Einen Punkt hatte sich Andreas Brendler, der Trainer des Nord-Bayernligisten TSV Großbardorf, vor der Partie bei der SpVgg Bayern Hof gewünscht. Dieses Unentschieden hatten die Grabfeld-Gallier schon fast erreicht, doch der Treffer von Tomas Petracek ließ alle Bardorfer Hoffnungen wie Seifenblasen zerplatzen. So verlor der TSV Großbardorf trotz einer 1:0-Pausenführung mit 1:2 und bleibt damit im Jahr 2022 auch im dritten Punktspiel ohne einen einzigen Zähler.
"Das war eine mehr als bittere Niederlage. Selbst der Hofer Trainer Roman Pribyl gab in der Pressekonferenz zu, dass ihr Erfolg mehr als glücklich war und wir mindestens ein Unentschieden verdient hätten. Aber es hatte heute nicht sollen sein", berichtete Brendler enttäuscht.
Shaban Rugovaj bringt Großbardorf nach 30 Sekunden in Führung
Dabei hatte alles so perfekt für seine Mannen begonnen. Denn bereits nach 30 Sekunden gingen sie in Führung. Ein langer Ball vom Anstoß weg landete bei Mannschaftskapitän Lukas Illig, der das Leder zu Shaban Rugovaj chippte. Der Neuzugang aus Euerbach/Kützberg brachte das Leder zum umjubelten 1:0 im Hofer Gehäuse unter.
In der Folgezeit verlief die Partie ausgeglichen, wobei die Gäste die weitaus besseren Möglichkeiten hatten. "Wir hatten echt gute Chancen zum Ausbau unserer Führung, die wir aber leider nicht nutzen konnten. Ich bin überzeugt, dass wir sonst den Platz als Gewinner verlassen hätten", sagte Brendler.
In der Großbardorfer Kabine ist die Stimmung am Boden
Der aber keinem seiner Spieler einen Vorwurf machen konnte und wollte: "Jeder hat alles versucht, alles gegeben und bis zum Schluss gekämpft. Diese Niederlage hat keiner meiner Spieler verdient. Es war ein couragierter Auftritt der gesamten Mannschaft. Verständlich, dass die Stimmung in der Kabine am Boden ist."
Mit einer 1:0-Führung im Rücken gingen die Gäste in den zweiten Durchgang, der auch wie die ersten 45 Minuten ausgeglichen verlief. "Auch da hatten wir wieder zwei gute Tormöglichkeiten, um das 2:0 zu erzielen und den Sack zuzumachen", sagte Brendler. Doch dem TSV Großbardorf gelang der entscheidende Treffer nicht und so blieben die Hausherren im Spiel. Und wie!
Justin Reichert hat beim Ausgleich nicht den Hauch einer Chance
In der 72. Minute schlug Andreas Knoll einen Freistoß Richtung langer Pfosten und dort stieg der eingewechselte Johann Saalfrank am höchsten und ließ Justin Reichert im TSV-Gehäuse nicht den Hauch einer Abwehrchance. Plötzlich hieß es 1:1.
Kurz vor dem Abpfiff wurde es noch bitterer für die Grabfeld-Gallier. Aus einem Gewühl im TSV-Strafraum heraus gelang Tomas Petracek sogar noch der 2:1-Siegtreffer für die SpVgg Bayern Hof. Er stocherte den Ball über die Linie. Brendler ist nun gefordert, seine am Boden zerstörten Spieler wieder aufzurichten. Am Samstag muss aus Großbardorfer Sicht gegen den Vorletzten Seligenporten das erste Erfolgserlebnis im Jahr 2022 her.
Hof: Guyon - Ismail, Schmidt, Schraps, Fry, Knoll (90. Durkan), Seifert, Krantz, Feulner, Petracek, Schubert (60. Saalfrank). Großbardorf: Reichert - Binder (75. Reitstetter), Mangold, Alawami, Schwab - Landeck, Müller - Strohmenger, Illig (84. Peci), Stecklein (63. Kummer) - Rugovaj (61. Göller). Schiedsrichter: Peter Dotzel (Heidenfeld). Zuschauer: 247. Tore: 0:1 Shaban Rugovaj (1.), 1:1 Johann Saalfrank (72.), 2:1 Tomas Petracek (87.).