
Der TSV Bad Königshofen hat in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) mit dem 3:2-Sieg in Ochsenhausen ein Ausrufezeichen im Kampf um die Play-off-Teilnahme gesetzt. Der dritte Sieg in Serie bedeutete für Bastian Steger & Co. einmal mehr knüppelharte Arbeit - und das auf höchstem Niveau. "Ich bin froh, hierhergefahren zu sein. Die Jungs ziehen sich super aus der Affäre, spielen auf höchstem Niveau gegen Weltklasse-Leute. Da waren Ballwechsel des Jahres, ja des Jahrzehnts dabei, dass die Halle tobte. Wenn wir gegen die anderen Mannschaften auch so spielen, werden wir noch den einen oder anderen Riss machen", zeigte sich TSV-Manager Andy Albert begeistert.
Dabei waren die Gäste aus Unterfranken als Außenseiter nach Oberschwaben gekommen. Der Tabellenvierte Ochsenhausen hatte mit Hugo Calderano (Nummer Sieben der Weltrangliste), Simon Gauzy (30.), Samuel Kulczycki und Can Akkuzu wie erwartet zum ersten Mal in dieser Saison in einem Bundesliga-Spiel sein Top-Quartett aufgeboten. Damit schienen die Königshöfer zunächst nicht gut umgehen zu können. Bis zum dritten Einzel lag das TSV-Trio nämlich bereits mit 0:2 zurück. Dann aber eroberten die TSV-Spieler mit zwei Einzel-Siegen und dem Erfolg im Schlussdoppel doch noch die Festung "Liebherr-Halle", in der die Gastgeber bis dahin ungeschlagen geblieben waren.
Die beiden Topstars der TTF Ochsenhausen hatten vor 330 Zuschauerinnen und Zuschauern für die vermeintliche Vorentscheidung gesorgt. Dennoch deutete Filip Zeljko im dritten Satz (11:9) gegen Hugo Calderano bei seiner 1:3-Niederlage zumindest an, dass der Brasilianer so unschlagbar nicht ist. Zeljko erarbeitete sich fünf Satzbälle im zweiten Satz, musste diesen am Ende aber mit 12:14 abgeben. Gegen Gauzy, der sich in überragender Form präsentierte, war sein japanischer Vereinskollege Jin Ueda beim 0:3 machtlos.
Die Pause unterbricht den Siegesrhythmus des vierfachen deutschen Meisters
Da kam die Pause gerade recht, um den Siegesrhythmus des vierfachen deutschen Meisters zu unterbrechen. Es folgte das dritte Einzel, bei dem der Anführer der Königshöfer, Bastian Steger, gegen Samuel Kulczycki über fünf alles fordernde Sätze gehen musste, sein Team aber auf 1:2 heranbrachte. Das freilich schien nach Calderanos erster Vorstellung nur Ergebniskosmetik zu sein. Doch dann war Ueda gegen den Favoriten nicht nur ebenbürtig, sondern hatte schon im ersten Satz die besseren Antworten – und Nerven. Seinen sechsten (!) Satzball verwandelte er zum 17:15. Die nächsten drei Durchgänge endeten deutlicher. Uedas 3:1 gegen die Nummer Sieben der Welt war das Sprungbrett zum Sieg seines Teams. Immerhin hatten die Königshöfer, egal in welcher Besetzung, diese Runde noch kein Doppel verloren.

Auf Steger/Zeljko hatte TSV-Headcoach Koji Itagaki diesmal gesetzt und damit alles richtig gemacht. Dass Gauzy/Kulczycki aber auch ein Weltklasse-Doppel sind, zeigte ihr erster, mit 11:6 gewonnene Satz. Letztendlich war es aber der Kennenlern-Satz für die Königshöfer. Von da an bekamen sie das Ochsen-Doppel immer besser in Griff, hatten, frei nach Jürgen Klopp, "keine Angst vor dem Verlieren, sondern die unbändige Freude am Gewinnen."
Tischtennis: Bundesliga, Männer
TTF Liebherr Ochsenhausen - TSV Bad Königshofen 2:3
Spiele: Calderano - Zeljko 3:1 (11:3/14:12/9:11/11:6), Gauzy - Ueda 3:0 (11:8/11:8/11:7), Kulczycki - Steger 2:3 (6:11/11:6/12:10/9:11/8:11), Calderano - Ueda 1:3 (15:17/11:7/8:11/7:11), Gauzy/Kulczycki - Steger/Zeljko 2:3 (11:6/7:11/9:11/11:8/9:11).
Zuschauende: 330