Der FC Ober-/Mittelstreu ist in der Fußball-A-Klasse Rhön Gruppe 3 nach der Winterpause das Maß aller Dinge, hat im Jahr 2023 seine bisher sechs Spiele gewonnen und sich an die lukrativen Relegationsplätze zwei und drei herangepirscht. Die Meisterschaft (zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach) ist außer Reichweite.
"Wenn wir in den letzten fünf Spielen 13 Punkte holen, kommen wir auf 55 Punkte. Das reicht zu 99 Prozent für einen Relegationsplatz", hat FC-Coach Gert Hahner ("ich habe das Restprogramm genau studiert") Hochrechnungen angestellt. Womit begründet der 56-jährige Übungsleiter aus Mühlfeld seinen Optimismus? "Wir haben zwar punktemäßig die schlechteste Ausgangslage aller fünf Anwärter, auf dem Papier allerdings das leichteste Restprogramm. Zudem nimmt sich das Führungsquartett in direkten Vergleichen noch gegenseitig die Punkte ab."
Nach der Achterbahnfahrt jetzt an Stabilität gewonnen
Mit hohen Erwartungen ("Platz eins bis fünf") waren die Spieler aus Ober- und Mittelstreu in die Saison gestartet. Zahlreiche Neuzugänge waren zum Team des neuen Coaches Gert Hahner gestoßen, darunter mit Julius Scheuring und Tobias Breunig zwei Akteure mit Bayernliga-Erfahrung. Der Verlauf glich bis zur Winterpause einer Achterbahnfahrt. Die ersten drei Partien gingen verloren, zwischenzeitlich folgten sechs Siege am Stück.
Nach nur einem mageren Pünktchen aus den letzten drei Begegnungen des Jahres 2022 ("da konnten wir unser Leistungspotenzial einfach nicht abrufen") überwinterten die Hahner-Schützlinge lediglich auf dem 6. Platz. Im neuen Jahr nahm der Ober-/Mittelstreu-Express Fahrt auf und hat die Plätze zwei und drei wieder in Reichweite, zumal sich, so Gert Hahner, "die Abwehr inzwischen stabilisiert hat und die Offensive in jedem Spiel für Tore gut ist."
Breiter Kader und eine super Kameradschaft
Eine super Kameradschaft und hervorragende Trainingsbeteiligung ("auch als es am Anfang nicht so gut lief") mit teilweise 20 Spielern nennt Hahner als weiteren Grund für den aktuellen Höhenflug seiner Schützlinge, die sich in allen Bereichen gesteigert hätten. "Beim 5:5 gegen den TSV Aubstadt III und beim 3:3 gegen die SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach haben wir den Ausgleich jedes Mal in der Nachspielzeit kassiert. Da waren wir zu blauäugig, das würde uns jetzt wohl nicht mehr passieren."
Er vergaß allerdings auch nicht zu erwähnen, dass die Auswärtssiege gegen die beiden abstiegsgefährdeten Teams der SG Irmelshausen I/Herbstadt II und Schlusslicht SG Ginolfs I/Weisbach I/Unterweißenbrunn/Frankenheim II am seidenen Faden hingen. "Am Ende einer Saison gleichen sich Glück und Pech in den meisten Fällen jedoch aus."
Bei Spielen des FC Ober-/Mittelstreu, ob daheim oder auswärts, fällt immer wieder auf, wie personell stark die Auswechselbank - eventuell soll in der nächsten Saison eine zweite Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen - besetzt ist. So auch am jüngsten Spieltag beim 3:0-Heimsieg gegen die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen, als dort nicht weniger als acht Akteure auf ihren Einsatz hofften und fünf davon eingewechselt wurden.
Gesunder Konkurrenzkampf ist kein Nachteil
"Selbstverständlich will jeder spielen, aber ein gesunder Konkurrenzkampf um die Stammplätze ist mit Sicherheit kein Nachteil", sagt Hahner. "Klar haben wir einen Stamm, der das Gerüst der ersten Mannschaft bildet, aber die Ergänzungsspieler brennen auf einen Einsatz und so können wir personelle Engpässe eher kompensieren als manch anderes Team."
So sieht Gert Hahner den Saison-Endspurt
Gert Hahner betätigt sich gegenüber dieser Redaktion als Orakel und stellt diese These auf: "Die SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach wird Meister. Das Rennen um die beiden Aufstiegs-Relegationsplätze - ich hoffe, wir sind da noch dabei - wird am letzten Spieltag entschieden, an dem sich die vier potenziellen Anwärter in den Duellen SG Burgwallbach/Leutershausen gegen SG Hendungen-Sondheim/Gr. sowie FC Ober-/Mittelstreu gegen FSV Hohenroth gegenüberstehen."