
Wenn an diesem Samstag, 26. September, um 15.15 Uhr in der Frammersbacher Heuberghalle der Anpfiff zur Bezirksklassen-Partie TSV Partenstein II gegen DJK Waldbüttelbrunn II ertönt, dann ist diese Handball-Begegnung der untersten Männer-Spielklasse etwas Besonderes. Es wird, so denn nicht noch etwas dazwischenkommt, das erste Punktspiel im Handball-Bezirk Unterfranken sein, das nach einer über halbjährigen Unterbrechung über die Bühne geht. Die vorangegangene Saison war wegen Corona im April abgebrochen worden.
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Anschließend ist in der Heuberghalle um 17.15 Uhr ein Bezirksligaspiel der Frauen (Partenstein gegen den TV Großlangheim) geplant. Und um 19.30 Uhr als Höhepunkt des Handball-Samstags die Männer-Bezirksoberliga-Partie der gastgebenden Spessart-Handballer gegen den TV Marktsteft.
"Wir wollen in jedem Fall spielen", hatte Partensteins Handball-Abteilungsleiter Jochen Herrmann bereits zu Beginn der Woche versichert. Am Mittwochabend fand ein Ortstermin mit Vertretern der Marktgemeinde Frammersbach – diese ist die Halleneignerin – statt. Danach legten sie beim TSV Partenstein fest, wie genau der erste Spieltag unter besonderen Hygiene-Bedingungen im Handball-Bezirk Unterfranken ablaufen soll. "Wir wollen uns rantasten. Deshalb finden die Spiele der zweiten Mannschaft und der Frauen ohne Zuschauer statt", erklärt der TSV-Abteilungsleiter.
50 Zuschauer mit Abstand
Zum Bezirksoberliga-Spiel am Abend ist dann Publikum zugelassen, wobei der Einlass ab 18.30 Uhr möglich ist. "Wir planen mit 50 Zuschauern", sagt Jochen Herrmann. Diese müssen vor dem Eingang Informationen zu ihrem Gesundheitszustand und ihre Kontaktdaten hinterlassen. Dann werden sie zu ihren Sitzplätzen geführt, wo sie 1,50 Meter Abstand zur nächsten Person halten müssen, aber ihre Gesichtsmasken ablegen dürfen.
"Wenn zwei Leute aus einem Haushalt stammen, dürfen sie auch näher zusammensitzen", so der Abteilungsleiter. Man habe sich dagegen entschieden, Plätze nach Voranmeldung zu vergeben. Es gilt das Motto: Wer zuerst kommt, sitzt zuerst. Unter diesen Bedingungen rät Jochen Herrmann Marktstefter Anhängern davon ab, die Reise in den Nordspessart anzutreten. Die Gefahr, keinen Platz mehr zu kriegen, sei groß.

Auch für die drei Spiele selbst gelten spezielle Bedingungen. Die Mannschaften werden durch unterschiedliche Eingänge in die Halle gelassen und haben festgelegte Laufwege zu ihren Kabinen. Ferner müssen sie Listen mit den Namen der Spieler hinterlassen. Nach der Partie müssen sie den Spielort umgehend verlassen, anschließend wird die Halle durchgelüftet. "Wir haben uns für ein vorsichtiges Herangehen entschieden und wollen erst einmal Erfahrungen sammeln", betont Jochen Herrmann. Daher könnten sich die Bedingungen, unter denen die Partien stattfinden, an den nächsten Spieltagen auch wieder ändern.
Auch anderswo soll es wieder losgehen: Am Sonntag, 27. September, sind noch zwei Partien auf Bezirksebene in Giebelstadt geplant. Am darauffolgenden Wochenende wollen andere nachziehen: Da steigen auch die höherklassigen Teams aus dem Handball-Bezirk Unterfranken wieder ein. Dann dürfte die logistische Herausforderung für die beteiligten Vereine noch ein Stück größer sein, wenn am Samstag, 3. Oktober, Heimspiele für den HSC Bad Neustadt in der Dritten Liga und für den TSV Lohr in der Bayernliga anstehen.
"Nicht ohne Risiko"
"Natürlich ist das alles in der gegenwärtigen Situation nicht ohne Risiko", gibt Handball-Bezirksvorsitzender Klaus Sieß angesichts zuletzt steigender Corona-Infektionszahlen zu. Er hat in dieser Woche an einer Sitzung des erweiterten Präsidiums des Bayerischen Handball-Verbands teilgenommen. "Wir sind aber zu dem Ergebnis gekommen, dass wir es versuchen wollen", ergänzt Sieß. Dabei werde der Verband die Entwicklung genau beobachten – bei den Vorreitern in Partenstein und bei all denen, die in den nächsten Tagen auch wieder einsteigen wollen.