Wow, das war ein Ausrufezeichen des TSV Aubstadt. Die Mannen von Victor Kleinhenz gewannen am Freitagabend in der Dämmerung von Illertissen ihr drittes Spiel in Folge. 2:1 (1:1) hieß es nach intensiven 90 Minuten. Max Schebak und Christopher Bieber trafen für die Grabfelder und beendeten die Erfolgsserie der Illertisser. Stattdessen pflegte der TSV seine eigene Serie: in den letzten fünf Begegnungen wanderten 13 Punkte auf das Konto des TSV.
"Wir haben unser ambitioniertes Ziel für diese Woche, neun Punkte zu holen, erreicht. Deshalb sind wir zufrieden", sagte Kleinhenz. Am Samstag hatte sich sein TSV mit 4:0 gegen den TSV Rain/Lech durchgesetzt, am Dienstag mit 3:2 bei der SpVgg Greuther Fürth II. Der 30-Jährige sprach von einer intensiven und nervenaufreibenden Partie: "Spielerisch haben beide Seiten nicht allzu viele Akzente setzen können."
Los geht's mit einer Fehlleistung
Die Begegnung begann mit einer Aubstädter Fehlleistung. Die erste Ecke für Illertissen segelte quer durch den Strafraum, ohne dass sich ein TSV-Verteidiger zum Eingreifen bemüßigt fühlte. Und so kam am langen Pfosten Goson Sakai völlig frei zum Kopfball: 1:0 für den FVI, die seit fünf Spielen ungeschlagene Mannschaft von Marco Konrad. Kleinhenz erklärte die Szene so: "Wir haben bei den Ecken eine Mann-gegen-Mann-Zuteilung. Unser Verteidiger ist geblockt worden, sein Gegenspieler konnte sich nach hinten absetzen." Das Tor ordnete der Coach ein in die Kategorie: kann passieren.
Aubstadt findet die passende Antwort
Während sich die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer im Vöhlin-Stadion noch die Frage stellten, wie der Japaner im Strafraum so frei stehen konnte, gab Aubstadt die passende Antwort. Linksverteidiger Heinze wagte seinen ersten Vorstoß und wartete mit seinem Querpass so lange, bis der mitgelaufene Schebak in der optimalen Position angekommen war: 1:1. "Diese Reaktion war erstklassig", fand Kleinhenz und ergänzte: "Der schnelle Ausgleich war natürlich ganz, ganz wichtig."
Wie befürchtet musste TSV-Trainer Kleinhenz auf Joshua Endres und wie schon in Fürth auf Tim Hüttl verzichten. Vier Wechsel nahm Kleinhenz an seiner Anfangsformation vor. Leonard Langhans, Max Schebak, Jens Trunk und Christopher Bieber rutschten in die Startelf.
Auch der zweite Durchgang sah ein schnelles Tor. Dieses Mal für die Aubstädter. Wieder ging es mit Tempo über die linke Seite nach vorne, Timo Pitter konnte unbedrängt flanken, in der Mitte schraubte sich Christopher Bieber hoch und höher und köpfte punktgenau ins lange Eck. Schon das vierte Saisontor von Aubstadts Nummer 37. Wenig später hätte Pitter nachlegen können, ja müssen. Es wäre die perfekte Kopie von Sakais Führung gewesen, aber der Aubstädter setzte den Ball ans Außennetz.
Es brennt nichts mehr an
Während die Gastgeber anschließend das Risiko sukzessive erhöhten, blieben die Aubstädter ruhig und verteidigten alles weg. Das Tor von Julian Schneider kam nicht ein einziges Mal mehr in Bedrängnis. Dass der TSV nicht konsequent konterte, geschenkt. "Wir haben wie in Fürth effektiv gespielt", sagte Kleinhenz, "in den ersten Wochen war ja unser Manko, dass wir aus unseren vielen Chancen zu wenig gemacht haben. Deshalb bin ich umso mehr froh, dass wir in den Begegnungen, in denen wir nicht so viele Chancen hatten, vor der Kiste kaltschnäuzig waren".