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Fußball: Toto-Pokal
Aubstadt: Warum sich für Victor Kleinhenz und André Betz ein Kreis schließt
Am Dienstagabend muss Regionalligist TSV Aubstadt im Toto-Pokal beim Bezirksligisten FC Thulba ran. Die Paarung kam aus mehreren Gründen nicht überraschend zustande.
Die Aubstädter Trainer Victor Kleinhenz (Dritter von rechts) und André Betz (rechts) haben beide eine Vergangenheit bei Pokalgegner FC Thulba.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die Aubstädter Trainer Victor Kleinhenz (Dritter von rechts) und André Betz (rechts) haben beide eine Vergangenheit bei Pokalgegner FC Thulba.
Rudi Dümpert       -  SONY DSC
Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 09.02.2024 06:35 Uhr

Dass sich der Bezirksligist FC Thulba als Toto-Pokal-Sieger im Fußballkreis Rhön nach Los und anschließender Auswahl für das Spiel der ersten Hauptrunde auf Landesebene (Anpfiff: Dienstag, 18 Uhr) den TSV Aubstadt zog, kam aus drei Gründen nicht überraschend. Der Regionalligist hat zuletzt besonders in den Heimspielen einen sehr attraktiven Fußball gespielt, hatte zum Zeitpunkt der Auslosung gerade Viktoria Aschaffenburg 4:0 geschlagen.

Sein Trainer Victor Kleinhenz war vor seinem Engagement in Aubstadt Spielertrainer in Thulba, hat den FC von der Kreis- in die Bezirksliga geführt. Und dann den Schritt nach Aubstadt gewagt, noch als 28-Jähriger, in die Regionalliga. Grund drei: André Betz, sein jetziger Co-Trainer, war in Thulba vier Jahre lang sein Vorgänger, ehe er als Bayernliga-Trainer nach Großbardorf wechselte. Irgendwie schließt sich also ein Kreis.

Kleinhenz steht noch auf dem Thulbaer Mannschaftsfoto

Es mag Zufall oder einfach keine Zeit gewesen sein, dass Kleinhenz immer noch im Trikot der Gelb-Schwarzen auf der Thulbaer Homepage auf dem Teamfoto zu sehen ist. Oliver Mützel ist längst sein Nachfolger, wurde mit dem FC Frankonia in der Abbruch-Saison Vierter. In dieser Runde stehen eine 0:2-Niederlage in Stadtlauringen und ein 3:1-Sieg gegen Unterspiesheim zu Buche. Am Sonntag war man spielfrei.

Die beiden aktuellen Aubstädter Trainer nennen den FC Thulba, nur mit Anführungszeichen versehen, ihren "Heimatverein". André Betz kommt aus dem Wartmannsrother Ortsteil Windheim, wechselte in der U19 nach Thulba und spielte dort zehn Jahre mit Aufstiegen bis zur Bezirksoberliga. Es folgten drei Jahre als Spielertrainer bei der SG Morlesau/Windheim und noch einmal vier Jahre beim FC Thulba, wo er in der Kreisklasse wieder anfangen musste.

Betz holte Kleinhenz nach Thulba

Victor Kleinhenz wurde fünf Jahre in der Jugend des FC Schweinfurt 05 ausgebildet, ging zurück für sechs Jahre zu seinem Heimatverein Wartmannsroth und kam dann auf Wunsch von Betz, man kannte sich natürlich seit Jahren, als dessen Nachfolger zum FC Thulba. Er vollendete als Spielertrainer den Plan von Betz und dem FC, in vier Jahren von der Kreisklasse in die Bezirksliga zurückzukehren.

Allein die vier bzw. fünf Jahre beim ehemaligen Landesligisten lassen darauf schließen, und beide bestätigen dies auch, dass ein Wohlfühl-Klima in Thulba herrschte. "Aufgrund der Dauer hat man sich wie bei seinem Heimatverein gefühlt", bestätigen beide während der Busfahrt nach Buchbach, wo Aubstadt ein 1:1 mitnahm: "Es war eine richtig geile Zeit, die wir nicht missen wollten." Dass noch eine Art Wurzel-Beziehung da ist, mögen beide nicht leugnen. Betz fand in Thulba sogar die Frau fürs Leben. Beide verfolgen natürlich heute noch gern das eine oder andere Spiel ihres Ex-Vereins, soweit das möglich ist: "Wir kommen dahin immer gern zurück und freuten uns auch, als die Auslosung bekannt wurde."

Was ist das Spezielle am FC Thulba? "Aus der Landesliga-Zeit war noch viel da gewesen, als ich mit 18 dahin kam", verrät Betz. "Es waren viel Professionalität und Strukturen da, die es in anderen Vereinen noch nicht gab. Das ganze Dorf war interessiert, es war alles erfolgsorientiert." Ihren Nach-Nachfolger Oliver Mützel kennen die beiden natürlich ebenso sehr gut. Er hat vorher in Fuchsstadt gespielt, "es gibt den Austausch, wenn man vor Ort ist und ein gutes Miteinander. Wir sind ja selber daran interessiert, dass es in Thulba gut weitergeht", sagt Betz.

Aubstadt will nichts anbrennen lassen

Dass man jetzt als Gegner auf den Platz neben dem Wasserski-See kommt, stört Kleinhenz und Betz nur vom Begriff "Gegner" her. "Das gehört nun mal zum Fußball. Freundschaften gibt es vorher und nachher, garantiert. Wir kommen immer wieder gern heim. Wir freuen uns, dass wir uns mit unserer neuen Mannschaft vorstellen dürfen. In den 90 Minuten wollen wir aber den Erfolg und im Pokal weiterkommen." Diese Mannschaft werde natürlich um einiges anders aussehen als beim Anpfiff in Buchbach. Lukas Wenzel rückt ins Tor und Spieler auf das Feld, die zuletzt etwas weniger Einsatzzeit hatten.

 
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