
Wenn Schiedsrichter Philipp Ettenreich am Samstag um 16 Uhr das Bayernliga-Spiel des TSV Abtswind gegen den TSV Großbardorf anpfeift, beginnt ein Novum im Fußball. Mit seinem Pfiff gibt er nämlich gleichzeitig ein Punkt- und ein Pokalspiel frei. Das bedeutet, dass bei einem Unentschieden nach regulärer Spielzeit beide Teams jeweils einen Punkt in der Bayernligatabelle gutgeschrieben bekommen, aber sich noch ein Elfmeterschießen fürs Weiterkommen im Pokal anschließen würde.
Abtswind und Großbardorf zuletzt gut in Form
Auf dem Kunstrasenplatz in Abtswind stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die in den vergangenen Wochen erfolgreich gepunktet haben. Die Grabfeld-Gallier konnten ohne ihren Cheftrainer Andreas Brendler, der sich in Quarantäne befand, gegen Seligenporten (6:0) und Feucht (3:1) zwei Heimsiege feiern. Die Abtswinder unter ihrem Chefcoach Claudiu Bozesan waren sogar drei Mal in Folge siegreich. Einem 1:0 in Sand und einem 3:2 gegen Hof folgte zuletzt ein 3:1-Sieg in Seligenporten.
Dadurch dürften beide Mannschaften das Ticket für eine weitere Saison in der Bayernliga Nord bereits in der Tasche haben. Das gilt auf jeden Fall für die Gastgeber aus dem Kräuterdorf, die Platz neun mit 38 Punkten belegen, höchstwahrscheinlich aber auch für die Grabfeld-Gallier, die mit 32 Punkten schon zwölf Zähler mehr erspielt haben als Karlburg auf dem ersten Relegationsplatz. "Durch unsere zwei Dreier, die ich am PC miterlebt habe, hat sich unsere Situation erheblich verbessert. Das hat die Elf zwei Mal gut gemacht und sicher dadurch reichlich Selbstvertrauen getankt", sagt Brendler.
"Jetzt wollen wir unbedingt auch auswärts etwas holen, aber natürlich schwimmt Abtswind aktuell auch auf der Erfolgswelle und ist extrem stark", weiß Brendler. Er erwartet deshalb eine schwierige Aufgabe, "aber wir wollen dort bestehen und auch die gleichzeitig ausgespielte Pokalqualifikation schaffen".
Jannik Göller tankt nach langer Verletzungspause Selbstbewusstsein
Selbstvertrauen hat zuletzt auch Jannik Göller getankt, nicht nur durch die zwei Siege der Bardorfer, sondern auch durch die drei Tore, die dem 21-jährigen Mechatronik-Studenten in diesen Partien gelungen sind. Mit vier Jahren begann Göller bei seinem Heimatverein FC Rottershausen mit dem Kicken, bevor er erstmals nach Großbardorf wechselte. Nach drei Jahren im Grabfeld zog es ihn zum FC Schweinfurt 05. Seine Laufbahn bei den Männern begann er beim Landesligisten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach, bevor er sich vor dieser Saison wieder den Grabfeld-Galliern anschloss.
Dort hatte Göller allerdings großes Pech. In der Saisonvorbereitung verletzte er sich so schwer, dass er ein halbes Jahr ausfiel. "Jannik ist ein super Typ, der immer hoch motiviert ist und immer alles gibt. Er hat sich jetzt dafür belohnt und wird auch in Abtswind in der Startformation stehen", kündigt Brendler an. Göller selbst hat sich vorgenommen, am Saisonende mindestens sieben Treffer auf seinem Torekonto zu haben.