Den 3. Februar dieses Jahres wird Aaron Zehnter aus Sonderhofen (Lkr. Würzburg) so schnell wohl nicht vergessen. An jenem Freitagabend gab der 18-Jährige aus Sonderhofen, der seit Mai 2022 einen Profi-Vertrag beim FC Augsburg hat, in der Partie gegen Bayer Leverkusen sein Debüt in der Fußball-Bundesliga.

In der 90. Minute eingewechselt, half der Linksverteidiger mit, den knappen 1:0-Vorsprung der Augsburger über die Zeit zu bringen. "Das war alles sehr kurzfristig, sodass ich eigentlich gar keine Zeit hatte, darüber nachzudenken", sagt Zehnter kurz vor dem Start in die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison im Gespräch mit dieser Redaktion rückblickend.

Zehnter sieht sich deutlich besser bei Handlungsschnelligkeit und Robustheit

Auf dem Platz sei es "aufregend" für ihn gewesen. Er habe bei Ballkontakten vor allem versucht, auf Sicherheit zu spielen, um Fehler zu vermeiden. Die Geduld, die Aaron Zehnter, der als 14-Jähriger aus dem Nachwuchsleistungszentrum der Würzburger Kickers zum FC Augsburg gewechselt war, in den Monaten zuvor aufgebracht hatte, zahlte sich in diesem Moment aus. Sieben Mal stand er im Saisonverlauf im Spieltags-Kader, auf seine ersten Bundesliga-Minuten musste er trotzdem bis Anfang Februar warten.

"Natürlich hätte ich mir den einen oder anderen Einsatz mehr erhofft", gibt Zehnter zu. Grundsätzlich sei er mit seiner Entwicklung zufrieden, wisse aber, "dass mir im Vergleich zu Stammspielern auf meiner Position noch Schritte fehlen".

Er sehe sich auf einem guten Weg, diese aufholen zu können. Schließlich habe er sich gerade bei Handlungsschnelligkeit und Robustheit im vergangenen Jahr deutlich verbessert, findet Zehnter, der seit rund einem Dreivierteljahr in Augsburg in seiner eigenen Wohnung unweit des Stadions wohnt und sich nach seinem Schulabschluss im vergangenen Jahr nun voll auf die Karriere als Fußball-Profi konzentrieren kann.

Das regelmäßige Training mit den Augsburger Profis wirkt sich positiv aus

Bei seinen zwölf Einsätzen (zwei Tore, zwei Assists) für die Augsburger U 23 in der Regionalliga Bayern, die von Tobias Strobl, zuvor beim FC 05 Schweinfurt, trainiert wird, spürte er die positiven Effekte, welche das regelmäßige Training mit den Profis für ihn mit sich bringe. Sechs Mal lief er zudem für die U 19 der Augsburger in der Junioren-Bundesliga auf. Bei den Profis kam er außerdem zu einem Kurzeinsatz in der ersten Runde des DFB-Pokal-Wettbewerbs.

Dass für junge Spieler, die sich im Profi-Bereich durchsetzen wollen, vor allem die Wettkampfpraxis entscheidend ist, weiß Aaron Zehnter und setzt sich deshalb für die nächste Saison als Ziel, mehr spielen zu können – auf höchstmöglichem Niveau. Die Regionalliga solle nicht auf Dauer seine sportliche Heimat bleiben.

Eine Leihe in die zweite oder dritte Liga wäre zwar denkbar, doch ist ein solches Modell durch die Vertragskonstellation aktuell noch nicht möglich. Denn die DFL-Statuten für Lizenzspieler lassen keine Ausleihe zu einem anderen Klub im letzten Jahr vor Vertragsende zu. Weil sein derzeitiger Kontrakt bis Sommer 2024 läuft, und eine Option bis 2026 beinhaltet, müssten die Augsburger diese erst ziehen, bevor sie ihn ausleihen könnten.

Bis zum Start des Trainingslagers in Österreich will Zehnter wieder fit sein

Gespräche, wie es für Aaron Zehnter beim FC Augsburg weitergeht, stünden noch aus. Mit einer Entscheidung ist in den kommenden Wochen zu rechnen, da die Sommerwechselperiode am 31. August endet. Zehnter betont: "Ich fühle mich in Augsburg sehr wohl und deswegen spricht nichts dagegen, dass ich hier bleibe."

Der Sonderhöfer befindet sich derzeit im Aufbautraining und arbeitet hart daran, nach einer am Ende der vergangenen Saison bei der deutschen U-19-Auswahl erlittenen Fußverletzung bis zum Start des Trainingslagers fit zu sein. Die Augsburger bereiten sich vom 15. bis 23. Juli in Schladming, Österreich, auf die anstehende Bundesliga-Saison vor.