15 Jahre ist es her, dass der FV Helmstadt zuletzt in der Fußball-Bezirksliga gespielt hat. Seit Sonntagnachmittag ist der Verein zurück. Und der aktuelle Meister der Kreisliga Würzburg 2 durfte gleich feststellen, dass eine Klasse höher ein rauer Wind weht. 0:2 (0:0) unterlag das Team von Trainer Dirk Pschiebl im Derby gegen den Nachbarn TSV Eisingen und muss nun nach Wegen suchen, dass es nicht wie im Jahr 2008 nach nur einem Jahr Bezirksliga wieder nach unten geht.
Doch der neue FV-Coach war nach dem Abpfiff noch guter Dinge. "Eisingen ist eine starke Mannschaft und hat verdient gewonnen. Aber wenn wir hier in Führung gehen, dann gewinnen wir das Spiel", versicherte Dirk Pschiebl. Besonders an zwei Szenen dürfte er dabei gedacht haben. Etwa an die, als TSV-Verteidiger Joshua Heberlein kurz vor der eigenen Torlinie klärte, als noch zwei einschussbereite Helmstädter hinter ihm standen. Und an die, als Referee Hannes Hemrich kurz nach der Pause einem Kopfballtreffer von FV-Stürmer Elias Harant die Anerkennung wegen eines vorangegangenen Foulspiels verweigerte.
Die Phase nach der Pause war die insgesamt stärkste der Heimelf gewesen, als sie die Eisinger mit dem Wind im Rücken den Gegner mit hohen Bällen unter Druck setzten.
Insgesamt freilich war der TSV Eisingen das technisch bessere Team, dem Helmstadt mit körperlicher Robustheit zuleibe rücken wollten. Manchmal übertrieben es die Gastgeber etwas mit dem Einsatz. So etwa, als Stürmer Elias Harant TSV-Keeper Dominik Daxhammer heftig anging, der anschließend mehrere Minuten behandelt werden und das Spiel mit einem Kopfverband zu Ende bringen musste.
"Das war genau das Spiel, das wir erwartet haben. Es ist eben ein Derby", erklärt Eisingens Trainer Philipp Christ. "Aber wir haben das gut gemacht und insgesamt verdient gewonnen."
Sehenswerte Treffer
Zudem konnten sich die Gäste in der Endphase den Helmstadter Zweikämpfen zunehmend entziehen. Und nach schöner Ballmitnahme erzielte Kapitän Lukas Götz schließlich die Führung für den Gast (74.), die Benjamin Schömig mit einem fein herausgespielten Kontertor noch ausbaute (84.).
Trotz der Niederlage zeigte sich Dirk Pschiebl weiter zuversichtlich. Kommenden Sonntag, 6. August, geht zum Mitaufsteiger ETSV Würzburg, der, so ist die Hoffnung des Coachs, eher die Kragenweite seiner Mannschaft sein könnte.