Am Samstagabend fuhr ein Bus in Roßbrunn vor. Der brachte die Fußball-Mannschaft des SC Roßbrunn-Mädelhofen zur Saisonabschlussfahrt – mit zwei Tagen in Heidelberg lässt das Team die Runde ausklingen. Zuvor hatte das Team, das eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Uettingen II bildet, dessen Name allerdings nicht im Mannschaftsnamen auftaucht, schon auf dem Sportgelände in Roßbrunn gefeiert. Mit Bier, Meister-Shirts und Gesängen. Schließlich waren die SC-Kicker zuvor nach einem 6:0-Heimsieg im letzten Saisonspiel gegen die SG Urspringen/Karbach II Erster in der A-Klasse Würzburg 4 geworden.
Die Meistermannschaft ist gut besetzt. Im Team, das sich einmal wöchentlich zum Training trifft, tummeln sich etliche frühere Uettinger Bezirksliga-Fußballer und nicht zuletzt Peter Endres. Der 39-Jährige hat eine fußballerische Vergangenheit unter anderem im Nachwuchs des FC Bayern München sowie beim SV Darmstadt 98 oder den Würzburger Kickers. Damit ist der Uettinger der wohl namhafteste Fußballer der Liga, der am Samstag mit seinem Freistoßtreffer zum 4:0 demonstrierte, dass er auch noch im reiferen Sportleralter mit dem Ball umzugehen weiß.
Allerdings war die Meisterfeier der SC-Fußballer keine Aufstiegsparty. Schon vor Wochen hatten sie bei Kreisspielleiter Marco Göbet auf das Aufstiegsrecht verzichtet, so dass der Tabellenzweite SV Trennfeld kommende Saison in der Kreisklasse spielen darf.
"Wir haben innerhalb der Mannschaften darüber gesprochen und entschieden, dass wir nicht aufsteigen wollen", berichtet Peter Endres. Ein wichtiger Grund dafür sei gewesen, dass zuletzt immer wieder Fußballer aus dem Team in der ersten Mannschaft des TSV Uettingen aufhelfen mussten, die in der Kreisliga in dieser Saison einen Neuaufbau zu bewältigen hatte. "Das war personell für zwei Mannschaften einfach zu dünn", ergänzt Endres.
Das mit dem Aufstiegsverzicht müsse aber nicht für alle Zeiten so bleiben: "Wenn wir personell in der nächsten Saison besser aufgestellt sind, können wir es ja dann versuchen. In der Ersten gibt ja schon einige Neuzugänge", sagt Peter Endres und deutet an, dass es die Aufstiegsfeier im Jahr 2024 geben könnte.
Aufgrund des Verzichts fand die Aufstiegsfeier dann 170 Kilometer von Heidelberg entfernt im Sportheim des SV Trennfeld statt. "Der Aufstieg war unser Ziel. Deshalb nehmen wir die Möglichkeit gerne wahr", kommentierte Trennfelds Sportleiter Lorenz Hrobasch die Möglichkeit, die sich seinem Verein eröffnet hatte. Der hätte auch direkt als Meister aufsteigen können, doch eine heftige 1:6-Niederlage beim Tabellendritten FV Helmstadt II am drittletzten Spieltag kostete dem Fußballern aus dem südwestlichen Landkreis Main-Spessart die Titelchance.
Die Trennfelder waren am Samstag mit einem Fanbus zum letzten Auswärtsspiel nach Holzkirchen gereist und begaben sich nach dem Spiel, das 1:1 endete, zurück in die Heimat. Mitte Juli wollen Teile der Mannschaft und Anhänger die Feierlichkeiten mit einem Besuch der Partyinsel Mallorca abrunden.
Alexander Bopp übernimmt das Traineramt von Christian Altenhöfer
Personelle Weichen für die neue Kreisklassen-Runde haben sie in Trennfeld auch schon gestellt. Da Trainer Christian Altenhöfer den SV Bavaria in Richtung des Kreisligisten TSV Duttenbrunn verlässt, brauchte der Verein einen Nachfolger. Der wurde, wie Lorenz Hrobasch mitteilte, in den eigenen Reihen gefunden: Alexander Bopp, in der Vergangenheit schon als Jugendtrainer und im Vorstand aktiv, übernimmt in der Saison 2023/24 die erste Mannschaft.