Der Heimflug war für Mia Zschocke etwas kompliziert: Mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft der Frauen hob sie am Montagmittag in der kosovarischen Hauptstadt Pristina ab, um mit einem Zwischenstopp in Wien zurück nach Frankfurt zu gelangen. Abschluss anstrengender Tage für die Handballerin aus Lohr, die zuvor mit der deutschen Auswahl zwei Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft bestritten hat, die im Dezember 2020 in Dänemark und Norwegen ausgetragen wird. Dritter Gegner in der Gruppe ist im März 2020 Slowenien, das ebenfalls mit zwei Siegen gestartet ist.
"Wichtig war, dass wir die Spiele gewonnen haben", fasste die 21-jährige Rückraumspielerin nach dem 40:30 über Weißrussland am Mittwoch in Coburg und dem 34:15 am Sonntag in Pristina zusammen. In beiden Partien erhielt Mia Zschocke, die in der Bundesliga für Bayer Leverkusen spielt, von Bundestrainer Henk Groener Einsatzzeiten und erzielte jeweils einen Treffer. Allerdings standen renommierte Rückraumspielerinnen wie Shenia Minevskaja, Alicia Stolle oder Kim Naidzinavicius natürlich häufiger auf der Platte.
Vom Spätsommer in den Herbst
Ganz zufrieden war sie mit den gezeigten Leistungen des Teams aber nicht: "Wir waren lange nicht mehr zusammen. Ich denke, beim nächsten Lehrgang können wir noch Dinge einstudieren, die wir besser machen können", so Mia Zschocke, bevor sie am Montag aus dem spätsommerlichen Pristina in Richtung des windigen Mitteleuropas abhob. Dabei mag sie vielleicht an die 30 Gegentreffer in Coburg gedacht haben, die gegen die international zweitklassigen Weißrussinnen doch des Guten etwas viel waren.
Denn Mia Zschocke und die deutschen Frauen-Auswahl haben in diesem Jahr noch einen wichtigen Termin. Am 30. November beginnt die Weltmeisterschaft in Japan, bei der es für Groeners Handballerinnen um etwas geht, was über das Turnier hinausgeht. Denn die ersten Sieben der WM nehmen im Frühjahr 2020 an Qualifikationsturnieren zu den Olympischen Spielen statt. Die finden von 24. Juli bis 9. August wiederum in Japan statt. Und zwar in der Hauptstadt Tokio.
Wenn man Mia Zschocke nach ihren Olympia-Ambitionen fragt, antwortet die 21-Jährige in der Wir-Form: "Natürlich wollen wir zu Olympia." Für sich selbst sagt die Lohrerin: "Ich nehme viel Positives mit." Und sie freut sich schon auf den nächsten Lehrgang mit der Nationalmannschaft in drei Wochen, der der nächste Schritt auf dem Weg zum großen Ziel Olympia sein soll.