Wieder einmal Unentschieden. Zum zehnten Mal im 18. Saisonspiel der Fußball-Bayernliga. Als die Spieler des TSV Karlburg am Samstagnachmittag den verregneten Sportplatz in der Au nach einem 0:0 gegen den SV Seligenporten verließen, war die Stimmung irgendwie gedämpft. Einerseits hatten die Gastgeber durch die Niederlagen von Konkurrenten ihren Vorsprung auf die Abstiegsrelegationsplätze auf fünf Punkte vergrößert. Andererseits herrschte bei den Spielern der Heimelf augenscheinlich das Gefühl vor, dass es gegen die als Tabellen-Vorletzte angereisten Gäste aus der Oberpfalz durchaus noch etwas mehr hätte sein können.
Es hätte auch anders ausgehen können als 0:0. Vier Minuten vor Schluss bekam TSV-Angreifer Jonas Leibold nach einem Abpraller an der Strafraumgrenze die Möglichkeit zu einem Volleyschuss, doch er traf das Spielgerät nicht voll und sorgte somit dafür, dass die Begegnung torlos endete. "Irgendwie fehlt uns die Leichtigkeit im Abschluss", erklärte der 23-Jährige nach dem Schlusspfiff, nachdem der vor der Saison vom Kreisligisten TSV Duttenbrunn gekommene Angreifer sein Bayernliga-Startelf-Debüt gegeben hatte. Viele Möglichkeiten bekamen Leibold und sein Sturmpartner Marco Kunzmann auch nicht, die abstiegsgefährdeten, aber fußballerisch durchaus veranlagten Gäste aus Seligenporten ließen nicht allzu viel zu.
Marvin Fischer-Vallecilla rettet kurz vor der Pause
Nachdem Kunzmann in der fünften Spielminute aus kurzer Distanz an SV-Keeper Herbert Schötterl gescheitert war, hatte Seligenporten fortan mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen. Doch Ex-Profi Bernd Rosinger schoss aus 14 Metern nur knapp übers TSV-Tor (30.), in den Schuss, den Christian Knorr aus kurzer Distanz abgab, warf sich Karlburgs Torwart Marvin Fischer-Vallecilla (42.) und rettete.
Im zweiten Spielabschnitt änderten sich die Verhältnisse, Karlburg hatte mehr vom Spiel. "Wir hatten nach der Pause mehr Körner als der Gegner. Schade, dass wir das nicht genutzt haben", bemerkte TSV-Trainer Markus Köhler. Doch der frei durchgelaufene Jan Wabnitz verzog frei vor SV-Keeper Schötterl (62.) ebenso wie sein Teamkollege Jonas Leibold kurz vor Schluss. So stand am Ende das zehnte Unentschieden der Saison für die Karlburger. Es war das vierte Remis in Folge für den bereits seit sechs Bayernliga-Spielen ungeschlagenen Tabellen-13.
Dass sie beim TSV den Unentschieden-Rekord der Bayernliga Nord, den der SV Erlenbach/Main in der Saison 2012/13 mit 16 Remis aufgestellt hat, am Ende der Runde brechen, darauf können sie allerdings sicher verzichten beim TSV. Die Sehnsucht danach, wieder ein Spiel zu gewinnen, ist groß: "Der Wille ist da. Und wenn es auch nur ein dreckiges 1:0 durch ein Tor kurz vor Schluss ist", betont Jonas Leibold. Und der Stürmer ist sich sicher: "Irgendwann gehen die Dinger auch wieder rein." Vielleicht schon am kommenden Samstag, 6. November, wenn die Karlburger beim unterfränkischen Duell in Großbardorf zu Gast sind.