Die Weihnachtspause ist vorbei bei den Handballern des HSC Bad Neustadt. Und doch haben Trainer Frank Ihl und sein Team das Mannschaftstraining nicht aufgenommen. "Wir haben es ausgesetzt", sagt Eduard Mardian, der Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft des Drittligisten. In die Halle werden die Rotmilane erst zurückkehren, wenn es vom Deutschen Handballbund (DHB) eine "definitive Aussage", so Mardian, gibt, ob und wann der seit Anfang November unterbrochene Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann.
Spieler trainieren individuell
In den nächsten Wochen sollen sich die Spieler individuell fit halten, Anleitungen zu Lauf- und Rad-Einheiten liefert Fitnesstrainer Carsten Pusch. Den Fortschritt können er und Ihl über die Sport-Uhren der Spieler nachvollziehen. Einmal in der Woche leitet Pusch außerdem eine gemeinsame Einheit per Online-Video-Konferenz.
Punktspiele von März bis Mai?
Ob die Saison 2020/21 fortgesetzt wird, erscheint derweil fraglicher denn je. Anfang dieser Woche hatte sich der DHB dazu entschlossen, den Spielbetrieb der 3. Liga nicht nur bis zum 31. Januar, sondern bis zum 28. Februar pausieren zu lassen. Später als Anfang März dürfte der Anpfiff zur Wiederaufnahme jedoch kaum erfolgen, will man bis Ende Mai wenigstens die Hinrunde zu Ende bringen. Dann könnte die Saison gewertet und Aufsteiger anhand des Halbjahres-Klassements bestimmt werden. Absteiger soll es nicht geben. Der HSC Bad Neustadt konnte im Herbst als einer der wenigen Drittligisten alle fünf angesetzten Partien austragen und ergatterte dabei 5:5 Punkte.
Der Ball liegt nun im Feld der Politik. Momentan deutet freilich wenig darauf hin, dass bei der nächsten Bund-Länder-Runde Ende Januar Lockerungen der geltenden Kontaktbeschränkungen und Corona-Bestimmungen beschlossen oder in Aussicht gestellt werden. Dementsprechend kann sich Mardian kaum vorstellen, dass der geregelte Spielbetrieb noch einmal aufgenommen wird: "Aufgrund der Situation macht es keinen Sinn, die Saison durchzudrücken."
Aufstiegsrunde ist kein Thema für den HSC
Kann die Hinrunde nicht zu Ende gespielt werden, ist eine Aufstiegsrunde vorgesehen, für die bis Mitte März prinzipiell jeder Drittligist melden kann, der sich den Aufstieg in die 2. Bundesliga zutraut. "Die ist für uns kein Thema", sagt Mardian. Weder die Finanzen noch die Stärke des Kaders ließen eine Beschäftigung mit der 2. Bundesliga zu.
Eher anfreunden könnte sich Mardian mit der Teilnahme des HSC an einer Art organisierten Testspielrunde, mit der interessierte Klubs das Frühjahr überbrücken könnten. Erste Ideen dazu wurden am Dienstag ausgetauscht. Auch für sie würde freilich gelten: Es dürfen nur Spieler eingesetzt werden, die einen am Spieltag vorgenommenen negativen Corona-Schnelltest vorweisen können.
"Viel wichtiger wäre für uns aber, dass wir ab Sommer wieder vernünftig und vielleicht wieder vor Zuschauern spielen könnten." Erste Pläne, wie die Saison 2021/22 aussehen könnte, sind am Dienstag ebenfalls diskutiert worden. Demnach könnte die Runde Anfang August beginnen und die Drittligisten auf viele mit wenigen Teams besetzte Staffeln aufgeteilt werden. In dieser Saison gibt es vier Staffeln mit je 18 Vereinen.