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Fußball: Regionalliga Bayern
Fünf Gegentore in der ersten Halbzeit: Der TSV Aubstadt erlebt im Augsburger Rosenaustadion ein Debakel
Im Auswärtsspiel beim FC Augsburg II kommt der TSV Aubstadt total unter die Räder. Nach einem 0:5-Pausenrückstand gelingt zumindest Schadensbegrenzung.
Einen Abend zum Vergessen erlebte der TSV Aubstadt (links Kapitän Ben Müller, rechts Jens Trunk) im Auswärtsspiel beim FC Augsburg II. 
Foto: Anand Anders | Einen Abend zum Vergessen erlebte der TSV Aubstadt (links Kapitän Ben Müller, rechts Jens Trunk) im Auswärtsspiel beim FC Augsburg II. 
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 15.02.2024 06:15 Uhr

Mit starken Leistungen hat sich der TSV Aubstadt im ersten Drittel der Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern in der Spitzengruppe festgesetzt. Umso überraschender kam das, was sich am Freitagabend im Augsburger Rosenaustadion abspielte. Die Aubstädter kassierten nicht nur ihre zweite Saisonniederlage, sie wurden vor den Augen ihres Ex-Trainers Victor Kleinhenz, der seit dieser Spielzeit die Augsburger U19 coacht, vor allem in der ersten Halbzeit mit fünf Gegentreffern regelrecht vorgeführt. Nach dem Seitenwechsel gelang dem TSV zumindest Schadensbegrenzung, sodass es am Ende beim 5:0 (5:0) blieb.

Der TSV Aubstadt gerät zum dritten Mal in Folge in Rückstand

Im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen den FC Memmingen änderte TSV-Trainer Julian Grell seine Startformation auf zwei Positionen. Für Ingo Feser begann Leon Heinze auf der Linksverteidigerposition, Jens Trunk rutschte nach seiner abgesessenen Gelb-Rot-Sperre für Michael Dellinger in die erste Elf. Nur auf der Tribüne saß Marcel Volkmuth, der sich in der Schlussphase gegen Memmingen seine fünfte Gelbe Karte abgeholt hatte. Bei der taktischen Formation kehrte Grell zum gewohnten 4-1-4-1-System zurück.

Gewohnt sind die Aubstädter mittlerweile auch einen frühen Rückstand. Sowohl in Vilzing als auch zuletzt zu Hause gegen Memmingen waren die Grabfelder jeweils in der ersten Halbzeit ins Hintertreffen geraten. In Augsburg dauerte es diesmal gerade einmal vier Minuten, ehe Maximilian Weisbäcker den Ball aus dem Tor holen musste. Der TSV-Torhüter hatte an diesem Treffer durchaus seinen Anteil, da er einen Schuss von Hendrik Hofgärtner nur nach vorne abprallen ließ. Daniel Hausmann war zur Stelle und hatte keine Probleme, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken.

Der FC Augsburg II spielt sich in der ersten Halbzeit in einen Rausch

Die Aubstädter wirkten nach dem frühen Rückstand geschockt und taten sich extrem schwer, in die Partie zu kommen. Vielmehr hatten sie Glück, dass sie nicht sofort ein weiteres Gegentor kassierten. Bei einer Flanke von Moritz Kaube segelte Weisbäcker am Ball vorbei, doch der Kopfball von Alem Japaur flog wenige Zentimeter am TSV-Tor vorbei (11.). Das 2:0 sollte sich aber nur kurz verzögern. Wieder war es Hofgärtner, der in der 18. Minute im Mittelfeld antrat und einen herrlichen Steckpass auf Hausmann spielte. Der Augsburger tauche allein vor Weisbäcker auf und schnürte seinen Doppelpack.

