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Lohr
Vieles deutet auf einen Handball-Abbruch in Bayern hin
In der vom Verband favorisierten Regelung soll es keine Absteiger geben. Davon könnten ein unterfränkischer Bayernligist sowie ein Landesligist aus dem Bezirk profitieren.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 22.05.2020 02:10 Uhr

Was in zahlreichen anderen Sportarten schon beschlossen worden ist, dürfte bis Ende des Monats wohl auch für den Handball in Bayern amtlich werden: Die bislang bis 19. April nur unterbrochene Saison für Männer- und Frauenteams auf Landes- und Bezirksebene wird dann wegen der Coronakrise aller Wahrscheinlichkeit nach abgebrochen werden. Das geht aus einem Rundschreiben des Bayerischen Handball-Verbands (BHV) an seine Vereine hervor, das auch auf der BHV-Homepage veröffentlicht worden ist.

Aufstockung der Bundesliga?

Allerdings will der BHV seinen Beschluss erst nach Montag, 20. April, öffentlich machen. An diesem Tag findet der Bundesrat des Deutschen Handballbundes (DHB) statt, bei dem über das weitere Vorgehen von der Ersten bis zur Dritten Liga beraten werden soll. Die Handballer in Bayern wollen dann eine Entscheidung fällen, die mit einer bundeseinheitlichen Regelung zusammenpasst. Derzeit stehen Vorschläge des DHB-Präsidiums im Raum, die für die Saison 2020/21 eine Aufstockung der Männer-Bundesliga auf 20 Mannschaften sowie wegen der dann mehr anfallenden Spieltage eine Absage der nationalen Pokal-Wettbewerbe vorsehen.

Sollte der DHB-Bundesrat den Vorschlägen des Präsidiums folgen, will der Verband in Bayern so vorgehen: Die Saison 2019/20 würde dann offiziell beendet. Es würde keine Absteiger, wohl aber Aufsteiger geben. Ein freiwilliger Abstieg in die nächstniedrigere Spielklasse wäre allerdings möglich. Jedoch macht der BHV in seinem Schreiben an die Vereine klar: "Im Falle einer anderweitigen Entscheidung des Bundesrats (...) wird der Bayerische Handball-Verband die demokratisch getroffene Entscheidung im Sinne des Handballsports in Deutschland mittragen."

Sollten die Beschlüsse aber ausfallen wie vorgesehen, würde der BHV bis spätestens 30. April den Rundenabschluss bekanntgeben. Dabei müsste er zuvor über die Wertung in den einzelnen Klassen entscheiden. Das wäre zum Beispiel bei der Entscheidung über die Meisterschaft (und damit über den Drittliga-Aufstieg) in der Männer-Bayernliga besonders knifflig: Hier hat Tabellenführer Bayreuth zwar einen Pluspunkt, aber auch einen Minuspunkt mehr als der Zweite VfL Günzburg auf dem Konto, der ein Spiel weniger absolviert hat.

Rettung für Rimpar und Michelfeld?

Auch für unterfränkische Vereine hätte die vom BHV angestrebte Regelung Konsequenzen: Bei den Männern entgingen die SG/DJK Rimpar II als Zwölfter der Bayernliga sowie der SV Michelfeld als Elfter des Landesliga Nord einem möglichen Abstieg. Bezirksoberliga-Spitzenreiter TSV Lohr II besäße das Aufstiegsrecht für die Landesliga, doch ist es noch nicht sicher, ob die Mannschaft von Christian Rath ein mögliches Aufstiegsrecht auch wahrnehmen würde.

In den Frauen-Ligen auf Verbandsebene würde der wohl demnächst anstehende BHV-Beschluss keine Veränderung bei der Eingruppierung unterfränkischer Mannschaften zur Folge haben. Der HSV Bergtheim bliebe weiter einziger Bayernligist aus dem Bezirk, die vier unterfränkischen Landesligisten spielten auch künftig in ihren bisherigen Klassen. Interessant ist auch die Frage, wie unter diesen veränderten Umständen mit der geplanten Zusammenlegung der beiden unterfränkischen Männer-Bezirksligen umgegangen würde, aus denen zur Saison 2020/21 eigentlich eine Klasse hätte werden sollen.

 
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