Vollends überzeugen konnte der TSV Aubstadt in seinen bisherigen drei Vorbereitungsspielen noch nicht. Hatte der Tabellendritte der Fußball-Regionalliga Bayern im ersten Test beim Bezirksligisten FC Strahlungen (3:0) vor allem in Sachen Chancenverwertung noch deutlich Luft nach oben, so kam er in den vergangenen beiden Partien gegen die Bayernligisten FC Ingolstadt II (1:0) und FV 04 Würzburg (0:0) erst kaum in gefährliche Abschlusspositionen. Gegen Ingolstadt II hatte es am Samstag noch zu einem knappen 1:0-Sieg gereicht, am Dienstagabend blieb der TSV auf dem Kunstrasenplatz in Würzburg dann erstmals sogar ohne Tor.
Der TSV Aubstadt kann die Trainingsleistungen noch nicht bestätigen
"Es ist unübersehbar, dass wir im Spiel nach vorne aktuell noch ein paar Probleme haben", gestand TSV-Trainer Julian Grell nach dem 0:0 in Würzburg und dachte bei seiner Analyse auch ein bisschen an seinen Lieblingsverein FC Bayern München. "Ich will jetzt auf keinen Fall zum Thomas Tuchel werden, der nach enttäuschenden Spielen immer wieder von den guten Trainingsleistungen seiner Spieler schwärmt, was ich mir gar nicht vorstellen kann." Doch auch er sehe in den Trainingseinheiten bei seinem Team ein sehr hohes Niveau und viele Fortschritte. "Davon haben wir leider bisher aber nur kleine Ausschnitte in den Testspielen gezeigt."
Und so musste der TSV-Coach am Dienstagabend in Würzburg vor allem in der ersten Halbzeit ungewohnt oft lautstark von der Seitenlinie eingreifen. Gegen den mit einer Fünfer-Abwehrkette agierenden Drittletzten der Bayernliga Nord präsentierten sich die Aubstädter auf dem engen Kunstrasenplatz vor allem in den ersten 45 Minuten erschreckend ideenlos. Bezeichnend, dass Christopher Bieber, der diesmal etwas überraschend den zentralen Part der Dreierkette übernahm, die mit Abstand meisten Ballkontakte hatte.
Der Regionalligist ließ den Ball zwar gut in den eigenen Reihen laufen, verzeichnete dabei allerdings kaum einmal Raumgewinn. "In der ersten Halbzeit waren wir viel zu statisch und langsam. Uns hat in einigen Aktionen der Mut gefehlt und wir hatten ständig Fehlpässe im Aufbauspiel, was uns letztlich auch komplett aus dem Rhythmus gebracht hat", sah es Grell. Die diszipliniert verteidigenden Würzburger kamen so nur einmal in Bedrängnis, als Bieber nach einer Freistoßflanke per Kopf der Oberkante der Latte traf (17.).
Erst in der Schlussphase kommt der TSV Aubstadt zu Chancen
Erst nach dem Seitenwechsel und vier Wechseln fand der TSV Aubstadt allmählich besser in die Partie. Vor allem der junge Maximilian Stahl deutete im zentralen Mittelfeld mit gut getimten Pässen hinter die Würzburger Abwehrkette an, dass er in der restlichen Saison ein noch wichtigerer Faktor im Aubstädter Spiel werden könnte. In der Schlussphase schnupperte der Regionalligist dann auch gleich mehrmals an der Führung, doch Michael Dellinger schlenzte den Ball nur an den Pfosten und bei zwei Treffern entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits.
"Positiv ist, dass wir in allen drei Testspielen bisher defensiv so gut wie gar nichts zugelassen haben. Auch in Sachen Einstellung kann ich der Mannschaft nichts vorwerfen, denn gegen den Ball wurde wieder gut gearbeitet", so Grell. In den nächsten Testspielen will der TSV-Coach nun aber auch eine Steigerung im Offensivspiel sehen. Denn eins dürfte klar sein: Auch in der Regionalliga werden die meisten Gegner tief stehen und den Aubstädtern die Initiative überlassen.
Der FV 04 Würzburg sieht sich auf einem guten Weg
Wie man einen diszipliniert verteidigenden Gegner knacken kann, hat der TSV in dieser Saison beispielweise zweimal gegen den FC Eintracht Bamberg gezeigt. Die Bamberger sind am Samstag (13 Uhr) nun der nächste Testspielgegner des TSV Aubstadt. Ausgetragen wird diese Partie nicht wie ursprünglich geplant in Baunach auf Kunstrasen, sondern auf Rasen in Gabolshausen.
Für den FV 04 Würzburg steht am Samstag um 13 Uhr beim FSV Hollenbach unterdessen bereits die Generalprobe für den Re-Start in der Bayernliga an. Co-Trainer Guiseppe Livadoti, der den verhinderten Philipp Eckart am Dienstagabend vertrat, sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg. "Die Abläufe passen immer besser. Im Vergleich zum Spiel beim FC 05 Schweinfurt waren schon deutliche Fortschritte erkennbar. Wir haben gegen Aubstadt 60 Minuten lang ein richtig gutes Spiel gemacht und fast nichts zugelassen. Erst nach den vielen Wechseln wurde es in der Schlussphase etwas konfus."