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Fußball: Regionalliga Bayern
Der TSV Aubstadt lässt sich auch gegen den VfB Eichstätt nicht aus dem Gleichgewicht bringen
Nach einer frühen Schrecksekunde liefert der TSV Aubstadt beim 4:0 gegen den VfB Eichstätt eine starke Leistung. Zeitweise kombiniert er im Tiki-Taka-Stil.
Max Schebak (oben) zeigte aufsteigende Form, hier bleibt er Sieger im Zweikampf gegen Johannes Mayer (unten) vom VfB Eichstätt.
Foto: Rudi Dümpert | Max Schebak (oben) zeigte aufsteigende Form, hier bleibt er Sieger im Zweikampf gegen Johannes Mayer (unten) vom VfB Eichstätt.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:56 Uhr

Ein entspannendes und ausnehmend fair geführtes Spiel bekamen die 284 Zuschauenden in der Aubstädter NGN-Arena zu sehen. Zwei Gelbe Karten, beide für die Gastgeber, null für die harmlosen Gäste, dokumentieren, dass der Sieger der Partie zu keiner Sekunde infrage stand. Nach 90 Minuten stand so ein 4:0-(3:0)-Erfolg des TSV Aubstadt in der Fußball-Regionalliga Bayern gegen den VfB Eichstätt zu Buche.

Einen Schreck musste der TSV Aubstadt aber schon erst mal verdauen: Eine Minute und fünf Sekunden waren gespielt, da schockte der Innenverteidiger Christian Köttler zwei, drei Meter vor der Bank seine Trainer Victor Kleinhenz und André Betz, ging zu Boden und musste mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel gegen Steffen Behr ausgetauscht werden.

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Doch selbst diese Negativ-Szene ist typisch für die ganze Runde: Diese Mannschaft des TSV Aubstadt, genauer gesagt diese Belegschaft drinnen und draußen, steckt alles weg, bringt nichts aus dem Gleichgewicht. Höchstens Köttler sich selbst, der sich mühsam und geduldig in der Vorrunde nach einem ähnlichen Ausfall wieder zurückgekämpft und zuletzt so richtig gut Fuß gefasst hatte.

Der TSV Aubstadt lässt keine Torchance des VfB Eichstätt zu

Dass es noch eine Viertelstunde bis zum 1:0 dauerte, hatte nichts mit Schockzustand oder Anlaufschwierigkeiten zu tun. Die Aubstädter zeigten den Gästen vom VfB Eichstätt sofort, wo der Barthel den Most holt. Sie ließen hier und in den gesamten 90 Minuten keine einzige Torchance des Gegners zu, weil der keinen einzigen Ball auf Wenzels Tor zustande brachte.

Dieses 1:0 durch einen Elfmeter, den man geben kann, aber nicht muss, war dennoch der Öffner der Tür, die bis dahin schon ordentlich zum Wackeln gebracht worden war. Nach einem Foul von Johannes Kraus an Leon Heinze entschied Schiedsrichter Johannes Hamper auf Strafstoß, den Ingo Feser diesmal beim ersten Versuch verwandelte.

Es war schließlich sein vierter Elfer in dieser Saison, sein erster, den er auf Anhieb verwandelte. Gegen Bayreuth und gegen Aschaffenburg vergab er, in Augsburg drei Tage zuvor traf er erst mit dem Nachschuss. Dass er es erneut wagte, spricht für Vertrauen der Trainer und für Selbstvertrauen von Feser.

"Es war ja wieder so ein Gegner, wie wir ihn erwartet hatten", bekannte hinterher Kleinhenz den Wert dieses Tors. "Sie standen hinten sehr tief, machten bei keinem Spielstand auf. Da ist es gut, schnell in Führung zu gehen, sonst tust du dich schwer im Spielaufbau und dann kommt so eine Lethargie zum Tragen. Das ist immer eklig".

Eine klassische Tiki-Taka-Kombination führt zum 2:0 für den TSV Aubstadt

Überhaupt seien die ersten 25 Minuten top gewesen: "Wir sind nach einem Einwurf über Leon Heinze dahin gegangen, wo es weh tut." Damit es Eichstätt so richtig weh tat, setzten die Aubstädter zwei Minuten später den Doppelschlag. Nach einer klassischen Tiki-Taka-Kombination, einem schnellen Kurzpassspiel mit minimalen Kontaktzeiten, erreichte man den Sechser Philipp Harlaß "nach gutem Laufweg in die Schnittstelle rein" (O-Ton Kleinhenz) und der erhöhte auf 2:0.

Sechs Minuten später wurde es beim 3:0 wieder etwas eher durchschaubar, aber nicht mehr verteidigbar: Einer Flanke von Ingo Feser und dem Kopfball von Christopher Bieber konnten die Eichstätter samt Keeper Junghan nur ehrfürchtig hinterherschauen. Kleinhenz, knappe 1,70 Meter groß, war von den 1,96 Metern seines spielenden Co-Trainers angetan: "Keine Ahnung, ich glaube, der Mann stand irgendwo zwei Meter in der Luft und hat ihn rein genickt."

Es sei die Krönung einer Top-Anfangsphase gewesen, "dann haben wir gefühlte zwei oder drei Gänge zurückgeschaltet, haben keine einzige gefährliche Szene gegen uns zugelassen und sind von daher heute wirklich happy über den Auftritt." Irgendwie hatte er sich im Vorfeld des Spiels ja sogar selber etwas unter Druck gesetzt, indem er ankündigte, "wir stellen offensiv auf und wollen viele Tore schießen".

In der Schlussphase gibt es weniger Zauberfußball zu sehen

Kleinhenz forderte von draußen zwar "mehr Tempo Leute", während Gästekeeper Junghan als Ziel ausgab: "Ein bisschen mehr Leben rein, Leute". In der 34. Minute setzte Coach Markus Mattes ein Signal der Unzufriedenheit, holte gleich zwei Spieler runter. Während der Aubstädter Gruppenwechsel knapp 20 Minuten vor dem Ende geplanter wirkte. Es gab bis zum Schluss zwar immer weniger Zauberfußball zu sehen, aber mitunter zwei bis drei Minuten Ballbesitz mit 40 bis 50 Kontakten.

Philipp Harlaß' technische Glanzleistung mit Torabschluss (58.) wurde vom Schiri zurückgepfiffen. Die Überlegenheit war frappierend, weil nach dem Block-Wechsel die vier Neuen noch einmal Dampf machten. Timo Pitter, einer des Quartetts, erzielte nach einem Kreisel mit Ballbesitz vor dem Sechzehner das 4:0. Zu einem Ehrentreffer kam es diesmal nicht.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt – VfB Eichstätt 4:0 (3:0)
Aubstadt: Wenzel – Feser (68. Pitter), Hüttl, Köttler (2. Behr), Heinze – Müller – Hofmann, Schebak (72. Volkmuth), Harlaß (68. Trunk), Endres – Bieber (68. Schönwiesner).
Eichstätt: Junghan – Graßl, Waffler (84. Schröder), Kraus (34. Fiedler), Akmestanli – Trslic, Pirner (60. Heinloth) – Mayer, Selz (34. Oehler), Federl – Lamprecht.
Schiedsrichter: Johannes Hamper (Katschenreuth).
Zuschauende: 284
Tore: 1:0 Ingo Feser (17., Foulelfmeter), 2:0 Philipp Harlaß (19.), 3:0 Christopher Bieber (25.), 4:0 Timo Pitter (80.).
Gelb: Hüttl, Trunk - /.
Quelle: rd
 
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