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Handball: Oberliga
Bad Neustadts Handballer vor den Wochen der Wahrheit: Wie der Klassenerhalt noch gelingen kann
Am Wochenende könnte der HSC Bad Neustadt als sportlicher Absteiger in die Bezirksoberliga feststehen. An welchen Strohhalm sich der Verein noch klammern darf.
Der HSC Bad Neustadt empfängt am Samstag die SG Kernfranken. Co-Trainer Florian Hauck (links) und Spielertrainer Michal Panfil (Dritter von links) haben den Klassenerhalt noch nicht abgeschrieben. 
Foto: Anand Anders (Archivfoto) | Der HSC Bad Neustadt empfängt am Samstag die SG Kernfranken. Co-Trainer Florian Hauck (links) und Spielertrainer Michal Panfil (Dritter von links) haben den Klassenerhalt noch nicht abgeschrieben. 
Philipp Wohlfahrt
Philipp Wohlfart
 |  aktualisiert: 23.03.2025 02:29 Uhr

Am Samstag (Anwurf: 19.30 Uhr) empfängt der HSC Bad Neustadt die SG Kernfranken. Das Spiel steht unter dem Motto: "Verlieren verboten". Bei einer Bad Neustädter Niederlage könnte der sportliche Abstieg der Handballer aus der Oberliga Nord einen Tag später besiegelt sein. Dann, wenn der HSV Hochfranken am Sonntag beim Tabellenzweiten, dem HBC Nürnberg, gewinnt.

Cheftrainer Michal Panfil und Co-Trainer Florian Hauck können personell fast wieder aus dem Vollen schöpfen. Noah Hahn kehrt nach Sperre zurück in den Kader. "Er hat uns schmerzlich in der Abwehr gefehlt", freut sich Hauck auf die Rückkehr des Linksaußen. Maximilian Drude fehlt aus privaten Gründen.

Neuzugang aus Lohr zur kommenden Saison

Im Hinspiel verlor der HSC bei der SG Kernfranken mit einem Tor Unterschied. Hauck spricht von einer "sehr, sehr unglücklichen Niederlage" und einer "Rechnung, die es am Samstag zu begleichen gilt. Die Jungs sind trotz der Situation in jedem Spiel motiviert. Wir werden die Punkte in Bad Neustadt behalten."

Die Verantwortlichen des HSC planen für die nächste Saison zweigleisig. Unabhängig von der Liga wechselt zur neuen Saison Dawid Walaszczyk, aktueller Topwerfer des TSV Lohr in die Kreisstadt. Der Kontakt kam über HSC-Trainer und Landsmann Panfil zustande. Schon vor zwei Saisons waren die Bad Neustädter an Walaszczyk interessiert, wie Hauck bestätigt. Damals entschied er sich für Lohr. "Der Kontakt zu ihm ist nie abgerissen und wir haben uns um ihn immer wieder bemüht. Wir freuen uns auf einen Topspieler für die neue Saison."

Zwei Optionen, wie der Klassenerhalt noch gelingen kann

Zur Ausgangslage: Der HSC Bad Neustadt rangiert nach 17 Spieltagen auf Platz neun der Tabelle (9:25 Punkte). Aus den fünf verbleibenden Spielen kann der HSC Bad Neustadt noch maximal zehn Punkte holen. Um sicher die Klasse zu halten, müssen die Rotmilane noch am HSV Hochfranken (8., 16:18 Punkte) oder am TV Marktsteft (7., 18:16 Punkte) vorbeiziehen. Marktsteft und Hochfranken treffen am vorletzten Spieltag im direkten Duell aufeinander. Auf dem Restprogramm des HSC stehen mit dem ASV Cham (1.) und dem HBC Nürnberg (2.) noch zwei harte Brocken. Dass die Unterfranken aus eigener Kraft die Klasse halten, ist unwahrscheinlich.

Aber es gibt noch zwei andere Optionen, die erste: Die Meister der acht Bezirksoberligen haben ein Aufstiegsrecht in die Oberliga Bayern Nord bzw. Süd. Nimmt der Meister sein Aufstiegsrecht nicht wahr, geht dieses laut Spielordnung des Bayerischen Handball-Verbandes (BHV) an den Vizemeister über. Möchte auch dieser nicht aufsteigen, steigen weniger Mannschaften aus der Oberliga ab.

Und davon könnte der HSC Bad Neustadt profitieren. Bei nur sechs aufstiegswilligen Mannschaften blieben die Viertletzten der Oberliga Nord und Süd in der Liga. Bei sieben zum Aufstieg bereiten Mannschaften würde in Hin- und Rückspiel zwischen den beiden Viertletzten der Nord- und Südstaffel ein Spiel um den Klassenerhalt stattfinden. Dass ein Bezirksoberligist auf den Aufstieg verzichtet, ist jedoch sehr unwahrscheinlich.

"Zum aktuellen Zeitpunkt steht nicht fest, ob wir eine Mannschaft in der Oberliga melden."
Tobias Wannenmacher, HC Erlangen

Im Zentrum der zweiten Option steht der HC Erlangen. Der hat vor Saisonbeginn seine dritte Mannschaft zurückgezogen und steht damit als erster Absteiger aus der Regionalliga in die Oberliga fest. Sollten sich die Mittelfranken allerdings entschließen, für die kommende Saison keine Mannschaft in der Oberliga zu melden, hat das Auswirkungen auf den HSC Bad Neustadt. Dann nämlich, wenn es nur einen bayerischen Absteiger aus der 3. Liga gibt, aktuell gilt die TG Landshut als hoch gefährdet. Die Regionalliga hätte dann weiterhin die geforderte Sollstärke und es müsste keinen zusätzlichen Absteiger in die Oberliga geben.

Sollte Erlangen III kommende Saison auf seinen Oberliga-Platz verzichten, käme es zu Relegationsspielen zwischen den beiden Neuntplatzierten der Oberliga Nord, aktuell der HSC, und der Oberliga Süd. Das bestätigt der Spielleiter der Oberligen, Ulrich Bayerlein, auf Nachfrage dieser Redaktion.

"Zum aktuellen Zeitpunkt steht nicht fest, ob wir eine Mannschaft in der Oberliga melden", erklärt Tobias Wannenmacher, verantwortlich für die zweite und dritte Mannschaft des HC Erlangen. Er fährt fort: "Wir werden aber nicht das Ende der Meldefrist ausreizen. Wir wollen die Planungen der anderen Vereine auch nicht unendlich in die Länge ziehen."

Um auch im nächsten Jahr in der Oberliga spielen zu können, wird der HSC Bad Neustadt wohl auf die Hilfe des HC Erlangen angewiesen sein. Ein Klassenerhalt aus eigener Kraft ist zwar rein rechnerisch noch möglich, aber unwahrscheinlich.

 
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Kommentare
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  • Walter Handlos
    Was ist nur aus dem HSC geworden......
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