Als am Sonntagnachmittag kurz vor 17 Uhr die Partie auf dem Sportplatz in Heßdorf vorbei war und der FC Thüngen beim FC Karsbach mit 3:1 gewonnen hatte, war dies der Auftakt für ausgiebige Feierlichkeiten. Hatten doch die Gäste gerade den Gewinn der Meisterschaft in der Kreisklasse Würzburg 3 und damit den zweiten Aufstieg in nur zwölf Monaten perfekt gemacht.
Bereits auf dem gegnerischen Sportgelände genehmigten sich die Grün-Weißen die ersten Getränke. Weiter ging es dann in Thüngen im Sportheim. "Da waren über 100 Leute da, die Stimmung war gigantisch", betonte Frederik Brendel, der nach Ausflügen in den höherklassigen Fußball in Karlburg, Rimpar und Unterpleichfeld seit 2018 Trainer bei seinem Thügener Heimatverein ist. Seit knapp zwei Jahren ist der 31-Jährige Spielertrainer, nachdem er zuvor wegen einer schweren Knieverletzung lange pausiert hatte.
Rückschläge weggesteckt
Die Feierlichkeiten setzten sich am Montag mit einem gemeinsamen Mannschaftsessen in Karlstadt fort. Und am 22. Juni starten die Thüngener zur Abschlussfahrt nach Mallorca. Warum aber so spät? "Wir waren auf alle Eventualitäten vorbereitet", so Frederik Brendel. Denn nachdem der FC am 16. April mit 0:4 beim Verfolger BSC Aura verloren hatte, drohte der Verlust von Tabellenplatz eins und nach dem Saisonende am 28. Mai der Gang in die Relegation. Doch nach der Niederlage im Spitzenspiel gewann Thüngen viermal in Folge und konnte nun als Meister der Direktaufstieg feiern. "Wir sind demütig geblieben und haben weiter unsere Sache gemacht", berichtet der FC-Spielertrainer, warum seine Mannschaft auch mit Rückschlägen umgehen konnte.
Obwohl der Spielertrainer mit 15 Treffern bester Torschütze seines Teams ist, lag ein Schlüssel zum Erfolg in der Defensive. 23 Gegentore haben die Thüngener bislang kassiert – so wenige wie keine andere Mannschaft in der Klasse.
Weitere Faktoren, die den Erfolg bewirkt hätten, sind nach Brendels Worten "Kameradschaft und Zusammenhalt". Das Gros des Teams bestehe aus "Thüngener Jungs", die auch in der kommenden Kreisliga-Runde dem FC die Treue halten werden. "Wer noch dazukommt, kann ich noch nicht sagen. Aber es müssen Leute sein, die bei uns reinpassen", macht der 31-Jährige klar.
Vorfreude auf die Kreisliga
Auf jeden Fall herrscht bei Frederik Brendel und seiner Mannschaft Vorfreude auf die neue Kreisliga-Saison, die gut einen Monat nach der Rückkehr aus Mallorca beginnen wird. Sind doch die Gegner attraktiv und geben die Möglichkeit, viele Derbys zu absolvieren. So geht es gegen die Nachbarn vom FV Stetten-Binsfeld-Müdesheim oder gegen den TSV Retzbach, möglicherweise auch gegen den FV Karlstadt oder den FC Gössenheim. "Das wird eine attraktive Liga", macht Brendel in der Hoffnung klar, dass die Feier, die in Heßdorf begonnen hatte, nicht die letzte für den FC Thüngen gewesen sein muss.
