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Fußball
Die Fußballer des TSV Stockheim verlassen die Spielgemeinschaft mit der TSG Bastheim und dem SV Reyersbach
Im Sommer endet die Zusammenarbeit nach acht Jahren. Wer das Spielrecht des A-Klasse-Teams behält und welcher B-Klassist von der Entscheidung betroffen ist.
Alexander Sawade (im Bild) ist Vorsitzender der TSG Bastheim und derzeit noch Trainer der SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach.
Foto: Burkard Schmidt | Alexander Sawade (im Bild) ist Vorsitzender der TSG Bastheim und derzeit noch Trainer der SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach.
Burkard Schmidt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:10 Uhr

Die Fußball-Spielgemeinschaft (SG) Stockheim/Bastheim/Reyersbach, aktuell Tabellenführer der A-Klasse Rhön 3, löst sich für viele überraschend zum Ende der laufenden Saison 2022/2023 auf. Die Klubs arbeiten seit 2015 zusammen. Damals war der TSV Stockheim zunächst eine SG mit der Bastheim/Reyersbacher Reservemannschaft eingegangen. Zum Spieljahr 2021/22  wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen: die SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach mit einer ersten Mannschaft in der A-Klasse und einer zweiten – mit dem TSV Stetten und dem TSV Ostheim II – in der B-Klasse.

"Ein Teil der treuen Fangemeinde und auch zahlreiche Vereinsmitglieder hatten in letzter Zeit mehrfach den Wunsch geäußert, doch wieder als selbstständige Mannschaft aufzutreten", sagt Heiko Streit, der Vorsitzende des TSV Stockheim, "auch um einfach mehr Heimspiele in Stockheim zu haben". Streit betont, dass diesbezüglich keinerlei Signale von Stockheimern kamen, die in der SG spielen.

Der Vorstand des TSV Stockheim beschließt den Austritt aus der Spielgemeinschaft

Innerhalb des Vorstands des TSV Stockheim wurde das Thema sachlich diskutiert und es wurde beschlossen, in der kommenden Saison wieder eine selbstständige Mannschaft ins Rennen zu schicken. Nach mehreren Gesprächen mit den Spielern aus Stockheim, die gegen einen selbstständigen TSV Stockheim nichts einzuwenden hatten, stand der Entschluss fest, wieder als eigene Mannschaft an den Start zu gehen. "Hätten sich unsere Spieler dagegen entschieden, wäre das Thema wohl schnell vom Tisch gewesen", sagt Heiko Streit. Er teilte den Austritt des TSV Stockheim aus der SG daraufhin den Vorsitzenden der TSG Bastheim und des SV Reyersbach persönlich mit.

Auf dem Sportplatz des TSV Stockheim sollen nach dem Austritt des Vereins aus der Spielgemeinschaft mit der TSG Bastheim und dem SV Reyersbach wieder mehr Spiele stattfinden.
Foto: Burkard Schmidt | Auf dem Sportplatz des TSV Stockheim sollen nach dem Austritt des Vereins aus der Spielgemeinschaft mit der TSG Bastheim und dem SV Reyersbach wieder mehr Spiele stattfinden.

Der TSV-Vorsitzende hofft, dass sich die Entwicklung nicht negativ auf die sportlichen Leistungen in den verbleibenden Spielen auswirkt, zumal sich die Spieler laut Streit untereinander nach wie vor bestens verstehen und den Aufstieg als gemeinsames Ziel vor Augen haben. Eine neue Spielgemeinschaft, eventuell mit dem TSV Ostheim, wollte Streit weder bestätigen noch dementieren. "Es laufen diesbezüglich Gespräche, aber entschieden ist noch nichts. Unser Hauptaugenmerk liegt jetzt vorrangig auf dem Titelkampf, ein Aufstieg in die Kreisklasse wäre die Krönung einer insgesamt erfolgreichen, achtjährigen Zusammenarbeit innerhalb der Spielgemeinschaft."

Das Spielrecht der ersten Mannschaft liegt bei der SG Bastheim/Reyersbach

Stand jetzt kickt der TSV Stockheim kommende Saison in der B-Klasse und die SG Bastheim/Reyersbach, als federführender Teil der aktuellen Spielgemeinschaft, bleibt entweder in der A-Klasse oder geht in der Kreisklasse auf Punkte- und Torejagd – falls dem Tabellenführer der Aufstieg gelingt.

Für Alexander Sawade, den Vorsitzenden der TSG Bastheim, kam der Austritt des TSV Sockheim aus der SG völlig überraschend. "Im Dezember 2022 haben sich die Verantwortlichen der Spielgemeinschaft noch getroffen, um die Weichen für die Saison 2023/24 zu stellen", erinnert sich Sawade, "da waren noch keinerlei Anzeichen eines Rückzuges zu erkennen".

Er werde von TSG-Mitgliedern und aus Reyersbach ständig angesprochen, so Sawade, warum es zur Trennung gekommen sei, wo es doch in sportlicher Hinsicht so gut laufe: "Bis auf den Wunsch des TSV Stockheim nach Selbstständigkeit konnte ich keine weiteren Gründe nennen." Hat etwa die Besetzung des Trainerpostens ab der kommenden Saison eine wesentliche Rolle gespielt?

Alexander Sawade von der TSG Bastheim: "Müssen die Entscheidung respektieren"

Sawade soll, so habe er es selbst gehört, darauf bestanden haben, als seinen Nachfolger Sebastian Weiß - einen Spieler aus Reihen der TSG - durchzusetzen. "Das stimmt so nicht, ich habe bei unserer gemeinsamen Sitzung im Dezember meinen Vorstandskollegen aus Stockheim und Reyersbach lediglich den Vorschlag gemacht, dass Weiß ein geeigneter Kandidat wäre. Nicht mehr und nicht weniger", sagt Sawade, der ab dem Sommer das Frauenteam des Vereins trainieren wird.

"Wir müssen die Entscheidung des TSV Stockheim respektieren", sagt Sawade, "und werden alles daran setzen, um auch in der kommenden Saison, egal in welcher Spielklasse, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen, ich welcher Konstellation auch immer". Nun liege der Fokus aber auf der aktuellen Spielrunde. "Die Stimmung im Team untereinander ist nach wie vor bestens, in einem harmonisch verlaufenen viertägigen Trainingslager waren alle Akteure mit Begeisterung bei der Sache. Wir sind auf jeden Fall für den Endspurt im Titelrennen gerüstet."

Der TSV Stetten hat bereits Verhandlungen mit neuen Partnern aufgenommen

Betroffen von der Auflösung der Spielgemeinschaft ist auch der TSV Stetten/Rhön, der in der B-Klasse Rhön 3 mit der SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach II und dem TSV Ostheim II kooperiert und Aufstiegschancen besitzt. Beim Tabellenzweiten kicken im Schnitt sechs Akteure aus Stockheim sowie Bastheim/Reyersbach, die ab dem Sommer voraussichtlich wieder zu ihren Stammvereinen zurückkehren werden.

"Wir stehen in Verhandlungen mit mehreren Vereinen zwecks einer angedachten Spielgemeinschaft für die kommende Saison, eine Entscheidung diesbezüglich wird in den nächsten Wochen fallen", sagt Oliver Zehe, der Vorsitzende des TSV Stetten.

 
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