
Es scheint irgendwie die Saison der Torhüter im Fußball-Kreis Rhön zu sein. Nachdem in der Hinrunde bereits Aushilfskeeper Tobias Kaiser vom FSV Hohenroth per Freistoß und Torwart Alexander Schöppach von der SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld per Abschlag je ein Tor erzielt hatten, trug sich am vergangenen Freitag nun auch Jonas Hehn vom VfR Stadt Bischofsheim in die Torschützenliste ein. Im Kellerduell der Kreisklasse Rhön 2 gegen die SG Heustreu/Hollstadt traf der VfR-Schlussmann ebenfalls per Abstoß aus etwa 80 Metern zum zwischenzeitlichen 4:0 (Endstand 5:1).
Der Wind spielte bei Jonas Hehns Treffer keine Rolle
"Nein, geplant war das auf keinen Fall", gesteht Jonas Hehn gleich zu Beginn des Gesprächs einige Tage später. "Ich wollte den Ball eigentlich nur schnell auf unseren Stürmer Yannick Kleinhenz spielen. Doch irgendwie flog er bei diesem Abschlag weiter als sonst, hüpfte am gegnerischen Strafraum noch einmal auf und ging so über den Heustreuer Torhüter hinweg ins Tor", beschreibt Hehn seinen Premierentreffer im Männerbereich.
Der Wind spielte bei diesem kuriosen Treffer im Gegensatz zu Alexander Schöppachs Abschlagtor übrigens keine Rolle. "Eigentlich hatte ich sogar Gegenwind. Der Platz war an diesem Tag bei Dauerregen aber sowieso unberechenbar." Nach dem Treffer kamen gleich alle Bischofsheimer Spieler auf ihren Torhüter zugerannt und beglückwünschten ihn. Für Hehn war sein Treffer der Höhepunkt der turbulenten vergangenen Wochen.
Scorerpunkt und Elfmeterheld beim Auswärtsspiel in Mellrichstadt
Beim Auswärtsspiel am Karsamstag in Mellrichstadt war der 21-Jährige nämlich schon einmal an der Entstehung eines Treffers beteiligt. Es lief die zweite Minute der Nachspielzeit, als Hehn den Ball von der Mittellinie weit nach vorne schlug und Ionut Neata aus dem Gewühl heraus zum 1:1-Endstand einnetzte. Da Hehn in der ersten Halbzeit auch noch einen Elfmeter gehalten hatte, wurde er anschließend als Matchwinner gefeiert.
Anders war die Gefühlslage vor zwei Wochen, als die Bischofsheimer im Gastspiel beim FC Ober-/Mittelstreu eine 3:1-Führung noch aus der Hand gaben und am Ende mit 4:5 verloren. "Da gingen zwei Gegentore auch ganz klar auf meine Kappe", sagt Hehn selbstkritisch. Dass die Bischofsheimer im Saisonendspurt noch in akuter Abstiegsgefahr schweben, liegt laut Hehn vor allem an der fehlenden Konstanz. "Spielerisch sind wir oft gut dabei. Wir machen aber noch viel zu viele individuelle Fehler."
Die dürfen an diesem Freitag im prestigeträchtigen Stadtderby gegen die nach der Winterpause so formstarke SG Unterweißenbrunn auf keinen Fall passieren. "Natürlich ist das ein besonderes Spiel, denn man kennt sich untereinander sehr gut. Wir sind jedenfalls heiß auf das Derby", sagt Hehn. Der hätte sicher nichts dagegen, wenn er für ein weiteres Zeitungsbild von Freitagabend nach einem Derbysieg seinen Kollegen noch einmal etwas ausgeben müsste.