Einmal mehr zeigte die 28. Janner-Waagen-Grabfeldrallye ihr besonderes Flair sowohl für die Fahrer als auch für die etwa 4500 Zuschauenden rund um die Strecken in Sulzdorf. "Es ist immer wieder genial, wenn sich die Teams mit ihren High-Tech-Boliden und der guten und bewährten Rallyetechnik messen. Eine Augenweide für jeden Motorsportfan", so die einhellige Meinung der vielen Fans. Bereits in der ersten Wertungsprüfung ließen es die Fahrer so richtig krachen und zeigten mit spektakulären Drifts und Manövern ihr Können.
Viele Ausfälle auf den anspruchsvollen Einzelstrecken
Schnell wurde aber auch klar, wie anspruchsvoll und selektiv die rund 60 Kilometer langen Einzelstrecken sind, die keinen Fehler erlauben. So erwischte es gleich in der ersten Wertungsprüfung Publikumsliebling Edwin Wolves aus den Niederlanden, der nach einem Ausritt in den Graben seinen Opel Kadett 20E abstellen musste. Auch im weiteren Verlauf der Wertungsprüfungen erwischt es Top-gesetzte Fahrer, sei es durch Abflüge oder technische Probleme. Am Ende setzte sich Patrik Dinkel und Co-Pilot Felix Kießling dank fünf Bestzeiten auf den einzelnen Wertungsprüfungen mit ihrem Mitsubishi Lancer EVO9 RS durch.
Mit einem denkbar knappen Rückstand von fünf Sekunden belegten Oliver Bliss/Katrin Becker auf ihrem Skoda Fabia RS den zweiten Platz. Spannung herrschte auch beim Kampf um den letzten freien Podestplatz. Gleich fünf Teams kämpften auf dem Rundkurs um die Bestzeiten und boten den Motorsportfans ein wahres Spektakel. Das bessere Ende hat der ehemalige Gesamtsieger der Grabfeldrallye Michael Rausch mit Co-Pilot Volker Schmidt auf dem PS-starken Opel Ascona B.
Sieger waren aber auch die Zuschauerinnen und Zuschauer, die die Fahrer für jeden Drift und jedes gelungene Fahrmanöver mit kleinen La-Ola-Wellen feierten. Im Rahmen der Siegerehrung bedankten sich die Verantwortlichen des AMC Bad Königshofen, Rallyeleiter Bernd Menzel und Pressesprecher Patrick Mohr, bei der Bevölkerung aus Sulzdorf sowie den vielen Helferinnen und Helfern, ohne die eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht möglich wäre.
Großer Dank und viel Applaus ging auch an Jörg und Daniela Seitz für ihre Beharrlichkeit beim Rechtstreit mit dem Deutschen Motorsport Bund (DMSB). Wie groß der Zusammenhalt in der Rallye-Familie ist, zeigt auch die Tatsache, dass der Niederländer Edwin Wolves nicht nur zur Rallye antrat, sondern auch noch zwei Abschlepper für alle Fälle mitbrachte und diese dem Veranstalter zur Verfügung stellte. Mit einer tollen Show wurden die Sieger im Festzelt gefeiert und es ging anschließend in die wohl anstrengendste Wertungsprüfung: die Rallyeparty.
Spontaner Gast aus Südafrika ist begeistert von der Grabfeldrallye
Auch einen Spontangast aus Südafrika konnten die Veranstalter begrüßen. Neels Vanwyk, der selbst Rallyes in Südafrika organisiert, war zu Gast bei Freunden im Allgäu und hatte via Internet von der Grabfeld-Rallye erfahren. Er setzte sich mit Pressesprecher Patrick Mohr in Verbindung, der organisierte die entsprechenden Zugverbindungen und so ging ein Traum für den Motorsportfan und dessen Sohn in Erfüllung. "Ein solches Event und eine derartige Organisation habe ich noch nie gesehen. Bei uns sind normalerweise 30 Autos bei einer Rallye am Start. 140 wie hier bei der Grabfeldrallye und dazu noch so schöne Fahrzeuge, das ist ein Wahnsinn", so der Südafrikaner.
Alle weiteren Zeiten und Platzierungen der einzelnen Gruppen gibt es unter www.grabfeldrallye.de