
"Auf geht's wieder, Jungs!" So begrüßte der Chef-Trainer des TSV Aubstadt, Julian Grell, am Donnerstag bei klirrender Kälte 34 Spieler, einer davon mit nackten Beinen, Co-, Assistenz- und Athletik-Trainer sowie eine Physiotherapeutin auf dem Kunstrasenplatz in Strahlungen beim Vorbereitungsauftakt zu den restlichen 13 Punktspielen der Regionalliga Bayern.
Und zu den Testspielen beim TSV Abtswind (Samstag, 25. Januar, 12.15 Uhr), FC Coburg (Samstag, 1. Februar, 13 Uhr) und gegen den FC Ingolstadt II (Donnerstag, 6. Februar, 18.30 Uhr in Strahlungen). Am 22. Februar (Samstag, 14 Uhr) ist Re-Start mit dem Nachholspiel gegen Schwaben Augsburg in Aubstadt. 19 Mal, im Schnitt drei Mal die Woche, wolle man sich noch mit dem Ziel einer optimalen Vorbereitung treffen: teils auf Kunstrasen in Strahlungen, teils in Alsleben auf Naturrasen.
"Die Winterpause kam uns willkommen", bekannte Grell. "Einerseits zum Durchschnaufen und Verarbeiten der ganzen Gegebenheiten der Vorrunde, andererseits zur Regeneration mehrerer Verletzter." Zieht man noch die Trainingseinheiten im Dezember nach Beginn der Winterpause ab, waren es gut fünf trainingsfreie Wochen.
"Wir waren mit vielem schon auf dem richtigen Weg. Unser Entwicklungsprozess ist aber noch lange nicht abgeschlossen", fand er die Überleitung zu den Schwerpunkten, an denen in den nächsten fünfeinhalb Wochen gearbeitet werden soll. "Es stehen einige Spieler nach Verletzung wieder zur Verfügung, sodass der Konkurrenzkampf wieder mehr Möglichkeiten für uns Trainer bietet."
Volkmuth, Weiß, Trunk und Hüttl wieder mit dabei
Man wolle, wenn es losgeht, so schnell wie möglich punkten, "um in ein positives Fahrwasser zu kommen und um Planungssicherheit für die nächste Saison zu bekommen". Nicht unter dieser Perspektive sehe er den Zugang von Pascal Moll von der VSG Altglienicke aus der Regionalliga Nordost (vorher Kickers Würzburg) und den Abgang von Nico Ott (zum ATSV Erlangen, Bayernliga Nord), "die nichts miteinander zu tun hatten, das hat sich so ergeben". Der Kontakt mit Moll sei über Luke Hemmerich entstanden. "Ich denke, er ist nach einem für ihn enttäuschenden Jahr sehr motiviert", sagte Grell.

In der großen Meute von Spielern tummelten sich auch fünf Spieler aus der Reserve und einer von der A-Jugend. Von den mittel- bis langfristig Verletzten war wieder Marcel Volkmuth dabei. "Man muss sehen, wie weit er schon belastbar ist", sagte der Trainer. Jens Trunk war nach langer Verletzungspause wieder an Bord, Tim Hüttl ist nach längerer Krankheit wieder gesund. Marvin Weiß sei nach ausgeheiltem Knochenödem auch wieder voll einsetzbar. "Wir müssen bei allen aber sehr sensibel ran und vorwärts gehen", weiß Grell.
Hoffnung bei Ingo Feser
Timo Pitter fehlte beruflich bedingt, Ingo Feser sei noch im Urlaub, Maxi Stahl und Max Böhnke erkältet. Demnach sei Christian Köttler der einzige, der nicht zur Verfügung steht. "Bei Ingo sind wir wirklich großer Hoffnung, dass er wieder regelmäßig trainiert und Fußball spielt", sagte Grell.
Bei dieser ersten Trainingseinheit ging es ihm darum, die Spieler wieder an die Belastung zu gewöhnen. "Man weiß ja nie, wie professionell sich wer verhalten hat." Sie haben ja keine Hausaufgaben aufbekommen, die man überprüfen kann. "Das wäre dem Alter nicht gerecht. Gewiss kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Aber letztlich ist das auch eine Sache der Eigenverantwortung und des Vertrauens darauf, dass sich jeder Spieler in bestmöglicher Verfassung sofort wieder präsentieren will."
Ausdauer, Umschalten und Abwehr im Fokus
Das sei somit kein Test, sondern es gehe darum, den ganzen Bewegungsapparat wieder in Schwung zu bringen. Man wolle es genießen, dass man sich wieder sieht, dann ein bisschen Fußball spielen und Freude daran haben. "Das hat schon der Josef (Francic, Anm. d. Red.) so gemacht und das hat sich bewährt", betonte Grell.
Ein großer Trainingsschwerpunkt seien demnächst "natürlich der Ausdauerbereich, die Umschaltmomente und daran anzusetzen, was wir uns erfolgreich erarbeitet haben: Wir haben mittlerweile die sechstbeste Abwehr und wollen das stabilisieren."