Eigentlich ist das Wochenende ganz gut gelaufen für Fußball-Bayernligist TSV Karlburg. Beim 1:1 (0:0) gegen die DJK Don Bosco Bamberg hat die Mannschaft von Trainer Markus Köhler nicht nur ein ansprechendes Spiel gezeigt, sondern auch den Vorsprung auf die Abstiegsrelegationsplätze auf drei Punkte vergrößert. Trotzdem war nach dem Abpfiff auf dem Sportplatz in der Au keine Zufriedenheit bei der Heimelf zu spüren. "Es ist einfach ärgerlich", machte TSV-Angreifer Jari Heuchert klar, dass das Unentschieden an diesem Samstagnachmittag zu wenig war für die Karlburger.
Der 19-jährige Heuchert war mit seiner großen Schnelligkeit der Wegbereiter der letzten beiden Karlburger Bayernliga-Treffer. Am ersten Oktober-Wochenende holte beim FC Eintracht Bamberg den Elfmeter heraus, der den Treffer zum 1:0-Sieg beim Spitzenteam bescherte. Und sieben Tage später gegen die DJK Don Bosco startete er nur Sekunden nach seiner Einwechslung einen Flügellauf und bediente den aufgerückten Mittelfeldspieler Jan Wabnitz, der aus kurzer Distanz das TSV-Team in Führung brachte (77.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Karlburger dem ersten Bayernliga-Heimsieg seit dem 5. Oktober 2019 ganz nah.
Doch Köhlers Team kriegte den Vorsprung nicht ins Ziel, weil es sieben Minuten nach dem Führungstreffer eine Flanke von der linken Seite zuließ, die der Bamberger Simon Allgaier mit einem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz zum 1:1 vollendete. "Das hätten wir besser verteidigen können", meinte TSV-Trainer Köhler, der aber gleichzeitig darauf hinwies, dass seine Mannschaft einen enorm hohen läuferischen Aufwand betrieben habe, wodurch die ein oder andere Unkonzentriertheit am Ende eines Spieles erklärbar sei.
Was Jari Heuchert indes weit mehr wurmte, war, dass die Einheimischen in der ersten Hälfte eine Reihe von klaren Tormöglichkeiten hatten liegen lassen. Dieser erste Durchgang war freilich etwas eigenartig gewesen, denn die Gäste hatten enorm offensiv begonnen und die Karlburger immer wieder in deren eigener Hälfte attackiert. Nur: Klare Chancen sprangen dabei heraus. Die hatten indes die Karlburger, die sich nach etwa 20 Minuten zu befreien begannen. Und hatten durch den agilen, im Abschluss aber glücklosen Marco Kunzmann (20., 33., 35.) gleich dicke Möglichkeiten, der aus kurzer Distanz entweder an DJK-Keeper Julian Glos scheiterte oder das Tor nicht traf. Kurz vor der Wechsel schoss dann Sebastian Fries in guter Position über den DJK-Kasten.
Nach der Pause war die Partie dann wieder offener, die Chancen waren nun verteilt, aber eben bis zu den Toren auch weniger klar als die Karlburger Möglichkeiten in der ersten Spielhälfte.
"Natürlich hatten wir die besseren Chancen, aber man muss auch einräumen, dass der Gegner gute Ballbesitzphasen hatte", ordnete TSV-Trainer Köhler das Geschehen ein. "Normalerweise läuft es ja oft so, wenn du solche Chancen wie wir nicht nutzt, dass du am Ende sogar verlierst." So gesehen war der Coach nicht ganz so unzufrieden wie manche seiner Spieler, die am kommenden Samstag, 16. Oktober, wieder ran müssen. Beim FC Sand – einem direkten Konkurrenten beim Kampf um den Klassenerhalt.