Michael Weber ist nicht mehr Trainer der Kreisliga-Mannschaft der FV Stetten/Binsfeld-Müdesheim. Dies bestätigte FV-Vorsitzender Oliver Friedrich auf Nachfrage.
"Nach dem Spiel gegen den Würzburger FV II, das wir deutlich verloren haben, hat Michael Weber angeboten, seinen Posten zur Verfügung zu stellen, um der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben", erklärt Oliver Friedrich die Umstände um die Trennung. Das Spiel am 27. August verlor der FV Stetten/Binsfeld-Müdesheim an der Würzburger Mainaustraße mit 0:8, dabei stand der mittlerweile 51-jährige Weber – seines Zeichens früherer Regionalliga-Fußballer – für sein personell gebeuteltes Team noch selbst als Spieler auf dem Platz.
Wie der Vorsitzende des punktlosen Tabellenletzten der Fußball-Kreisliga Würzburg 2 betont, sei man Weber sehr dankbar, denn immerhin hat die Fußballvereinigung in seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit mit der Kreisklassen-Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Kreisliga Würzburg 2 den bis dato größten Erfolg des Fusionsvereins gefeiert. Nach langen und intensiven Diskussionen innerhalb der Vereinsführung habe man sich entschlossen, ohne Weber, der trotz seiner 51 Jahre in dieser Saison Woche für Woche in der Startformation stand, weiterzumachen.
Christian Schmitt und Stefan Amthor übernehmen
Mit Christian Schmitt und Stefan Amthor wird der Kreisligist derzeit von einem Duo aus den eigenen Reihen gecoacht. Christian Schmitt ist eigentlich der Kapitän der Mannschaft, fällt jedoch als Langzeitverletzter aus. Stefan Amthor als langjähriger Juniorentrainer kennt die Mannschaft ebenfalls sehr gut. "Das war uns wichtig", erklärt der FV-Vorsitzende und fügt an, dass man für die neue Saison auf der Suche nach einem Trainer sei, es derzeit aber noch keinen konkreten Kandidaten gebe.
Gute Ansätze und ein Rückschlag
"Die beiden machen das sehr gut", lobt der 32-Jährige die Arbeit der Interims-Trainer und verweist darauf, dass man bereits im ersten Spiel gegen die FV Gemünden/Seifriedsburg, welches zwar 1:5 endete, durchaus gute Ansätze gesehen habe. Die jüngste 0:9-Niederlage bei der Reserve des TSV Karlburg sei allerdings wieder ein Rückschlag gewesen. Doch sei eine technisch versierte Mannschaft wie Karlburg II oder auch Spitzenteams wie der TSV Neuhütten-Wiesthal und der Würzburger FV II, gegen die es jeweils deutliche Klatschen gesetzt hatte, derzeit nicht der Maßstab.
So nennt der aus Müdesheim stammende und inzwischen in Marbach bei Reuchelheim lebende Friedrich die mangelnde Erfahrung als eine der Ursachen für das bislang schwache Abschneiden des Schlusslichts. Nach Angaben des Vorsitzenden ist der aktuell älteste Spieler im Aufgebot gerade einmal 25 Jahre alt. Aber auch die große Anzahl an Langzeitverletzten sieht der Vorsitzende als Grund für die Misere: Mit Christian Schmitt sowie den Brüdern Simon und Michael Gerhard fehlen seit Saisonbeginn drei wichtige Akteure auf dem Feld.
Doch immerhin gibt es einen Lichtblick, denn während Simon Gerhard frühestens zur Rückrunde wieder fit ist, steht Michael Gerhard aller Voraussicht nach am Wochenende im Aufgebot. Außerdem werden bei den Gastgebern rechtzeitig zum Derby gegen den FC Thüngen (Sonntag, 17. September, 15 Uhr, in Binsfeld) alle Urlauber zurück sein.
Gerade das Fehlen der drei Langzeitverletzten habe sich im Mittelfeld und in der Offensive bemerkbar gemacht, so dass es hier nur zu wenig Entlastung für die Defensive kam. Die Zahlen unterstreichen dies deutlich: Mit einer Torbilanz von 5:42 Treffern verfügt der Tabellenletzte momentan nicht nur über den schlechtesten Sturm, sondern auch über die schwächste Abwehr. Immerhin drei der fünf erzielten Treffer gehen auf das Konto von Torjäger Luca Weber, den Sohn des Ex-Trainers. "Luca bleibt und unterstützt uns weiterhin. Er ist momentan Spielführer und ein ganz wichtiger Spieler", betont der FV-Vorsitzende.
Im Derby gegen den FC Thüngen nur Außenseiter
Dem anstehenden Derby gegen Aufsteiger FC Thüngen, der sich nach schwachem Start und zuletzt drei Siegen in Folge im Aufwind befindet, blickt Friedrich trotzdem zuversichtlich entgegen. „Wir wollen versuchen zu punkten – auch wenn wir Außenseiter sind“, so die Vorgabe des 32-Jährigen, der früher selbst als Spieler und Juniorentrainer aktiv gewesen war und erst seit 30. Juli dieses Jahres das Amt des Vereinsvorsitzenden innehat. So musste Friedrich gleich zu Beginn seiner Amtszeit turbulente Wochen überstehen und hofft, dass die Fußballer nun in ruhigere Fahrwasser kommen. Denn nach dem schweren Auftakt gegen die Top-Teams folgen mit dem FSV Esselbach-Steinmark und dem TSV Duttenbrunn in naher Zukunft Gegner, mit denen man sich auf Augenhöhe befinde. „Jetzt fängt die Runde so richtig für uns an“, blickt Friedrich den nächsten Wochen optimistisch entgegen.
