Mit einem Vorsprung von acht Punkten haben sich die Fußballer der FV Stetten-Binsfeld-Müdesheim bereits am vergangenen Sonntag vorzeitig die Meisterschaft in der Würzburger Fußball-Kreisklasse 3 gesichert.
"Wir waren nach dem Spiel noch lange auf dem Platz in Müdesheim. Als es aber kein Bier mehr gab, sind wir nach Stetten in die Wirtschaft und haben dort weitergefeiert", beschreibt Marcel Schmitt, der Spielleiter der Fußballvereinigung, die Feierlichkeiten nach dem klaren 5:1-Sieg gegen die FV Wernfeld/Adelsberg.
Doch als die Stettener Wirtsleute in den frühen Morgenstunden Feierabend machen wollten, war für die frisch gebackenen Kreisklassen-Meister noch lange nicht Schluss. "Bis es hell wurde, waren wir dann noch bei mir im Garten", berichtet der 29-Jährige mit einem Schmunzeln. Der Spielleiter und zweite Vorsitzende der FV gibt zu, dass die Vereinsführung im Vorfeld zwar ein paar Flaschen Sekt organisiert, aber kein riesiges Fest für den Fall der vorzeitigen Meisterschaft geplant hatte. "Wir werden die Saison sauber zu Ende spielen", meint Schmitt angesichts der beiden ausstehenden Spiele gegen Kontrahenten wie den SV Sendelbach-Steinbach und die SG FC Karsbach, die ja beide im Rennen um Platz zwei noch voll dabei sind.
Trainer Michael Weber baut keinen Druck auf
Doch war mit einem solch erfolgreichen Abschneiden vor der Saison überhaupt zu rechnen? "Wir haben mit Michael Weber einen neuen Trainer bekommen, der drei Spieler mitgebracht hat. Seitens des Vereins haben wir für das erste Jahr jedoch überhaupt keinen Druck aufgebaut", betont der Stettener. Vielmehr habe man abwarten wollen, wie sich die junge Mannschaft, die einen Schnitt von gerade mal 25 Jahren aufweist, entwickeln würde. "Langfristiges Ziel war es schon aufzusteigen", gibt Schmitt zu.
Der FV-Spielleiter hat auch gleich mehrere Gründe parat, weshalb es in dieser Saison auf Anhieb so gut lief. "Da ist zum einen die gute Jugendarbeit", erklärt Schmitt und verweist auf fünf Nachwuchskicker, die zu Saisonbeginn zum Kader gestoßen sind. "Außerdem hat der Trainer drei Spieler mitgebracht, die uns gerade auf wichtigen Schlüsselpositionen extrem verstärken", zählt der Stettener einen weiteren Punkt auf. Das Trio stand vorher in Diensten des Würzburger FV und verfügt immerhin über Bayernliga-Erfahrung. So hat beispielsweise Luca Weber, der Sohn des Trainers, stolze 29 Treffer erzielt und führt die Torschützenliste der Liga an. Aber auch die gute Arbeit des Trainers, der Stammvereine und der Vorstandschaft führt der Coach als wichtigen Baustein für den Erfolg an. So hat FV-Coach Weber regelmäßig 20 Mann beim Training und auch der Zusammenhalt der Spieler, die privat viel gemeinsam unternehmen, sei bestens.
Die nächste Saison in der Kreisliga bereitet Schmitt nach eigenem Bekunden kein Kopfzerbrechen. "Die Truppe bleibt weitestgehend zusammen", berichtet er und fügt an, dass es bei acht Punkten Vorsprung zwei Spieltage vor Saisonende immerhin kein glücklicher Aufstieg sei. "Klar, wir haben noch ein paar kleine Baustellen, an denen wir arbeiten werden", erklärt er und meint damit das Torverhältnis. So können die FV-Kicker eine beachtliche Bilanz von 88 Treffern vorweisen und verfügen somit über die mit Abstand stärkste Offensive der Liga, haben aber auch 36 Gegentore kassiert.
Und obwohl die Fußballvereinigung die Meisterschaft bereits perfekt gemacht hat, gibt Schmitt für die beiden noch ausstehenden Partien weitere Ziele an: "Wir wollen im Idealfall sechs Punkte holen und an der 100-Tore-Marke kratzen. Außerdem wollen wir auch mit der zweiten Mannschaft in der B-Klasse noch Meister werden", erklärt er. Das Reserveteam rangiert auf dem zweiten Rang und kann sich im direkten Duell gegen den Tabellenersten FV Langenprozelten/Neuendorf am letzten Spieltag noch die Meisterschaft sichern. Es könnte also schon bald wieder eine lange Nacht für die Fußballer aus Stetten, Binsfeld und Müdesheim werden.