Der FC Thüngen schickt den TSV Güntersleben, der vor wenigen Jahren noch in der Bezirksliga beheimatet war, im Relegationsspiel mit einem 2:0-Erfolg in die A-Klasse.
"Der Sieg ist verdient, da müssen wir nicht drumrum reden", gab Günterslebens Trainer Florian Seubert wenige Minuten nach dem Abpfiff unumwunden zu. "Wir schießen einfach keine Tore", machte er auch gleich den Grund für die Misere aus, die sich bereits während der gesamten Saison abgezeichnet hatte. Mit gerade einmal 30 Treffern, den wenigsten der Klasse, schloss der TSV, der immer wieder verletzungsbedingte Ausfälle kompensieren musste, die Saison ab. Und auch im entscheidenden Relegationsspiel schafften es die Jungs von Seubert nicht, in den gegnerischen Kasten zu treffen.
Der FC Thüngen agiert von Anfang an zielstrebiger
Dabei versteckten sich die beiden Kontrahenten keineswegs, sondern versuchten von Beginn an, die Partie offensiv anzugehen. Güntersleben trug seine Vorstöße meist über die rechte Seite vor, doch ließen sich FC-Keeper Julian Mehling und auch seine Abwehr nicht überwinden.
Deutlich zielstrebiger agierte dagegen der FC Thüngen, der mit seinem Spielertrainer Frederic Brendel sowie Jonas Stiel und Heiko Steinkampf die gegnerische Hintermannschaft mehrmals geschickt ausspielte. Bereits kurz vor der Pause lag die Führung für den A-Klassisten in der Luft, doch traf Philipp Karle, nach einem Freistoß von Frederic Brendel, nur den Pfosten. Nur eine Minute später verfehlte Heiko Steinkampf, nachdem sich Brendel auf der rechten Seite durchgesetzt hatte, knapp das gegnerische Gehäuse.
Sektdusche für Thüngens Spielertrainer Frederic Brendel
"Nachdem wir uns gegen Ende der ersten Halbzeit schon mehrere Chancen erspielt hatten, war unser Ziel für die zweite Halbzeit, in den ersten 20 Minuten den Sack zuzumachen", verriet Thüngens Spielertrainer Frederic Brendel freudestrahlend, nachdem er bereits eine Sektdusche von seinen Mitspielern abbekommen hatte. Er und sein Team setzten die Vorgabe perfekt um.
So waren in der zweiten Hälfte noch keine fünf Minuten gespielt, als Brendel selbst nach einem langen Ball über die Günterslebener Abwehr das Leder zum 0:1 ins gegnerische Tor beförderte. Der TSV hatte den Schock noch nicht so recht verdaut, als Felix Karle bereits das sehenswerte 0:2 nachlegte. Aus etwa 25 Metern hob er das Leder über den etwas zu weit vor seinem Tor stehenden Fabian Ziegler in den Kasten.
Güntersleben gibt sich auch nach 0:2 noch nicht geschlagen
Die Partie schien gelaufen, zumal Güntersleben bis zur 65. Minute nicht über die Mittellinie kam. Doch wer dachte, dass sich der Kreisklassist bereits geschlagen gibt, sah sich getäuscht. Denn in der 66. Minute hatte Christian Scheblein die Riesenchance zum Anschluss, doch bekam er aus kurzer Distanz nicht den nötigen Druck auf den Ball, sodass FC-Keeper Julian Mehling keine Mühe hatte. Wenig später war es erneut Scheblein, der den Anschluss auf dem Fuß hatte, doch machte sich Mehling lang und hielt seinen Kasten sauber.
Aber auch Thüngen hätte den Sieg leicht ausbauen können. Immer wieder setzte sich Frederic Brendel auf der rechten Außenbahn durch. Doch selbst, als er alleine auf den TSV-Torhüter zulief, kam er nicht mehr zum Erfolg.
Freibier von Thüngens Bürgermeister Lorenz Strifsky
Während sich die Sieger in den grünen Trikots nach dem Abpfiff auf dem Zellinger Sportplatz ausgelassen in den Armen lagen und tanzten, war auch Thüngens Bürgermeister Lorenz Strifsky zur Stelle und verkündete am Mikrofon: "Glückwunsch zum Aufstieg, das habt ihr euch verdient." Das Ortsoberhaupt lud die Mannschaft zu Freibier und für den nächsten Tag ins Rathaus zum Eintrag ins Goldene Buch ein. "Wir werden das ganze Wochenende feiern", prophezeite Brendel – während seine Mannschaft sich zum Siegerfoto aufstellt.
Die Statistik des Spiels
TSV Güntersleben – FC Thüngen 0:2 (0:0)