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Fußball: Kreisliga-Relegation
Die SG Hausen/Nordheim verpasst vor einer Traumkulisse den Aufstieg - und feiert hinterher dennoch
Vor über 1200 Fußballfans setzt sich mit der SG Oerlenbach/Ebenhausen der Kreisligist durch. Bei Hausen/Nordheim steht überraschend der künftige Trainer im Kader.
Hüpfend und singend feiern die Spieler der SG Hausen/Nordheim trotz des verlorenen Relegationsspiels gegen die SG Oerlenbach/Ebenhausen zusammen mit ihren Fans.
Foto: Anand Anders | Hüpfend und singend feiern die Spieler der SG Hausen/Nordheim trotz des verlorenen Relegationsspiels gegen die SG Oerlenbach/Ebenhausen zusammen mit ihren Fans.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 07.06.2024 02:42 Uhr

Es waren schon ungewöhnliche Szenen, die sich am Donnerstagabend auf dem Waldsportplatz in Waldberg abspielten. Auf der einen Seite feierten die Spieler der SG Oerlenbach/Ebenhausen durch den letztlich verdienten 3:1(1:0)-Erfolg gegen die SG Hausen/Nordheim den Verbleib in der Kreisliga. Nicht viel schlechter war ein paar Meter weiter jedoch auch die Stimmung bei den Rhönern, die nach einer starken Saison in der Kreisklasse Rhön 2 den krönenden Aufstieg zwar verpassten, sich von ihren zahlreichen Fans aber dennoch feiern ließen. Und so gab es am Ende eines Fußballfestes vor über 1200 Zuschauerinnen und Zuschauern auch keine am Boden liegenden Spieler, sondern einen Verlierer, der hüpfend und singend zusammen mit seinem Anhang einfach dieses Relegationserlebnis genoss.

Temporeiche Anfangsphase mit zwei Pfostentreffern

"Bei mir überwiegt ganz klar die Freude über eine hervorragende Saison. Gegen eine bessere Mannschaft haben wir aufgrund der ersten Halbzeit letztlich nicht unverdient verloren. Dennoch ein großes Kompliment an meine Truppe, die alles gegeben und sich ordentlich verkauft hat", sagte Trainer Stefan Mühlfeld nach seinem letzten Spiel auf der Bank der SG Hausen/Nordheim. Etwas mehr als dem verlorenen Relegationsspiel trauerte Mühlfeld dann schon der verpassten Meisterschaft nach. "Leider konnten wir aus unterschiedlichen Gründen aber nach der Winterpause das Niveau der Vorrunde nicht mehr erreichen."

Der Anhang der SG Hausen/Nordheim feierte seine Mannschaft trotz der Niederlage.
Foto: Anand Anders | Der Anhang der SG Hausen/Nordheim feierte seine Mannschaft trotz der Niederlage.

Und so war die SG Hausen/Nordheim dann auch als Außenseiter in das Relegationsspiel gegangen, der von Anfang an keine Anlaufphase benötigte. Den ersten Aufreger gab es bereits nach drei Minuten, als Simon Markert nach einer Flanke von Sebastian Jackisch per Kopf nur den Pfosten traf. Oerlenbach/Ebenhausen zeigte sich allerdings keineswegs geschockt und hätte die Partie bei vier Hochkarätern bereits in der ersten Viertelstunde für sich entscheiden können. "In der Anfangsphase hatten wir schon viel Glück und auch einen guten Torhüter", sah es Mühlfeld.

Ein Elfmeter bringt die SG Oerlenbach/Ebenhausen auf Kurs

Sein Gegenüber Frank Halbig raufte sich aufgrund der fast schon fahrlässig vergebenen Großchancen zwar die Haare, dachte aber nicht daran, dass sich dieser Chancenwucher noch rächen könnte. "Ja, wir haben in der ersten Halbzeit viel liegen gelassen. Wichtiger war mir aber, dass wir uns überhaupt so viele Chancen herausgespielt haben." Kurz vor der Pause durfte Halbig dann aber doch jubeln. Nach einem Foul von Torhüter Marcel Heinrich an Nils Halbig verwandelte dessen Bruder Kai Halbig den fälligen Elfmeter souverän zum 1:0 (37.).

Die Szene, die zum Elfmeter und zum 1:0 führte: Torhüter Marcel Heinrich von der SG Hausen/Nordheim bringt Nils Halbig von der SG Oerlenbach/Ebenhausen im Strafraum zu Fall.
Foto: Anand Anders | Die Szene, die zum Elfmeter und zum 1:0 führte: Torhüter Marcel Heinrich von der SG Hausen/Nordheim bringt Nils Halbig von der SG Oerlenbach/Ebenhausen im Strafraum zu Fall.

Nicht mehr ganz so druckvoll agierte Oerlenbach/Ebenhausen nach der Pause, sodass der Kreisklassist nun etwas besser in der Partie war. "Das 0:2 bekommen wir dann allerdings viel zu einfach", ärgerte sich Mühlfeld. Nils Halbig rannte einmal quer die Strafraumgrenze entlang, dribbelte sich zur Grundlinie durch und passte nach innen, wo Joachim Hofmann den Ball über die Linie drückte (61.).

Stefan Mühlfeld wechselt in der Schlussphase seinen Nachfolger ein

Mit seinem Nachfolger Markus Herbert hatte Stefan Mühlfeld allerdings noch einen unerwarteten Joker auf der Bank, den er nach dem 0:2 auch ins Spiel brachte. "Dass Markus dabei war, kam für viele sicher überraschend. Immerhin hat er kein einziges Spiel in dieser Saison für uns gemacht. Er hat jedoch länger als ein halbes Jahr nicht in Urspringen gespielt und zusammen mit der Mannschaft haben wir entschieden, ihn mitzunehmen", erklärte Mühlfeld. Kaum war Herbert auf dem Platz, da verkürzten die Rhöner durch einen 16-Meter-Schuss von Simon Markert auch noch einmal.

Die große Schlussoffensive blieb bei nun eingeschaltetem Flutlicht aber aus und so gelang der SG Oerlenbach/Ebenhausen nach dem bitteren Saisonfinale letztlich doch noch der Kreisliga-Klassenerhalt. "Ich bin froh, dass ich mich jetzt so verabschieden kann. Hätten wir in dieser Saison nicht so ein großes Verletzungspech gehabt, hätten wir auch niemals gegen den Abstieg gespielt", sagte Halbig, dessen Amtszeit in Oerlenbach und Ebenhausen am Donnerstagabend ebenfalls zu Ende ging.

Fußball: Kreisliga-Relegation
SG Oerlenbach/Ebenhausen - SG Hausen/Nordheim 3:1 (1:0)

Oerlenbach/Ebenhausen: Seidl - Mützel, Stürmer, Cazzela, Franz - K. Halbig, Müller, F. Schmitt, Willacker - T. Schmitt, N. Halbig. Eingewechselt: Bieber, Hofmann, Jarczyk, Elmali.

Hausen/Nordheim: Heinrich - Martin, Maximilian Orf, Manuel Orf, Hippeli - S. Jackisch, Zirkler, Schmidt, Markert - Stäblein, Friedrich. Eingewechselt: C. Jackisch, Herbert, E. Mauer

Schiedsrichter: Nikita Kolodeznyi (Münnerstadt). Zuschauende: 1220 (in Waldberg). Tore: 1:0 Kai Halbig (37., Foulelfmeter), 2:0 Joachim Hofmann (61.), 2:1 Simon Markert (66.), 3:1 Michael Bieber (85.).

 
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