stadlmayr (Donaumünster). Zuschauende: 716. Tore: 0:1 Jim-Patrick Müller (55.), 0:2 Nico Dantscher (79.).

 
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