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Kegeln
50 Jahre nach der außergewöhnlichen Gründung: Keglerinnen und Kegler des TSV Stetten/Rhön schreiben Geschichte
Zusammen mit Spartenleiter Christian Ansorg (Bildmitte): Die vier Mannschaftsführer (von links) Sara Fischer (Frauenmannschaft), Lukas Hemmerich (1. Herrenmannschaft), Niklas Schilling (2. Mannschaft, gemischt) und Sandra Braito (3. Mannschaft, gemischt) nach dem letzten Spieltag.
Foto: Burkard Schmidt | Zusammen mit Spartenleiter Christian Ansorg (Bildmitte): Die vier Mannschaftsführer (von links) Sara Fischer (Frauenmannschaft), Lukas Hemmerich (1. Herrenmannschaft), Niklas Schilling (2.
Burkard Schmidt
 |  aktualisiert: 23.04.2024 02:46 Uhr

Die Kegel-Abteilung des TSV Stetten/Rhön ist 1973 auf nicht alltägliche Weise gegründet worden. Bis 1996 waren die Stettener Keglerinnen und Kegler als "Rhöndistel Stetten" ein selbstständiger Verein, dessen Existenz von sechs ehemaligen Hobby-Keglern beschlossen wurde. Während eines feuchtfröhlichen Kegel-Ausfluges beschloss das Sextett auf der Heimfahrt, einen Kegelklub ins Leben zu rufen. Es wurde in einer Gastwirtschaft mit Kegelbahn ein Zwischenstopp eingelegt, jeder absolvierte zehn Wurf in die Vollen, und wer das höchste Ergebnis schob, war automatisch erster Vorsitzender, der Sportkamerad mit der niedrigsten Ausbeute wurde zum Fahnenträger ernannt.

2023/24 haben die Keglerinnen und Kegler des Vereins ihre bislang erfolgreichste Saison seit der Gründung mit drei Meistertiteln (Bezirksliga A Nord, Kreisklasse A Nord, Kreisliga Frauen) und der Vizemeisterschaft in der Kreisliga Nord gekrönt. "Viel besser geht es nicht", blickte Spartenleiter Christian Ansorg nach dem letzten Spieltag der Saison 2023/2024 zurück. Während die TSV-Frauen im letzten Jahrzehnt schon zahlreiche Meistertitel hatten sammeln können, und auch die erste Herrenmannschaft mehrfach am Titel geschnuppert hatte, war die Meisterschaft der gemischten Mannschaft in der Kreisklasse A Nord in dieser Spielzeit eine Sensation.

Verein hat nach dem Kegel-Boom auch in Jugendarbeit investiert

Nach der Gründung vor rund 50 Jahren entstand ein regelrechter Kegel-Boom in Stetten. Unter dem Dach der SKV Bad Neustadt waren in den nächsten zwei Jahrzehnten dann meist zwei Herren- und zwei Frauenteams am Start, nur eines fehlte: eine eigene Kegelbahn. So wurden die Heimspiele in Sondheim/Rhön und Frickenhausen absolviert, ehe dann in der Saison 1996/1997 die Heimpartien auf der eigenen Bahn in Stetten/Rhön ausgetragen werden konnten.

Ab diesem Zeitpunkt wurde auch die Nachwuchsarbeit im Kegeln noch einmal intensiviert. "Schon damals hatte Peter Hippeli die Zeichen der Zeit erkannt", sagt Ansorg rückblickend. "Der 'Kegel-Peter' hat jahrelang soviel Zeit und Herzblut in den Nachwuchs investiert, von dem wir heute noch profitieren." Mit Jennifer Shirley stellte der TSV Stetten/Rhön sogar eine Deutsche Meisterin 2008 im Juniorenbereich, an anderen überregionalen Erfolgen des SKV-Nachwuchses waren ebenfalls Keglerinnen und Kegler aus der Talentschmiede des "Kegel-Peter" vertreten. Die Leistungsträger aller vier aktuellen Mannschaften hatte er ebenfalls unter seinen Fittichen.

Sanierung der Kegelbahn des TSV Stetten/Rhön ist beschlossen

Im Gegensatz zu den Fußballern des TSV Stetten/Rhön, die aufgrund akuter Personalprobleme vor einer ungewissen Zukunft stehen, sind die Kegler diesbezüglich bestens aufgestellt. "Wir haben zusammen mit unseren Nachwuchsspielern nahezu 30 aktive Keglerinnen und Kegler, aus dem Juniorenbereich rücken immer wieder Talente nach, und so ist ein reibungsloser Spielbetrieb auch in naher Zukunft gewährleistet", blickt Ansorg positiv in die Zukunft. Aufgrund dieser Perspektive ist auch die Sanierung der bestehenden Zweibahnen-Anlage beschlossen worden. In den nächsten Wochen beginnen die Abrissarbeiten, rechtzeitig zum Saisonstart im September werden die Heimspiele dann auf der neuen Anlage ausgetragen.

"Obwohl in unseren aktiven Teams nur ca. 25 Prozent 'Einheimische' die Kugeln rollen lassen, zeichnet uns eine super Kameradschaft aus", sagt Ansorg. "Wir haben eine gesunde Mischung aus Jungen und Älteren, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen."

Bei aller Vorfreude auf die neue Kegelbahnanlage gibt Ansorg allerdings zu bedenken, "dass der Heimvorteil dann wohl nicht mehr so zum Tragen kommt wie bisher, denn mit den Tücken der alten Bahn kamen wir halt besser zurecht als die gegnerischen Teams". Dennoch wünscht sich Ansorg, dass die von einem ehemaligen Kegler komponierte Vereinshymne "Immer wenn das Simmsa erklingt, immer wenn man hossa singt und dann erklingt gut Holz, ja dann sind die Stettner Kegler stolz" auch in Zukunft auf der "neuen Bahn" für Gänsehaut sorgen wird.

 
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