Es war wieder ein Schach-Event der Sonderklasse, die Bad Königshofen Open um den Schwarzen Grabfeldspringer, um dessen Besitz 88 Frauen, Männer und Kinder, eine historische Rekordzahl, an vier Tagen im Großen Kursaal von Bad Königshofen rangen. Das Jubiläumsturnier, das der Schachclub Bad Königshofen zum 20. Mal ausrichtete, war nicht nur aus Sicht des Organisators und Vereinsvorsitzenden Jürgen Müller ein voller Erfolg. Auch die Brettsportler fanden nur lobende Worte.
Das Teilnehmerfeld beim größten Vereinsturnier Unterfrankens setzte sich neben den Unterfranken (40 Starter) aus Denksportlern aus weiteren neun Bundesländern sowie einem Exoten aus der Schweiz zusammen – Niels Gäde startete für den SC Bern. Dieser verließ Bad Königshofen ohne den Siegerpokal, der Schwarze Grabfeldspringer befindet sich für ein Jahr im Trophäenschrank des 18-jährigen Ruben Lutz.
Der Mitfavorit, dessen Heimatverein der USV TU Dresden ist, rangierte nach sieben Partien ungeschlagen mit 6,5 Punkten auf Platz 1 und verwies die Titelverteidigerin, Olga Babiy aus der Bundesliga-Mannschaft des SC Bad Königshofen, auf den zweiten Platz. Mit Timo Helm sicherte sich ein Bad Neustädter Platz 3, ein großer Erfolg für Helm, der so seine nationale Wertungszahl verbessern konnte. Unerwartet stark schlug sich dessen Mannschaftskamerad Niklas Orf (Platz 5), der SC-Bundesligaspielerin Larisa Kalinina auf Platz 6 verwies.
Auffällig war, dass viele junge Akteure am Start waren, die jüngste war mit sieben Jahren Louise Peglau (Platz 83). Diese war mit ihrem Vater und sechs Geschwistern angereist, die Familie betreibt das Schachzentrum Seeblick in Sachsen. Überhaupt bildeten die sächsischen Schachfreunde ein großes Kontingent (20 Teilnehmer), sie waren aus Dresden, Chemnitz, Leipzig und dem Bautzener Gebiet angereist. "Bad Königshofen ist ein ideales Turnier, man trifft auf spielstarke Gegner, vor allem stimmt das Ambiente", lobte nicht nur Turniersieger Ruben Lutz.
Der benachbarte Wohnmobilplatz bietet weitgereisten Teilnehmern, es saßen auch Niedersachsen und Brandenburger an den Brettern, eine günstige Übernachtungsmöglichkeit, auch die Therme, die die Spieler fleißig während den Spielpausen nutzten, sowie die fußläufig erreichbaren Einkaufsmöglichkeiten, werden als Plus gegenüber vergleichbaren Turnieren angesehen.
Dass die Organisation tadellos funktionierte, muss fast nicht erwähnt werden, der Dank der Teilnehmerinnen und Teilnehmer galt Jürgen Müller und seiner vielköpfigen Helferschar. Es ist daher nicht erstaunlich, dass Jürgen Müller bereits erste Anmeldungen für die 21. Ausrichtung des Turniers, das zwischen Weihnachten und Silvester 2024 stattfinden wird, entgegennehmen konnte.