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Fußball: Regionalliga
Aubstadt präsentiert sich als guter Gastgeber und erntet viel Lob
Reichlich Prominenz war zum Auftakt der Regionalliga-Saison nach Aubstadt gekommen. Was BFV-Präsident Rainer Koch imponiert und welchen Wunsch er an die Aubstädter richtet.
Auf dem Platz ging es hart, aber nie unfair zur Sache. Hier kämpfen Aubstadts Patrick Hofmann (links) und Felix Göttlicher von der SpVgg Unterhaching um den Ball.
Foto: Rudi Dümpert | Auf dem Platz ging es hart, aber nie unfair zur Sache. Hier kämpfen Aubstadts Patrick Hofmann (links) und Felix Göttlicher von der SpVgg Unterhaching um den Ball.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:28 Uhr

Großes Fußball-Kino gab es am Donnerstagabend in der Aubstädter NGN-Arena. Es öffnete sich der Vorhang der neunten Spielzeit in der Regionalliga Bayern mit dem an diesem Tag einzigen Spiel zwischen dem Vorjahres-Fünften TSV Aubstadt und dem Drittliga-Absteiger SpVgg Unterhaching. Von den Hachinger Verantwortlichen verkündeten alle Befragten ehrlich und ohne jedwede Arroganz: "Ja, natürlich wollen wir wieder rauf, auch so schnell wie möglich." So auch Präsident Manfred Schwabl, völlig unaufgeregt in der Halbzeitpause. Als es 0:0 stand, wie dann auch am Ende, aber immer wieder lichterloh gebrannt hatte am und im Gästestrafraum.

Prominenz auf der Hachinger Bank

1000 zugelassene Zuschauer waren so früh wie nie vor einem Spiel in der NGN-Arena angekommen. Dabei waren die Bedingungen mit Daten zur Nachverfolgbarkeit bereits beim Vorverkauf geregelt, die Stunde vor Spielbeginn aber voller Unterhaltungswert. Viel Prominenz war nämlich vor Ort: Unterhachings Trainer Sandro Wagner vorneweg, als TV-Kommentator und Nationalspieler wohlbekannt. SpVgg-Präsident Manfred Schwabl, als Spieler u.a. für den FC Bayern München und den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga aktiv, dürften vor allem die etwas Älteren kenn. Die Mannschaft der Hachinger hingegen war bis auf einige Ausnahmen weniger prominent besetzt, weil 14 Spieler des vormaligen Profikaders nicht mehr dabei waren. Stattdessen setzen die Oberbayern auf die eigene Jugend, die ja immerhin vor ein paar Wochen erst in die U19-Bundesliga aufgestiegen ist.

Apropos Jugend: Etwa 50 Kinder und Jugendliche des TSV Aubstadt bildeten in verschiedenen Choreografien den Rahmen für die Vorstellung der 20 Regionalligisten. Derer 14 waren der Einladung gefolgt. Jeweils einzeln wurde ein Vereinsvertreter samt einem Vereinstrikot auf den Platz geschickt, in das die Kinder geschlüpft waren und die Blicke beim Einmarsch und der Vorstellung durch Stadionsprecher Christian Abschütz auf sich zogen.

Pfiffe bringen BFV-Präsident Rainer Koch nicht aus der Fassung

Und natürlich war auch Rainer Koch, der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) und Interims-Präsident des Deutschen Fußball Bunds (DFB) an der Spitze der Verbands-Delegation aus München, ins Grabfeld gekommen. Er überhäufte den TSV Aubstadt und das Dorf mit Lob, für den Empfang und die Ausrichtung dieses Highlights und seine Leistung grundsätzlich: Es von ganz unten bis in die höchste Amateurliga geschafft zu haben. "Das dürfte aber auch das Ende der Fahnenstange sein", sagte er. Dazu stand er bei jedem Statement und erntete nicht nur Beifall. Selbst für diese Liga bräuchte man neben einem neuen Namen auch "zum Beispiel eine überdachte Tribüne". So ist er halt, der Präsident. Redet Klartext, erntet Pfiffe und behält immer Fassung und Haltung.

Er sei noch nie in Aubstadt gewesen, "weil mir das Virus schon zwei Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ich hatte schon einmal fest zugesagt, dann wurde das Spiel kurzfristig abgesetzt. Es ist in der Tat das erste Mal und war längst überfällig". Ob er sich das Stadion und die Stimmung hier so vorgestellt habe? "Klar, man sieht ja immer wieder Videos aus Aubstadt. Und jetzt freue ich mich, wenn dieser Verein seine Positionierung im Amateur-Spitzenfußball bewahren kann."

Die Anlage sei schön, aber: "Das eine oder andere wäre wünschenswert. Ein Dach über den Kopf ist in einer vierten Liga schon anzustreben. Wenn ich aber vorhin beim Empfang und den Gesprächen erfahren habe, wo der Aubstädter Platz einst war, oben am Wald, und welcher Aufwand nötig war, um diese Anlage zu bekommen, relativiert sich das ein wenig." Er finde es toll, dass der Platz so nahe an den Wohnhäusern ist, "sodass die Menschen zu Fuß hierherkommen können".

Lob von Koch für Aubstadt und Großbardorf

Und so werde auch er weiter für die Amateure kämpfen. "Dass aber Aubstadt den Weg zum Profi-Fußball finden kann, das werde ich zu meinen Lebzeiten wohl nicht erleben. In dieser wunderschönen Region leben halt einfach zu wenige Menschen, um ein großes Drittliga-Stadion füllen zu können." Und so müsse halt jeder Verein seine eigene Rolle finden. "Hier in Rhön-Grabfeld hat man mit Großbardorf und Aubstadt zwei Vereine, die über Jahre hinweg herausragende Arbeit leisten und damit auch den Menschen, die ja sicher auch Anhänger von irgendwelchen Großklubs sind, den regionalen Bezug herzustellen."

Ziel des BFV werde bleiben, "dass die Regionalliga das Maximum ist, was Vereine wie Aubstadt erreichen können. Dass sie auch dafür da ist, Vereine aufzunehmen, die den Weg nach oben suchen. Dieses Jahr ist das natürlich eine super Regionalliga-Saison, weil es viele Vereine sind, wie auch Unterhaching, die nach oben wollen. Es gibt aber auch Klubs wie Aubstadt, die unbedingt in dieser Spielklasse bleiben wollen. Wenn dann ein solch super Spiel wie dieses 0:0 ausgeht, dann kann ich mich nur freuen."

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