Nach der jüngsten 33:36-Niederlage beim TSV Friedberg kann den HSC Bad Neustadt (4./8:12) nur noch ein Wunder vor dem Abstieg in die Landesliga bewahren. "Aber auf Wunder dürfen wir nicht hoffen", gab sich Coach Florian Hauck kurz nach Spielende realistisch, auch weil er vom Auftritt der gesamten Mannschaft mehr als enttäuscht war. Und an diesem Samstag kommt im Spiel der Bayernliga-Abstiegsrunde mit dem TV Erlangen-Bruck der Tabellenführer in die Bürgermeister-Goebels-Halle. Anwurf ist um 19.30 Uhr.
"Den Misserfolg in Friedberg haben wir uns selbst zuzuschreiben", blickt Hauck zurück. "Zum einen wurde die Taktik, die wir ausführlich besprochen und intensiv eingeübt hatten und die von den Spielern als gut empfunden wurde, nicht umgesetzt. Zum anderen sind uns zu viele Fehler gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner unterlaufen."
Die Chancen sind nur noch theoretischer Natur
Die wirklich nur noch theoretische Chance auf den Klassenerhalt zwingt das weiß-rote Team nun alle vier Begegnungen zu gewinnen. Und da geht es noch gegen "Brocken". Ein solcher stellt der TV Erlangen-Bruck (1./17:3) dar, der sich als aktueller Tabellenführer keine Schwäche erlauben kann, sitzen ihm doch der SV Anzing (2./16:2) und der TSV Lohr (3./14:4) im Nacken. Die Brucker haben in der Abstiegsrunde den Ernst der Lage erkannt. Die Schützlinge von Coach Mirko Scholten haben sich gewaltig gesteigert. Das Hinspiel der Abstiegsrunde verlor Bad Neustadt mit 27:35. Da lieferten sich der aktuell Führende in der Liga-Torjägerliste, Lorenz Maidl, und HSC-Mannschaftskapitän Adrian Wöhler ein Wurfduell, das bei jeweils zwölf erzielten Treffern unentschieden endete.
Wieder ein Torjägerduell Adrian Wöhler gegen Lorenz Maidl?
"Aber wir dürfen uns nicht nur auf die Durchschlagskraft von Adrian verlassen", fordert Hauck, "alle Spieler sind sowohl in der Offensive als auch in der Defensive gefordert". Die Übungseinheiten während der Woche verliefen laut Co-Trainer Sebastian Kirchner, der den beruflich verhinderten Florian Hauck vertrat, im üblichen Rahmen. "Es waren zwar einige Spieler erkältet, aber mit Ausnahme von Emir Rovcanin - der Kreisläufer laboriert immer noch an einer Handverletzung - sollte der Rest des Kaders auflaufen können".
Dem Verein und den Fans gegenüber verpflichtet
Schwerpunkt im Training bildete die Verbesserung des Rückzugsverhaltens, der Spieleröffnung sowie temporeiches Kombinationsspiel. "Trotz der schwierigen Ausgangslage und der noch schwierigeren Perspektive in Sachen Klassenerhalt hatte ich nicht den Eindruck, dass sich die Spieler hängen ließen und sich bereits mit dem Abstieg abgefunden haben", so Sebastian Kirchner. "Wir sind verpflichtet, nicht nur uns, sondern auch dem Verein und den Fans gegenüber, bis zum Saisonende immer unser Bestes zu geben". Das Beste zu geben, wird gegen den Gast notwendig sein. Bei einer neuerlichen Niederlage richtet sich der Blick endgültig und vorzeitig auf zukünftige Landesligagegner.