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Tischtennis: Bundesliga
Der TSV Bad Königshofen kann schon alles gewinnen – aber nicht alles verlieren
Der Dritte der Tischtennis-Bundesliga kann beim Vierten TTC Grenzau bereits den vorentscheidenden Schritt Richtung Play-offs tun.
Bad Königshofens Filip Zeljko möchte allzu gern seinen  siebten Saisonsieg in Grenzau feiern
Foto: Rudi Dümpert | Bad Königshofens Filip Zeljko möchte allzu gern seinen siebten Saisonsieg in Grenzau feiern
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 01.04.2024 02:40 Uhr

Wenn eine Mannschaft überraschend etwas aus ihrer Sicht überragendes geleistet hat, geht man gemeinhin davon aus, dass es ein befristetes Phänomen ist und man sehr bald wieder auf dem Boden der Tatsachen landet. Dann würde man am liebsten die Tabelle ausschneiden, einrahmen und im Klubheim aufhängen.

Beim Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen und seiner derzeitigen Platzierung (3.) stellt sich das gegenwärtig etwas anders dar. Es scheint ein Stück weit realistisch, dass dieser Zustand des Besonderen noch länger anhält, vielleicht auch über die Partie beim TTC Zugbrücke Grenzau am Montagabend (19 Uhr) hinaus.

Ursprünglich war man in die Saison gegangen, ohne den operierten Kilian Ort und ohne den gesperrten Jin Ueda – heißt, ohne einen einzigen Ersatzmann. Doch dann überraschte das letzte Aufgebot Steger/Zeljko/Allegro zunehmend. Erst brachten die Siege Punkte für den Klassenerhalt. Nach der Hinrunde war man mit 10:10 Punkten Sechster, der Play-off-Platz vier war nur zwei Zähler entfernt. Doch zeichnete sich ab, dass Kilian Ort womöglich die ganze Saison ausfallen würde. Und es stellte sich die Frage, wie der seit 1. Januar spielberechtigte Japaner Jin Ueda mit dem europäischen Tischtennis zurechtkommen würde. Er kann es hervorragen, hat mit 5:4-Bilanz schon Partien aus dem Feuer gerissen, weltklasse Spieler wie Gerassimenko, Wang Xi, Calderano, Duda und Källberg geschlagen.

Stacheln die zwei Niederlagen gegen Düsseldorf Bastian Steger an?

Filip Zeljko (6:11) und Martin Allegro (3:9, im Doppel eine feste Größe) werden besser, wenn auch nicht immer. Aber Bastian Steger (15:8) fast immer. Und wenn nicht, wie zuletzt in Düsseldorf, springen eben die anderen in die Bresche. "Wenn wir trotzdem gewinnen, habe ich damit kein Problem", hatte er nach Düsseldorf ganz das Wohl der Mannschaft im Fokus. Fans, die ihn sehr gut kennen, behaupten sogar, diese zwei Niederlagen seien von Vorteil für das Spiel in Grenzau. "Es stachelt ihn umso mehr an." Wobei Steger, seit vergangenen Dienstag 43, keine besondere Motivation benötigt, um für seinen Verein grundsätzlich sein Bestes zu geben.

Im Umfeld der Mannschaft waren bisher in den sieben Jahren erste Bundesliga immer Bescheidenheit und Demut angesagt. Doch seit man erstmals in der Rückrunde auf einem Play-off-Platz stand, trauen sich Positivdenker aus der Deckung. "Wenn wir nicht bereit sind, darüber zu reden und uns dazu zu bekennen, werden wir es nie erreichen." Inzwischen lehnt man sich doch etwas aus dem Fenster, werden vor und gleich nach jedem Spiel Hochrechnungen angestellt. Inhalte: Wer steht wo hinter uns und muss noch gegen wen spielen?

"Nach meiner Einschätzung sollten wir von den zwei Spielen in Grenzau oder gegen Mühlhausen (20. April) mindestens eines gewinnen und dann zum Abschluss gegen Mainz (28. April)", lautet die Prognose von Hallensprecher Jürgen Halbig. "Es könnte aber auch reichen, wenn wir nur Mühlhausen schlagen." Zum Ist-Zustand: Bad Königshofen (3.) hat 14 Minuspunkte. Grenzau (4.) hat 16, muss noch gegen uns, Saarbrücken, Düsseldorf und Bergneustadt ran. "Sie sollten es am schwersten haben."

Bergneustadt mit (18) spielt noch gegen Bremen, in Grenzau und in Ochsenhausen. Mit einer Niederlage schon wären sie aus dem Rennen. Bremen (18) habe das leichteste Restprogramm mit Spielen daheim gegen Grünwettersbach und Fulda und der letzten Partie in Bergneustadt. Dort ist seit einer Woche der bis dahin gesperrte Kanak Jha spielberechtigt.

Mühlhausen (18) müsste alle Spiele gewinnen, gegen Mainz und in Fulda. "Für sie wird das Spiel bei uns zum Tod-oder-Gladiolen-Spiel." Selbst Ochsenhausen (18) sei noch im Rennen, hat noch zwei Heim- (Düsseldorf und Bergneustadt) und zwei Auswärtsspiele (Grünwettersbach und Fulda). "Daher", so Jürgen Halbig, "tippe ich am Ende auf Platz drei für uns und vier für Bremen."

 
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