Wenn an diesem Samstag, 26. September, um 16 Uhr das Fußball-Kreispokalfinale zwischen dem FC Leinach und dem TSV Lohr steigt, ist es für Kevin Klisch ein besonderes Spiel: Der 24-Jährige, der im Marktheidenfelder Stadtteil Zimmern lebt, steht seit drei Jahren in Diensten des gastgebenden FC, wechselt aber brisanterweise zur neuen Saison nach Lohr.
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"Für mich ist die Situation schon etwas schwierig, aber ich bin heiß auf das Spiel", bekennt Kevin Klisch voller Vorfreude. Bereits in der dritten Saison geht der 24-Jährige, der seit seiner Kindheit Fußball spielt, für den Kreisligisten Leinach auf Torjagd. Beachtliche 21 Treffer hat er, der die Torschützenliste der Kreisliga Würzburg 2 zusammen mit Markus Mjalov von der FV Gemünden/Seifriedsburg anführt, in der aktuellen Runde erzielt. Alleine drei davon beim Spiel nach dem Wiedereinstieg am vergangenen Sonntag beim 5:4-Derbysieg über den SV Birkenfeld.
Sportliche Herausforderung
Als Ende vergangenen Jahres Lohrs Sportleiter Sebastian Puglisi mit ihm Kontakt aufgenommen und Klisch sich daraufhin mit den Verantwortlichen des Bezirksligisten getroffen hatte, war zu Beginn des Jahres der Wechsel an die Jahnstraße für die neue Saison perfekt. "Die sportliche Herausforderung hat mich gereizt", erklärt Klisch und fügt an, dass der TSV über eine gute Mannschaft mit einem breiten Kader verfüge und durchaus Potenzial für die Landesliga besitze. "Die Fahrstrecke ist identisch von der Länge, nur eben in die andere Richtung", gibt Klisch, der als Medientechnologe Druck bei Flyeralarm in Marktheidenfeld im Schichtbetrieb arbeitet, an.
Die fußballfreie Zeit während der Zwangspause, in der er sich mit Fitnesstraining und Joggen fit gehalten hat, empfand Klisch nach eigenem Bekunden als "schwierig". Zudem musste seine Mannschaft kurz vor Wiederbeginn wegen eines positiven Covid-19-Falls im Team kurzzeitig in Quarantäne. "Umso schöner ist es, dass man jetzt wieder Fußball spielen darf."
Stand es für ihn zur Debatte, die mögliche Wechselfrist zu nutzen und sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt dem neuen Verein anzuschließen? "Die Anfrage war da, aber ich habe gleich abgelehnt. Das tue ich meinem Verein nicht an, denn schließlich habe ich Leinach viel zu verdanken", bekennt der 24-Jährige angesichts seiner Verbundenheit zum FC. Verständlich daher auch die Reaktion auf die Frage, ob er im anstehenden Pokalspiel bereits an seine Zukunft in Lohr denkt. "Auf keinen Fall. Ich spiele in Leinach und gebe alles für den Verein", antwortet er voller Überzeugung.
Kein Gefallen für den neuen Trainer
Nach den drei Treffern am Wochenende, die Klisch zum 5:4-Derbyerfolg gegen Birkenfeld beisteuerte, sei von seinem künftigen Spielertrainer Dominik Bathon prompt eine kurze Nachricht gekommen. "Er meinte, dass ich mich diesmal zurückhalten soll", berichtet Klisch mit einem Schmunzeln. Einen Gefallen will er seinem künftigen Trainer aber nicht tun. "Wir brennen auf das Spiel, das ist unser Pokal", erklärt er voller Überzeugung und verweist darauf, dass seine Mannschaft auf dem Weg ins Finale bereits die beiden Bezirksligisten Frammersbach und Retzbach bezwingen konnte. Und wie lautet sein Tipp? "Ich hoffe, es wird spannend. Am liebsten wäre mir ein 5:4 wie letztes Wochenende – aber auch ein 1:0 wäre in Ordnung", so der Wunsch des Leinacher Torjägers.