Den ersten Vergleich hat Mia Zschocke schon einmal gewonnen. Mit dem Ergebnis von 3:1 bezwang die 21-jährige Handballerin aus Lohr beim jüngsten Lehrgang in Steinbach bei Baden-Baden ihre Nationalmannschaftskollegin und Zimmergenossin Amelie Berger im Japanisch-Deutsch-Memory, von dem Wettkampf ist ein Video auf der Homepage des Verbandes zu sehen. Begriffe aus der Welt ihres Sports, Suteppu (Schritt), Furi-Suro-Rain (Freiwurflinie) und Rain (Wurf), konnte sie der jeweils richtigen deutschen Übersetzung zuordnen. Mia Zschocke scheint umfassend vorbereitet auf die Handball-Weltmeisterschaft im Land der Aufgehenden Sonne, die für sie und das deutsche Team an diesem Samstag mit einem Vorrundenspiel gegen Brasilien beginnt. Das deutsche Team absolviert seine Vorrundenspiele in Kumamoto. das südlich der Hauptstadt Tokio gelegen ist.
Das Turnier in Fernost könnte Mia Zschocke ihrem großen Traum ein Stück näherbringen – nämlich der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Sollte sich die deutsche Nationalmannschaft dafür qualifizieren und die Rückraumspielerin von Bayer Leverkusen bis dahin gesund bleiben, wäre sie im kommenden Jahr ziemlich sicher dabei. Schließlich ist sie seit der Europameisterschaft 2018 in Frankreich ein fester Bestandteil das Nationalteams. Das würde sich bei einem Weltmeisterschafts-Titelgewinn in Japan direkt für Olympia qualifizieren. Die Teams von Platz zwei bis sieben bestreiten im Frühjahr 2020 Ausscheidungsturniere in Vierergruppen, von denen die beiden Erstplatzierten jeweils nach Tokio fliegen dürfen.
Ein Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft ist für das deutsche Team, in dem mit Torhüterin Isabell Roch aus Erlenbach am Main eine weitere Unterfränkin steht, allerdings wenig realistisch. Das letzte Testspiel hierzulande ging in Stuttgart gegen Montenegro mit 29:33 verloren, gleichwohl gibt sich Trainer Groener zuversichtlich. So ist es das Ziel des deutschen Teams, unter die besten Sieben zu kommen. "Natürlich wollen wir zu Olympia", hat Mia Zschocke bereits vor Monaten gegenüber dieser Redaktion bekräftigt.
Die Studentin der Wirtschaftspsychologie ist jedenfalls darauf vorbereitet: Japanisch hat sie beim jüngsten Memory mit der Teamkollegin Amelie Berger ja schon geübt. Und bestenfalls kann sie das dabei Erlernte bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio erneut anwenden.