Das Wort "Sieg" hat Spielertrainer Maximilian Schmitt vom Handball-Bayernligisten TSV Lohr (8. Platz/2:2 Punkte) vor dem Auswärtsspiel seiner Mannschaft beim TV Erlangen/Bruck (2./4:0) öffentlich nicht in den Mund genommen (Anwurf Samstag, 30. September, 18 Uhr, Hiersemann-Halle). "Wir wollen den nächsten Schritt in unserer Entwicklung machen und uns in Abwehr und Angriff verbessern", gibt der 31-Jährige vor.
Dass Schmitt seine Erwartungen nicht forscher formuliert, hat mit der Stärke des Gegners zu tun. Der gewann nicht nur am letzten Spieltag der Vorsaison mit 33:24 auf eine beeindruckende Weise in der Lohrer Spessarttorhalle, er hat sich seitdem auch noch erheblich verstärkt. Mit Philipp von Alvensleben, Jonas Poser, Steffen Banik und Dominik Bühler kam ein Quartett vom Drittligisten HC Erlangen II, das beim jüngsten 36:27-Auswärtssieg in Rothenburg die Hälfte einer aller "Brucker" Tore erzielt.
"Bruck zählt für mich in dieser Besetzung zu den Top-3-Mannschaften der Liga", sagt Maximilian Schmitt über den samstäglichen Gegner, der mit insgesamt 73 Treffern an den ersten beiden Spieltagen die mit Abstand meisten Tore der Klasse erzielt hat. Eine besondere Stärke des derzeitigen Tabellenzweiten, der am ersten Spieltag beim 37:33 über die TG Landshut bereits einen direkten Titelkonkurrenten in der Handball-Bayernliga bezwang, liegt im Tempospiel – vor allem über die schnellen Außen Lorenz Maidl und Jonas Poser.
"Wenn wir es schaffen, 50 Prozent von ihrem Tempospiel wegzunehmen, haben wir schon etwas geschafft", sagt der Lohrer Spielertrainer. Um ansatzweise mithalten zu können, brauchen die Lohrer deshalb nicht nur eine stabile Defensive, sondern auch Präzision im Kombinationsspiel und Konsequenz im Abschluss. Denn Ballverluste in der Offensive pflegt der TV Erlangen-Bruck mit Kontertoren zu bestrafen.
Und im Angriffsspiel sieht Maximilian Schmitt trotz des jüngsten 28:19-Derbyerfolgs über die SG DJK Rimpar II noch einige Baustellen. Vor allem die Rückraumspieler Dawid Walszczyk, Maximilian Drude, Fabian Zehnter und Michael Diehl gelte es besser einzubinden als zuletzt.
Vincent Schwiederik kehrt zurück nach Schweinfurt
Nach Erlangen fahren die Lohrer mit dem selben Kader, der zuletzt die Rimparer Reserve bezwungen hat. Ein Handballer, der zu Saisonbeginn noch zum Lohrer Aufgebot zählte, ist indes nicht mehr dabei: Perspektivspieler Vincent Schwiederik ist zu seinem Heimatverein MHV Schweinfurt in die Bezirksoberliga zurückgekehrt. "Er hat sich für diese Saison abgemeldet, weil er das gegenwärtig mit seinem Studium nicht unter einen Hut bringt", sagt Maximilian Schmitt und deutet gleichzeitig an, dass die Tür für eine Rückkehr des Rückraumakteurs offenstehe.