Nach der überzeugenden Vorstellung des Fußball-BayernligistenTSV Großbardorf beim 2:0-Erfolg im Unterfranken-Derby beim Würzburger FV haben sich die Schützlinge von Cheftrainer Andreas Brendler in der Bayernliga Nord ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze zugelegt. Im Heimspiel am Samstag gegen den ASV Cham (Spielbeginn erst um 17 Uhr) bietet sich den Grabfeld-Galliern nun die Möglichkeit, sich durch einen Heimsieg weiter im Tabellenmittelfeld zu etablieren.
Unter den 410 Zuschauerinnen und Zuschauer in Würzburg befand sich am letzten Freitag auch Stefan Piecha, der zwölf Jahre lang das Großbardorfer Trikot trug und nach der letzten Saison seinen Abschied aus dem Grabfeld bekannt gab. "Ich habe hier das zweite Mal nach dem Gastspiel in Karlburg die Mannschaft gesehen und bemerkt, dass sich das Team enorm weiterentwickelt hat. Zwar ist spielerisch noch viel möglich, aber die Mannschaft hat toll gekämpft und mehr als verdient gewonnen. Man hat deutlich gesehen, dass viel Qualität in der Elf steckt. Die jungen Spieler haben sich enorm verbessert, da braucht man sich in Großbardorf nicht fürchten", macht Piecha den Grabfeld-Galliern Hoffnung.
Großbardorfer Spieler feiern ohne die Trainer
Auch einige Tage nach dem Erfolg im Derby zeigt sich der Coach der Bardorfer noch begeistert vom Auftritt seiner Spieler. "Es war eine gute Mannschaftsleistung der gesamten Elf in diesem enorm wichtigen Match. Den Erfolg haben sich meine Spieler absolut verdient. Da konnten sie hinterher befreit ihre Mannschaftsfeier ohne uns Trainer abhalten." Seit inzwischen 14 Jahren kennen sich Brendler und Piecha, wie der TSV-Trainer berichtet. "Wir haben uns in unserem ersten Studienjahr kennengelernt und uns nie aus den Augen verloren. Wir sind ständig in Kontakt geblieben. Ich habe Stefan immer geschätzt. Er ist ein cooler Typ, den man immer gern haben muss. Ich hätte ihn gern noch in meiner Mannschaft."
Eines ist aber klar: Brendler und sein ehemaliger Kapitän werden sich im Spiel der Grabfeld-Gallier gegen den ASV Cham, der momentan fünf Punkte weniger als Großbardorf auf dem Konto hat, nicht wiedersehen. Denn dann wird Piecha schon in seinen letzten Vorbereitungen für seine Weltreise stecken. "Sie wird am 21. September starten. Ich werde an diesem Tag nach Cancun auf die Halbinsel Yucatan in Mexiko fliegen. Die Idee ist, dass ich von dort bis Ende 2021 Mexiko bereisen werde. Danach zieht es mich weiter nach Südamerika. Ende Mai oder Juni werde ich dann wieder zurück sein", sagt der Gymnasiallehrer, der in diesem Schuljahr ein Sabbat-Jahr einlegt.
Piecha wird den Bardorfern aber aus der Ferne weiterhin die Daumen drücken. "Ich hoffe, dass sie nach zuletzt zwei Siegen gegen Cham nachlegen und ihren dritten Dreier in Folge holen werden. Dann würden sie sich im Mittelfeld festsetzen. Das traue ich der Truppe durchaus zu. Wenn ich dann zurückkehre, hoffe ich auf frohe Kunde aus Großbardorf."
Manuel Leicht kehrt wieder zur zweiten Mannschaft zurück
Auch Brendler hofft, dass seine Schützlinge gegen die Oberpfälzer nachlegen können. Er kennt die Gäste überhaupt nicht, vertraut aber der Qualität, die in seinen Jungs steckt. "Wir wollen gewinnen, aber auf jeden Fall punkten. Wir haben eine große Chance, durch einen Dreier den Abstand zu den Relegationsplätzen zu vergrößern oder mindestens zu halten." Personell sieht es beim TSV diesmal ganz gut aus. Bis auf Benjamin Kaufmann, bei dem es laut Brendler eng wird, und Manuel Leicht, der in Zukunft wieder in der zweiten Mannschaft spielen wird, sind alle Spieler aus dem Würzburg-Kader einsatzbereit.