Die Gäste-Fans im altehrwürdigen Rosenaustadion trauten ihren Augen nicht, denn weiterhin spielten nur die Hausherren und belohnten sich umgehend mit dem dritten Treffer. Eine Flanke des aus Sonderhofen (Lkr. Würzburg) stammenden Aaron Zehnter drückte der extrem auffällige Hofgärtner nur drei Minuten nach dem 2:0 über die Linie. Spätestens jetzt war klar, dass die in dieser Saison bisher so überzeugenden Aubstädter diesmal einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten.

Aubstadts Marco Nickel (rechts) blieb an seiner alten Wirkungsstätte glücklos und rieb sich immer wieder in den Zweikämpfen mit  Augsburgs Innenverteidiger Lukas Aigner auf.
Foto: Anand Anders | Aubstadts Marco Nickel (rechts) blieb an seiner alten Wirkungsstätte glücklos und rieb sich immer wieder in den Zweikämpfen mit  Augsburgs Innenverteidiger Lukas Aigner auf.

Symptomatisch für den schwachen Auftritt der Gäste war der vierte Treffer des FC Augsburg II. Stürmer Alem Japaur kam in der Aubstädter Hälfte an den Ball, wurde nicht angegriffen und schoss den Ball aus 16 Metern ins Tor. Vier Gegentreffer in der ersten halben Stunde, das war dem TSV Aubstadt in der Regionalliga bisher noch nie passiert.

Doch es sollte tatsächlich noch schlimmer kommen: Einen eigentlich harmlosen langen Ball in die Spitze machte Maximilian Weisbäcker mit seinem unnötigen Ausflug aus dem Strafraum erst scharf. Moritz Kaube sprintete zwischen TSV-Verteidiger Steffen Behr und den TSV Keeper und musste so den Ball nur noch ins leere Tor schieben (40.). Der Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Christopher Knauer wirkte angesichts des drohenden Debakels für die Aubstädter Spieler fast schon wie eine Erlösung.

Der TSV Aubstadt stellt in der zweiten Halbzeit auf Dreierkette um

Während sich die mitgereisten Aubstädter Fans auf der Haupttribüne verwundert die Augen rieben, herrschte auch beim Trainerteam des TSV Ratlosigkeit. Einige Minuten saß Grell mit seinen Assistenten auf der Bank und diskutierte, ehe er zu seiner Mannschaft in die Kabine ging. Heraus kam er mit zwei Wechseln. Michael Dellinger und Marvin Weiß ersetzten Leon Heinze und Jens Trunk. Trotz der nun offensiveren Ausrichtung und einer Umstellung in der Defensive auf Dreierkette konnte es in den zweiten 45 Minuten für den TSV nur noch um Schadensbegrenzung gehen.

Und zumindest das gelang den Gästen, die das Geschehen nun deutlich mehr in die Hälfte der Augsburger verlagerten. Mehr als ein paar Halbchancen sprangen dabei aber nicht heraus. Vielmehr hatten die Augsburger in der 73. Minute durch Kristijan Tareski noch die große Chance auf das 6:0. Doch auch so stand am Ende die zweithöchste Niederlage des TSV Aubstadt in Regionalliga zu Buche.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
FC Augsburg II - TSV Aubstadt 5:0 (5:0)

Augsburg II: Lubik - Bell (78. Gebert), Aigner, Haimerl, Zehnter - Deger, Kömür (46. Taseski) - Kaube (78. Rathgeber), Hausmann (65. Ehrlich), Hofgärtner - Japaur (65. Reinelt).

Aubstadt: Weisbäcker - Behr, Hüttl, Kireski, Heinze (46. Dellinger) - Müller (68. Reinhart) - Pitter (65. Hofmann), Trunk (46. Weiß),  Harlaß, Thomann - Nickel (65. Maric).

Schiedsrichter: Christopher Knauer (Isling). Zuschauende: 180. Tore: 1:0, 2:0 Daniel Hausmann (4., 18.), 3:0 Hendrik Hofgärtner (21.), 4:0 Alem Japaur (29.), 5:0 Moritz Kaube (40.).

 
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