
Rund 40 Fußballer tummelten sich am Dienstagabend auf dem Frammersbacher Rasenplatz an der Orber Straße. Patrick Amrhein, Spielertrainer des Landesligisten TuS Frammersbach, und sein Co-Trainer Marco Schiebel hatten zum Trainingsauftakt des Landesliga-Teams sowie zum Fototermin für die drei Männermannschaften der Nordspessarter samt Betreuerstab geladen.
"Wir haben einen Kader von insgesamt 72 Spielern", erklärte TuS-Sportleiter Jochen Mill bei seiner Begrüßung voller Freude. Es habe sogar Überlegungen gegeben, eine vierte Mannschaft zu melden, doch habe man dies wegen der Plätze und Trainerkapazitäten wieder verworfen. "Es gibt zwölf Neuzugänge, so viele hatten wir noch nie", freute sich Mill über das Interesse an dem Verein, der mit der ersten Garnitur in der Landesliga Nordwest an den Start geht, dessen zweite Mannschaft in die Kreisliga aufgestiegen ist und dessen drittes Team in der A-Klasse vertreten ist.
"Es ist aktuell einfach cool, in Frammersbach Fußball zu spielen", bringt es André Mehrlich, einer der beiden Spielertrainer des Kreisliga-Teams, auf den Punkt. Der Frammersbacher kann sich noch an Zeiten erinnern, als er selbst Spielertrainer des Landesliga-Teams war und Trainingseinheiten mit gerade mal neun Mann von zwei Mannschaften durchführte.
"Gesunde Mischung aus Leistungs- und Hobbysportlern"
Doch woran liegt es, dass die TuS Frammersbach seit geraumer Zeit eine solch attraktive Adresse in Fußballkreisen ist? "Wir haben eine gesunde Mischung aus Leistungs- und Hobbysportlern", lautet die Erklärung von Alexander Geiger, neben Mehrlich ebenfalls Spielertrainer der zweiten Garnitur. Der 39-Jährige wiederum hat eine weitere Erklärung: "Wie die beiden das aufziehen, das bringt enorme Qualität rein."
Mit den beiden meint er den Ex-Profi Patrick Amrhein, der in seine sechste Saison bei Frammersbach geht, und Co-Trainer Marco Schiebel, der aus gesundheitlichen Gründen seit geraumer Zeit zwar nicht mehr selbst auf dem Feld steht, die Geschicke jedoch von außen leitet. "Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass sich die drei Mannschaften inzwischen gefunden haben und die Cliquen in den jeweiligen Mannschaften angesiedelt sind", so die Beobachtung von Amrhein.
Konkurrenzkampf trotz Teamgeist ausgerufen
Bei allem Teamgeist ist jedoch auch klar, dass gerade in den bevorstehenden fünf Wochen der Vorbereitung der Konkurrenzkampf startet. "Wir haben 35 Mann auf dem Zettel – und aus den 35 machen wir 22", gibt Amrhein die grobe Richtung für die erste Mannschaft vor und fordert seine Jungs auf, in der Vorbereitung viel zu investieren, weil es für jeden bei null losgehe.
Auch Schiebel ermahnte die Spieler, von Beginn an "Vollgas" zu geben. "Von Anfang an wird im Training richtig Zug drinnen sein", verspricht er und gibt zu, dass man sich an die eigene Nase fassen müsse, weil man dies in der letztjährigen Vorbereitung teils zu locker angegangen sei. Dennoch werde der Spaß nicht zu kurz kommen.
Die Spielphilosophie von Patrick Amrhein
"Mir ist die persönliche Weiterentwicklung wichtig, und die ist bei dem einen oder anderen ins Stocken geraten", monierte Amrhein vor versammelter Mannschaft. Seiner Spielphilosophie nach soll das Team in den Partien eine hohe Laufbereitschaft zeigen und bereits frühzeitig den Gegner attackieren. "Es gilt, unter Beweis zu stellen, dass wir fußballerisch eine der besseren Mannschaften sind", macht der 34-Jährige wenige Wochen vor Rundenstart deutlich.
Das Saisonziel ist für den ambitionierten Spielertrainer, mit 16 Treffern in der zurückliegenden Runde erfolgreichster Torschütze der Nordspessarter, auch klar. "Im ersten Landesliga-Jahr haben wir am Ende den zwölften Platz belegt, zuletzt war es Platz sechs. Wenn man das halbiert, ergibt es Platz drei", rechnet er mit einem verschmitzten Lächeln vor, schiebt jedoch umgehend hinterher, dass es ein Platz unter den ersten Fünf werden soll.
Bereits an diesem Wochenende spielt die TuS Frammersbach beim Turnier um den "Maulaff Bräu Cup" in Haibach.