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Fußball: Regionalliga Bayern
Ein Tag zum Vergessen: Nach über sieben Stunden Busfahrt verliert der TSV Aubstadt beim SV Wacker Burghausen
Fünf Spiele in Folge war der TSV Aubstadt in der Regionalliga Bayern zuletzt unbesiegt geblieben. Wie diese Serie nach einem kuriosen Spiel in Burghausen reißt.
Der zweifache Torschütze Thomas Winklbauer (links) vom SV Wacker Burghausen bereitete Steffen Behr (rechts) und dem TSV Aubstadt zum Ende der ersten Halbzeit einige Probleme.
Foto: Christian Butzhammer | Der zweifache Torschütze Thomas Winklbauer (links) vom SV Wacker Burghausen bereitete Steffen Behr (rechts) und dem TSV Aubstadt zum Ende der ersten Halbzeit einige Probleme.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:45 Uhr

Die mit gut 400 Kilometern weiteste Auswärtsfahrt in der Regionalliga Bayern ins oberbayerische Burghausen war für den TSV Aubstadt in den vergangenen Spielzeiten immer  lohnenswert gewesen. Sowohl beim 2:0-Sieg vor drei Jahren als auch beim 3:0-Erfolg im März dieses Jahres nahmen die Grabfelder alle drei Punkte mit nach Hause. Beim dritten Gastspiel an der deutsch-österreichischen Grenze erlebte die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz allerdings einen Tag zum Vergessen und verlor deutlich mit 0:4 (0:3). "Es gibt solche Tage, an denen irgendwie alles gegen einen läuft. Das müssen wir akzeptieren und nach vorne schauen", sagte Kleinhenz unmittelbar nach Spielende.

Aubstadts Kapitän absolviert auf der Autobahn Aufwärmübungen

Zum Start des langen Wochenendes mit zwei Partien innerhalb von vier Tagen waren die Spieler des TSV Aubstadt erst einmal ausgebremst worden. Auf der A3 bei Regensburg stand der Bus der Aubstädter lange im Stau, sodass die Partie in Burghausen mit einer Stunde Verspätung angepfiffen wurde. TSV-Kapitän Ben Müller zeigte sich kreativ und absolvierte auf der Autobahn schon einmal ein kleines Aufwärmprogramm.

Die gut siebenstündige Busfahrt schienen die Aubstädter zunächst erstaunlich gut verkraftet zu haben. Von Beginn an übernahmen die Gäste, bei denen Dauerbrenner Ingo Feser erkältet nur auf der Bank saß, die Kontrolle über das Spiel. Nach langen Aubstädter Ballbesitzphasen gab Timo Pitter nach elf Minuten auch den ersten Warnschuss ab. Wenig später verpasste Ben Müller bei einem Konter das rechtzeitige Abspiel auf den durchstartenden Max Schebak. "Die ersten 25 Minuten waren wir richtig gut im Spiel. Ich weiß gar nicht, wie das die Mannschaft nach der langen und chaotischen Busfahrt hinbekommen hat", lobte Kleinhenz.

Kurioses Tor bringt Burghausen aus dem Nichts in Führung

Das Tor fiel völlig aus dem Nichts, und noch dazu äußerst kurios, auf der anderen Seite. TSV-Innenverteidiger Steffen Behr wollte den Ball im eigenen Strafraum wegschlagen und traf dabei Kenneth Sigl so unglücklich, dass sich das Spielgerät als Bogenlampe über Lukas Wenzel ins Tor senkte (25.). Gut zehn Minuten später gab Behr erneut eine äußerst unglückliche Figur ab. Thomas Winklbauer zog nach einem schönen Spielzug von der linken Seite nach innen, ließ Behr ins Leere laufen und vollendete überlegt zum 2:0. 

Und weil es beim ersten Mal so gut geklappt hatte, setzte Winklbauer in der 41. Minute am TSV-Strafraum erneut zum Dribbling an, ließ diesmal gleich mehrere TSV-Spieler alt aussehen und drosch die Kugel aus 16 Metern unhaltbar in den Winkel. Zu allem Überfluss verletzte sich Unglücksrabe Behr beim dritten Gegentor auch noch und musste durch Christian Köttler ersetzt werden. Somit war der Trip an die deutsch-österreichische Grenze für den TSV Aubstadt nach 45 Minuten endgültig ein Tag zum Vergessen. "Burghausen hatte zwei Chancen in der ersten Halbzeit und macht drei Tore“, konnte es Kleinhenz nicht fassen.

Schiedsrichter Tobias Wittmann muss verletzt ausgewechselt werden

Da passte es irgendwie ins Bild, dass auch die zweite Halbzeit mit deutlicher Verspätung angepfiffen werden musste. Der Grund: Schiedsrichter Tobias Wittmann hatte in der ersten Hälfte einen Ball aus kurzer Distanz ins Gesicht bekommen und konnte nicht weitermachen. Für ihn übernahm Assistent Stefan Dorfner die Leitung, ein Ersatzlinienrichter konnte in der Pause auf der Haupttribüne aufgetrieben werden.

Viel zu tun hatte das neue Gespann allerdings nicht mehr. Aubstadt bemühte sich zwar nach Kräften, brachte die Defensive der Hausherren aber nur äußerst selten in Verlegenheit. Auch Neuzugang Marco Nickel, der für die letzten 20 Minuten eingewechselt wurde, konnte sich bei seinem ersten Einsatz im TSV-Trikot nicht mehr auszeichnen. Vielmehr kassierten die Gäste an diesem gebrauchten Tag in der Schlussphase durch einen abgefälschten Schuss auch noch das vierte Gegentor.

"Wir hoffen, dass wir nun besser nach Hause kommen und freuen uns dann auf das Spiel am Montag zuhause gegen den FC Bayern", blickte Kleinhenz voraus. Am Sonntag werde es noch eine kleine Regenerationseinheit geben.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Regionalliga Bayern, Männer
SV Wacker Burghausen - TSV Aubstadt 4:0 (3:0)
Burghausen: Schöller - Schulz, Scholz, Miftaraj, Läubli (60. Moser) - Bachschmid (70. Beckenbauer), Reiter - Sigl, Bosnjak (85. M. Lukic), Hyseni (80. Tograncic) - Winklbauer (77. Kryeziu).
Aubstadt: Wenzel - Langhans, Hüttl, Behr (44. Köttler), Piwernetz - Müller (82. Volkmuth), Trunk (70. Kunert) - Pitter (70. Hofmann), Schebak, Endres - Bieber (71. Nickel).
Schiedsrichter: Tobias Wittmann (SV Wendelskirchen). Zuschauende: 762. Tore: 1:0 Kenneth Sigl (25.), 2:0, 3:0 Thomas Winklbauer (37., 41.), 4:0 Andrija Bosnjak (83.). Gelb: Edin Hyseni, Moritz Moser -  Ben Müller, Timo Pitter.
Quelle: fka
 
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