Mit einem knappen, aber letztendlich verdienten 3:2 (1:1)-Erfolg setzte sich die TuS Frammersbach am Freitagabend im letzten Landesliga-Heimspiel dieses Jahres gegen den SV Alemannia Haibach durch. Und gleichzeitig behaupteten die Fußballer aus dem Nordspessart Relegationsplatz zwei, der Vorsprung auf den Dritten DJK Don Bosco Bamberg beträgt weiterhin fünf Punkte.
"Es hat mich ein bisschen genervt, dass von außen eine negative Stimmung aufgekommen ist. Gefühlt wird von uns immer ein Feuerwerk erwartet", machte Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein hernach seiner Verärgerung über die erste Halbzeit Luft. Er selbst hatte nach einem Foul an Laif Reiling, der nach einem Sololauf im Strafraum unsanft gestoppt worden war, bereits in der sechsten Minute seine Mannschaft per Strafstoß mit 1:0 in Führung gebracht.
Doch ließ sich Haibach dadurch nicht beirren. Die Gäste kauften den Hausherren auf ihrem Kunstrasen durch enorme Zweikampfstärke den Schneid ab und überzeugten in der temporeichen Partie durch präzise Kombinationen. Bei Fehlern des Tabellenzweiten zeigte sich Haibach hellwach, so auch in der 20. Minute, als sich Norman Moreno Haag einen Patzer leistete. Max Thomas Grünewald reagierte blitzschnell und beförderte das Leder zum hochverdienten 1:1-Ausgleich ins Tor. Grünewald war es auch, der nach einer guten halben Stunde und einer Flanke des Ex-Frammersbachers Marco Trapp die Haibacher Führung auf dem Kopf hatte, doch reagierte TuS-Keeper Leon Raven glänzend und verhinderte den Rückstand.
Keine Standpauke in der Kabine
"Nein, eine Standpauke gab es nicht. Vielmehr habe ich den Jungs gesagt, dass sie ruhig bleiben sollen. Solch eine Druckphase muss man auch einmal überstehen", verriet Amrhein, was sich in der Pause in der Kabine abgespielt hatte. Seine Herangehensweise sollte sich als richtig erweisen. Nach glänzender Vorarbeit von Johan Brahimi und Fabian Lurz brachte Dominik Englert die Platzherren keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff erneut in Führung.
Das hohe Tempo im ersten Durchgang forderte bei der Alemannia seinen Tribut, die optischen Vorteile lagen in der zweiten Hälfte bei Frammersbach. Nachdem Dominik Englert in der 70. Minute an Haibachs Schlussmann Marcel Schneider gescheitert war, sorgte Patrick Amrhein für die Vorentscheidung. Nach einem Foul an ihm selbst verwertete er den fälligen Freistoß aus 20 Metern sehenswert zum 3:1 in den Winkel.
Erst in der Nachspielzeit verkürzte Jan Bartunek per Kopfball, so dass der Tabellenzweite die drei Punkte in der Fuhrmann-Arena behielt und den beachtlichen Fünf-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger wahren konnte.
Auf die Frage, ob man in Frammersbach bereits für die Bayernliga-Relegation plane, antwortete TuS-Sportleiter Jochen Mill mit einem Lachen: "Nein, wir planen noch nicht dafür. Wir sind schon noch ein Stück entfernt." Man sei froh, dass man durch den jüngsten Sieg den Vorsprung halten konnte. "Es wird sicher schwierig in der Rückrunde, da haben wir unser erstes Spiel in Coburg", verwies er auf den Start beim souveränen Tabellenführer und fügte an, dass man im letzten Jahr schlecht aus der Winterpause gestartet sei.
Vertragsverlängerung mit den Trainern wahrscheinlich
Wie Mill weiter berichtete, sei man sowohl bei den Gesprächen in Bezug auf eine Vertragsverlängerung mit den beiden Trainern Patrick Amrhein und Marco Schiebel sehr weit, aber auch mit dem Kader.
Von der Breite her sei man gut aufgestellt, lediglich punktuell bedürfe es der ein oder anderen Verstärkung. "Wir gehen mit dieser Mannschaft in die nächste Runde – egal in welcher Liga", erklärte der Sportleiter im Frammersbacher Schneegestöber mit einem schelmischen Grinsen, nachdem er zuvor noch selbst Hand angelegt hatte, um den Kunstrasen vom Schnee zu befreien.
Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
TuS Frammersbach - SV Alemannia Haibach 3:2 (1:1).
Frammersbach: Raven – Brahimi (78. Gralek), Reiling (71. Franz), Englert (88. Merz), Zachrau, Beck, Amrhein, Summa, Lurz (85. Martello), Moreno Haag, Blenk (61. Jordan).
Haibach: Schneider – Rothenbücher, Grünewald, Trapp (88. Wenzel), Koukalias (80. Fritschi), Philipp (68. Moussa), März, Fröhlich (89. Herzog), Lutenko, Sepik, Bartunek.
Schiedsrichter: Steffen Ehwald (Geldersheim). Zuschauende: 200. Tore: 1:0 Patrick Amrhein (6., Foulelfmeter), 1:1 Max Thomas Grünewald (20.), 2:1 Dominik Englert (47.), 3:1 Amrhein (80.), 3:2 Jan Bartunek (90+3).