Der Rhöner Fußball-Kreisklassist FC Fladungen hat sich von Trainer Jochen Haberle getrennt. Bereits bei der 1:3-Niederlage in Ostheim am vergangenen Wochenende wurden die FC'ler von Haberles Vorgänger Martin Faulstich gecoacht. Faulstich wird den Tabellenneunten der Kreisklasse Rhön 2 weiterhin betreuen. Im Führungsgremium des FC Fladungen bahnt sich unterdessen ebenfalls eine gravierende Veränderung an. Nachdem im Rahmen einer Vorstandssitzung vor gut einer Woche die Trainerentlassung von Jochen Haberle beschlossen worden war, informierte FC-Vorsitzender Peter Stumpf die Vorstandsmitglieder, dass er aufgrund dieser Entscheidung bei der nächsten Jahreshauptversammlung Ende September als Vorsitzender zurücktreten werde.
Peter Stumpf tritt nach der Trennung von Jochen Haberle als Vorsitzender des FC Fladungen zurück
"Wenn Jochen Haberle entlassen wird, ist für mich als FC-Vorsitzender Schluss", sagte Peter Stumpf im Rahmen der Vorstandssitzung, in der Spartenleiter Matthias Panten auch die aktuell keineswegs zufriedenstellende Situation in sportlicher Hinsicht ansprach. Panten gab außerdem zu bedenken, "dass es mehreren Spielern der ersten Mannschaft aus den unterschiedlichsten Gründen unter Trainer Jochen Haberle aktuell an der richtigen Motivation fehlt und der Spaß am Fußball bei einigen Akteuren inzwischen verloren gegangen ist."
Den Ausführungen des Sparteneiters folgte eine fast zweistündige Diskussion unter den fünf Versammlungsmitgliedern, mit dem Ergebnis, sich zeitnah von Haberle zu trennen. "Ich bin ich von dieser neuen Entwicklung total überrumpelt worden", erklärt Vorsitzender Peter Stumpf. "Das Abstimmungsergebnis habe ich aber akzeptiert und mit meinem angekündigten Rücktritt mein Unverständnis über diese Entscheidung zum Ausdruck gebracht. Beim Bau der neuen Flutlichtanlage werde ich mich weiterhin mit einbringen. Danach ist für mich aber Feierabend an vorderster Front des Sportvereins."
Jochen Haberle übernahm im Februar das Traineramt beim FC Fladungen
Rücklick: Erst im Februar dieses Jahres hatte Jochen Haberle das Traineramt beim damals abstiegsgefährdeten Kreisklassisten FC Fladungen übernommen. Er trat damit die Nachfolge von Martin Faulstich an, der aufgrund privater Verpflichtungen und berufsbedingt nur noch als spielender Co-Trainer zur Verfügung stand. Durch einen Sieg nach Elfmeterschießen vor knapp 1500 Zuschauenden im Relegationsspiel gegen die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen wurde die Mission Klassenerhalt gerade so erfüllt und der Vertrag mit Haberle um ein Jahr verlängert. Recht holprig verlief der Start in die laufende Saison. Mit nur einem Sieg, drei Unentschieden und drei Niederlagen steht der FC Fladungen nach sieben Spieltagen aktuell auf dem neunten Tabellenplatz.
"Wenn man aus den ersten sieben Spielen nur sechs Punkte holt, macht man sich natürlich Gedanken bezüglich der unbefriedigenden sportlichen Situation", erklärt Spartenleiter Matthias Panten. Er tritt allerdings gleichzeitig dem Gerücht entgegen, dass verschiedene Spieler aufgrund diverser personeller Veränderungen bei der Aufstellung nicht mehr spielen wollten. "Kaum ein Spieler war mit dem Trainer unzufrieden. Mit der Gestaltung der Übungseinheiten, der Spielvorbereitung und der taktischen Ausrichtung im Spielbetrieb hätten zuletzt allerdings manche Akteure ihre Probleme gehabt", so Panten vielsagend.
Jochen Haberle wurde von der Entlassung überrascht
Für Jochen Haberle kam die Trennung zum aktuellen Zeitpunkt völlig überraschend. "Vor allem die Art und Weise, wie sie zustande kam, ist für mich nicht nachvollziehbar und unterste Schublade." Haberle selbst habe keinerlei Probleme zwischen sich und der Mannschaft ausgemacht. "Wenn mehrere Akteure unzufrieden gewesen wären, wie aus Fladunger Kreisen zu hören ist, wären im Schnitt wohl kaum 17 Spieler zum Training gekommen."
Laut Haberle hat sich die Mannschaft seit seinem Amtsantritt im Februar trotz unübersehbarer personeller Probleme positiv weiterentwickelt. "Wir mussten notgedrungen in der Rückrunde der letzten Saison mehrere Spieler der zweiten Mannschaft einbauen. Trotzdem haben wir den Klassenerhalt geschafft und hatten auch eine klasse Vorbereitungsphase, die sich bislang leider noch nicht in den gewünschten Ergebnissen niedergeschlagen hat." Haberle ist sicher, dass sich früher oder später auch der Erfolg wieder eingestellt hätte.
Spartenleiter Matthias Panten nimmt die Mannschaft in die Pflicht
"Wir haben uns für den Trainerwechsel entschieden, um der Abwärtsspirale im sportlichen Bereich entgegenzuwirken. Jetzt sind die Spieler in der Pflicht, um den Negativtrend zu stoppen", erklärt Panten. "An der fußballerischen Fachkompetenz von Jochen Haberle gab und gibt es keinerlei Zweifel. Allein der bislang fehlende sportliche Erfolg führte letztendlich zur Trennung", stellte Panten klar.