Vizemeister waren sie schon, diesmal wollen sie mehr. Die Fußballer des TSV Großbardorf, vergangene Saison Zweiter der Landesliga Nordwest und in der Relegation auf dramatische Art und Weise am Würzburger FV gescheitert, haben die ersten drei Punkte des neuen Spieljahrs eingefahren. Gegen den Nachbarn und Aufsteiger TSV Aubstadt II siegte Großbardorf verdient mit 2:0 (2:0). Im Kreis der jubelnden Sieger waren aber auch Sorgenfalten zu sehen.
Bei Temperaturen um die 30 Grad am Samstagnachmittag wurde den Fans der Heimmannschaft im Westphalen-Stadion – die vormalige Bioenergie-Arena war im Sommer nach dem langjährigen TSV-Gönner Johannes Graf von Westphalen benannt worden – ob der Spielfreude der Mannschaft von Trainer Mario Schindler warm ums Herz. Großbardorf spielte den Ball immer wieder schnell nach vorne und überforderte mit diesem Tempo die Abwehr des TSV Aubstadt II.
Alban Peci mit einem satten Schuss (14.) ins lange Eck und Jannik Göller per Foulelfmeter (22.), bei dessen Entstehung Torwart Marvin Walter und Verteidiger Julius Reichert schlecht kommunizierten und aussahen, sorgten schon früh im Spiel für den Endstand.
Nach dem Tor zum 2:0 kommt der Knick im Spiel des TSV Großbardorf
"Bis dahin war es ganz gut. Dann kam aber ein Knick in unser Spiel", sagte der Großbardorfer Trainer Mario Schindler und ergänzte lachend: "Das erste Saisonspiel ist immer schwer. Man hat gemerkt: Es läuft noch nicht alles rund." Nicht gepasst hatte ihm, dass seine Mannschaft ab Mitte der ersten Hälfte Probleme hatte, auf Aubstadts veränderten taktischen Ansatz die richtigen Antworten zu geben. "In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Kontergelegenheiten nicht sauber zu Ende gespielt und bei zwei Schüssen von Aubstadt Glück."
Von eitel Sonnenschein konnte bei David Noack, dem Trainer des TSV Aubstadt II, nach dem Schlusspfiff naturgemäß keine Rede sein. Nachdem er die Fehler, die zu den Gegentoren geführt hatten, benannt hatte, beurteilte er den weiteren Verlauf und die Leistung insgesamt positiv. "Wir haben uns gut verkauft. Man darf nicht vergessen: Großbardorf war mit einem Bein in der Bayernliga und wir sind Aufsteiger", sagte Noack. Das Spiel habe dem Ergebnis zum Trotz gezeigt, so Noack, "dass wir in dieser Liga mithalten können".
Schon am Mittwoch geht es weiter: Der TSV Aubstadt II empfängt dann Alemannia Haibach
Weiter geht es für beide Mannschaften schon an diesem Mittwoch, 24. Juli. Der TSV Aubstadt II empfängt um 18.30 Uhr Alemannia Haibach. Der TSV Großbardorf muss zeitgleich beim 1. FC Lichtenfels ran.
Auch dort wird vermutlich Fabio Böhm im Tor des TSV Großbardorf stehen. Stammschlussmann Simon Voll verletzte sich am Samstag wenige Minuten vor der Partie beim Aufwärmen. "Er ist auf den Ellbogen gestürzt", berichtete Schindler, "und es hat wohl geknackt. Wir müssen jetzt herausfinden, ob das die Kapsel war oder etwas gebrochen ist". Ersatz Fabio Böhm habe, so Schindler, gegen Aubstadt seine Sache wie schon oft vergangene Saison gut gemacht. "Er genießt unser Vertrauen."
Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
TSV Großbardorf – TSV Aubstadt II 2:0 (2:0)
Großbardorf: F. Böhm – Götz, Zeitler (65. Alawami), Schwab – Müller, Baum, Steinmetzer (78. Hau), Seuffert (65. Aldijawi) – L. Böhm, Göller (74. Manninger), Peci (68. Tahir).
Aubstadt: Walter – Weißensel (63. Meiler), Reichert, Grader, Kraus (46. Amthor) – Atzori, Reubelt (85. Fuchs), Kleinhenz (68. Damm), Etzel – Merkl, Warmuth (68. Roth).
Schiedsrichter: Patrick Höfer (Feucht). Zuschauende: 403. Tore: 1:0 Alban Peci (14.), 2:0 Jannik Göller (22., Foulelfmeter).