
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hält den für September geplanten Wiederbeginn der aktuell wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Amateurfußball-Saison mit einer zunächst begrenzten Zahl an Zuschauern für realistisch und hat dem zuständigen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration am 13. August ein Hygiene-Musterkonzept vorgelegt. Darüber informierte der BFV auf seiner Homepage.
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Eine Entscheidung über den Wiederbeginn werde spätestens für 1. September erwartet, wenn der Ministerrat zu seiner nächsten turnusgemäßen Sitzung zusammenkommt. Derzeit dürfen nur Trainingseinheiten und Testspiele stattfinden. "Bei alledem, was jetzt entschieden wird, muss die Gesundheit aller an oberster Stelle stehen. Das ist uns absolut bewusst. Deswegen waren wir quasi durchweg im Kontakt mit der Politik und haben zugleich einen Weg aufgezeigt, wie wir den Spielbetrieb mit einem Höchstmaß an Gesundheitsschutz umsetzen können – nicht nur im Fußball, sondern für alle Mannschaftssportarten mit Körperkontakt, die im Freien stattfinden", wird BFV-Präsident Rainer Koch in der Mitteilung zitiert.
In dem Schreiben ans Ministerium verweist Koch darauf, dass kulturelle oder religiöse Veranstaltungen unter freiem Himmel längst wieder stattfinden könnten und dabei bis zu 400 Besucher zugelassen seien. Im benachbarten Württemberg seien aktuell schon wieder 500 Zuschauer bei Fußballspielen erlaubt. Gleichwohl kommt der BFV-Vorschlag zu einer Zeit, in der Infektionszahlen steigen und staatliche Gegenmaßnahmen verstärkt werden. So stieg laut Robert-Koch-Institut die Anzahl der in Deutschland gemeldeten Neuinfektionen an diesem Donnerstag mit 1707 auf den höchsten Stand seit 26. April, Teile Kroatiens wurden zum Risikogebiet erklärt.

Dennoch setzt der BFV auf den Wiederbeginn des Spielbetriebs. Er macht sich in dem Schreiben für eine Öffnungsklausel stark, mit der kommunale Behörden auf Gegebenheiten vor Ort mit individuelle Regelungen reagieren können. "Vereine, die beispielsweise eine Sitzplatztribüne haben und Plätze ausweisen können oder ein besonders weitläufiges Sportgelände besitzen, sollten in unseren Augen auch mehr Zuschauer zulassen dürfen", sagt Koch.