
Für die Basketballerinnen des TV Marktheidenfeld ist die Saison beendet. Nach der 55:91 (12:27, 24:51, 39:73)-Niederlage im entscheidenden dritten Spiel der Play-off-Halbfinalserie um die Regionalliga-Meisterschaft ist der TVM raus, während der siegreiche USV Jena im Finale auf Jahn München trifft.
Marktheidenfeld war beim Duell mit dem Topteam der Liga diesmal kein adäquater Gegner. Auf gleich fünf Leistungsträgerinnen musste TVM-Trainer Fabian Barthel bei der Partie am Freitagabend kurzfristig verzichten. "Wir konnten leider nur zu sechst antreten, darunter die beiden Nachwuchsspielerinnen Vanessa Gorr und Laney Glasauer. Bei Raphaela Jochimczyk war im Vorfeld klar, dass sie verhindert sein wird, weitere Spielerinnen mussten krankheitsbedingt absagen", so Barthel. "Wir haben ernsthaft darüber nachgedacht, nicht anzutreten und das Spiel kampflos zu verlieren. Aber da wir zu sechst waren, sind wir die drei Stunden nach Jena gefahren – auch wenn der Ausgang des Spiels vorprogrammiert war. Absagen ist einfach nicht unser Anspruch", betonte Trainer Barthel.
Aus sportlicher Sicht zeigte sich von Beginn an, dass Marktheidenfeld auf verlorenem Posten stehen würde. Nach zehn Minuten führte Jena mit 27:12, zur Halbzeitpause lag der TVM gar mit 24:55 zurück.
Fokus auf Schadensbegrenzung
"Ich vermute, für Jena hatte es eher den Charakter eines Trainingsspiels", so Barthel. "Für uns lag der Fokus auf Schadensbegrenzung und darauf, mit erhobenem Haupt die Serie zu Ende zu bringen. Mit dem Spiel bin ich in Anbetracht der Besetzung zufrieden."
Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich am Verlauf nichts. Marktheidenfeld kämpfte, musste angesichts der begrenzten Wechselmöglichkeiten mit den Kräften haushalten, was natürlich Auswirkungen auf das Spieltempo hatte. Nach 40 Minuten war das Spiel beim Stand von 55:91 aus Sicht der Gäste beendet.
Die Dominanz Jenas zeigte sich nachher an der Spielzeit- und Punkteverteilung. Zwar waren die USV-Profis Celeste Mershimer und Marta Miscenko erneut die Topscorerinnen, aber weitere drei Spielerinnen punkteten ebenfalls zweistellig. Zudem war die Spielzeit deutlich ausgeglichener verteilt als bei der Niederlage sechs Tage zuvor in Marktheidenfeld, bei der die Profis aufgrund des engen Spiels keine Pausen erhalten hatten.
Erleichterung beim Favoriten
Dass Jenas Trainerin Sandra Rosanke nach der Niederlage in Marktheidenfeld gehörigen Respekt vor dem Entscheidungsspiel hatte, zeigte sich nach dem Spiel. "Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Was für eine Reaktion! Ich bin unglaublich stolz auf unsere Mädels – sie haben heute Charakter gezeigt und nach der Niederlage in Marktheidenfeld als echtes Team zurückgeschlagen", wird Rosanke auf der Vereinshomepage zitiert.
TVM-Trainer Fabian Barthel war nach Spielende zwiegespalten: "Natürlich hatte ich uns allen, also meinem Team, den Gegnerinnen und den Zuschauern, ein anderes Spiel drei der Play-off-Serie gewünscht, aber so ist das manchmal. Und ob ich einen Tag nach dieser Niederlage mit der Saison zufrieden bin, weiß ich noch nicht. Klar war Jena das Team der Saison, aber man stellt sich schon die Frage, was gewesen wäre, wenn wir erneut in Topbesetzung angetreten wären."
Topwerferinnen, Jena: Miscenko 19, Mershimer 19, Feistkorn 10, Heck 10; Freiwurfquote: 75% (9 von 12 Freiwürfen); Marktheidenfeld: Pfister 17, Barthel 15, Kirchhoff 12; Freiwurfquote: 91% (10 von 11 Freiwürfen). Zuschauende: 100.